Nicht im Urlaub: Aprilia-Ass Bezzecchi überragend

Gab den Ton im Zeittraining von Mandalika an: Marco Bezzecchi
Bereits im freien Training hatte Marco Bezzecchi auf der direkt am Meer gelegenen Rennstrecke den Grundstein für das gelegt, was kommen sollte. Der noch leicht angeschlagene Werksfahrer der Mannschaft aus Noale konzentrierte sich bei seinen ersten Runden mit der RS-GP auf der Piste von Mandalika auf die Basisarbeit und filterte, wie von Teammanager Paolo Bonora angesagt, zunächst die besten Spezifikationen, speziell der Vorderreifen, heraus. Bereits bei der ersten Abstimmung deutete Bezzecchi als Dritter hinter Luca Marini und Pedro Acosta sein gutes Verhältnis mit der RS-GP an.
Wenige Stunden später setzte «Bezz» die Arbeit genauso fort, um dann in der zweiten Hälfte des einstündigen Zeittrainings zu explodieren. Schon bei der ersten Attacke auf die Bestzeit hatte sich die schwarze Aprilia an die Spitze geschoben. Noch konnten die Honda-Piloten und auch Pedro Acosta das Tempo mitgehen – doch im zweiten Anlauf deklassierte Bezzecchi das Feld.
Während zwischen den Rängen 5 und 17 nur wenige Zehntel lagen, nahm Bezzecchi den ersten Verfolgern Aldeguer, Acosta und Marini fast eine halbe Sekunde ab. Bezzecchis 1:29,240 min hielt die letzten 12 Minuten. Ungefährdet zog die derzeitige Nummer 1 der Aprilia-Mannschaft als Schnellster direkt in das Q2 ein.
Bezzecchi, der ein großer Fan der Piste mitten im Urlaubsparadies ist, wirkte nach am Ende der Session abgeklärt, ließ aber auch seine eigene Begeisterung aufblitzen: «Leicht war es wirklich nicht – auch weil der Zustand der Strecke schwierig war. Aber natürlich hat am Ende alles sehr gut geklappt», grinste der Italiener.
Ernster wurde er, als es um seinen körperlichen Zustand ging: «Ich hatte erwartet, dass ich ein Problem habe mit dem Bein, aber es war der Rücken, der mir mehr zugesetzt hat als erwartet.»
Durchaus kurios, aber doch glaubhaft die Aussagen Bezzecchis, zur Arbeit mit der RS-GP: «Es klingt sonderbar, weil es so gnadenlos heiß ist, aber wir hatten Schwierigkeiten, das Motorrad, und hier besonders die Reifen, auf die perfekte Temperatur zu bringen. Es hat sehr viel Druck im Bike gebraucht, erst dann haben wir es geschafft und am Ende hat das Paket funktioniert, wie es soll.»
Dennoch gab «Bezz» zu bedenken: «Die Arbeit ist nicht vorbei, auch wenn es ein sehr guter erster Tag war. Ich bin mir sicher, dass die anderen aufholen werden, und wir werden uns sehr anstrengen müssen, das zu halten.»
Hocherfreulich aus Aprilia-Sicht: Auch wenn in Indonesien nur zwei RS-GP am Start sind – Champion Jorge Martin und Ai Ogura sind verletzt – sorgte Trackhouse-Pilot Raul Fernandez auf Platz 5 für ein weiteres Spitzenergebnis.
Ergebnisse MotoGP Mandalika, Zeittraining (3. Oktober):
1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1:29,240 min
2. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,408 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +0,424
4. Luca Marini (I), Honda, +0,490
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,493
6. Joan Mir (E), Honda, +0,528
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,597
8. Alex Rins (E), Yamaha, +0,628
9. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,690
10. Alex Márquez (E), Ducati, +0,745
11. Marc Márquez (E), Ducati, +0,813
12. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,868
13. Brad Binder (ZA), KTM, +0,916
14. Johann Zarco (F), Honda, +0,990
15. Enea Bastianini (I), KTM, +1,145
16. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,165
17. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,256
18. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +1,256
19. Maverick Vinales (E), KTM, +1,289
20. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,194