Langstrecken-WM: BMW verliert alles

Rookie-Check: 2 von 3 etabliert, gegenläufiger Trend

Von Bernhard M. Höhne
Vor Beginn der Übersee-Rennen macht SPEEDWEEK.com den Rookie-Check: Wer hat sich am besten etabliert, bei wem geht die Formkurve klar bergauf? Bei wem nicht? Und wo das Abenteuer MotoGP bald endet.

Anders als letzte Saison sind in diesem Jahr drei Rookies in der MotoGP als Start. Gresinis Fermin Aldeguer und Trackhouse-Hero Ai Ogura stechen dabei klar hervor. 141 Punkte für Fermin Aldeguer, 69 Punkte für Ai Ogura und 2 Punkte für Somkiat Chantra – so liest sich die Punkteausbeute der diesjährigen MotoGP-Rookies vor dem Start der Überseerennen und bevor die Saison im November in Portugal und Spanien auf ihr Finale zusteuert.

Von den drei Neulingen ist Fermin Aldeguer auf dem Papier der mit Abstand Erfolgreichste. Dabei war dem Spanier in Gresini-Diensten die Umstellung auf die MotoGP, die mit ihr einhergehenden härteren körperlichen Anforderungen und die noch extremer konzipierten Motorräder dabei zu Beginn der Saison klar anzumerken: Erst bei seinem vierten Rennwochenende konnte er unter den ersten zehn Piloten über die Ziellinie fahren, während Teamkollege Alex Marquez sich auf identischem Material in der Spitzengruppe der WM-Tabelle festsetzte.

Umso beeindruckender, dass sich der Fahrer mit der Nummer 54 inzwischen vor Ex-Weltmeister Fabio Quartararo in der WM-Tabelle einsortiert hat -–auch bedingt durch seine drei Podiumsplätze aus den Sprintrennen von Aragon und Le Mans sowie dem Grand Prix in Frankreich. Zwar ist der 20-Jährige nach Punkten noch immer der Langsamste aller Ducati-Piloten, hat jedoch in den letzten fünf Rennen mehr Zähler einfahren können als die Ex-Speerspitze des Ducati-Werksteams Francesco Bagnaia. Die Formkurve des Spaniers, der nach wie vor bei jedem Rennwochenende vor der Presse betont, dass er noch mitten in einem Lernprozess stecke, zeigt klar nach oben.

Gegenteilig lesen sich die Ergebnisse des dritten Neulings in der Königsklasse Ai Ogura: Dessen Saisonauftakt in Thailand verlief furios und nach einem starken fünften Startplatz verpasste der Japaner einen Podiumsplatz im Sprintrennen nur um weniger als eine Sekunde, im Grand Prix am Sonntag fuhr der letztjährige Moto2-Weltmeister auf Rang 5. Erst beim sechsten Rennwochenende in Le Mans musste der 24-Jährige sich überhaupt erstmals seinem Trackhouse-Teamkollegen Raul Fernandez auf der Strecke geschlagen geben und war zwischenzeitlich der bestplatzierte Pilot auf einer Aprilia RS-GP.

Beim dann siebten MotoGP-Event des Fahrers mit der Nummer 79 folgte der erste herbe Rückschlag: Bei einem Sturz im freien Training in Silverstone erlitt der Ex-Honda-Junior einen Schienbeinbruch. Ein operativer Eingriff und eine Verletzungspause für die Rennen in England und das folgende Wochenende in Aragon waren die Folge. Aus den folgenden vier Rennen nach seiner Rückkehr bis zur Sommerpause konnte der Japaner nur noch acht weitere Punkte einfahren und klagte über verlorenes Vertrauen, während die Formkurve bei Trackhouse-Kollege Raul Fernandez nach oben zeigte. Erst beim Rennwochenende in Katalonien folgten für Ogura wieder Zielankünfte unter den ersten zehn Piloten in Samstags- und Sonntagsrennen. In den letzten beiden Rennen in Misano und Barcelona fuhr der Rookie wieder gleichauf mit seinem erfahreneren Teamkollegen und in der Aprilia-internen Rangfolge liegt er nach wie vor auf dem dritten Rang, mit rund der doppelten Punktzahl von Weltmeister Jorge Martin, der ja lange verletzt ausfiel.

Während für den thailändischen LCR-Piloten Somkiat Chantra das Abenteuer Königsklasse bereits zur kommenden Saison durch einen mutmaßlichen Wechsel in die WSBK-Serie endet, haben sich Fermin Aldeguer und Ai Ogura in kurzer Zeit in der Spitzenklasse etabliert. Vor allem vom spanischen Rookie kann der Zuschauer für den Rest der Saison noch ein paar Glanzlichter erwarten – er sitzt mit der Ducati GP24 auf dem besten Material der drei Neulinge. Bei seinem Heimrennen werden auf Ai Ogura besonders beim nächsten MotoGP-Wochenende in Motegi die Augen gerichtet sein.

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