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Wo steht Honda? Joan Mirs vielsagende Analyse

Von Ivo Schützbach
Joan Mir in Mandalika

Joan Mir in Mandalika

In Motegi wurden wir Zeuge, wie Honda in der MotoGP aus der Statistenrolle zum Protagonisten aufstieg. Joan Mir zeigte sein bestes Rennen seit Jahren und erklärte jetzt auf Lombok, wie diese Leistung einzuordnen ist.

Vierter und Dritter ausgerechnet beim Heim-Grand-Prix in Motegi: Es lässt sich nicht in Worte fassen, was diese Leistungen den Verantwortlichen bei Honda – und auch deren gebeutelten Fahrern – bedeuten. Joan Mir machte mit seinem dritten Platz im Grand Prix, mit seiner besten Performance, seit er 2023 zu HRC kam, allen Mut. Er bewies, dass sich die harte Arbeit, besonders der vergangenen Monate, endlich auszahlt. Und bei allem Respekt vor Johann Zarcos fantastischem Sieg bei Mischverhältnissen in Le Mans: Das war ein echter dritter Platz – ohne Geschenke und Glück und Taktik, ausschließlich hart erkämpft.

Joan Mir ist seit dem Japan-Wochenende wie ausgewechselt: Er lacht, macht Witze, ist schlagfertig und um keinen guten Spruch verlegen. Daran sieht man, wie wichtig Erfolg für die Seele eines Sportlers ist.

Fünf Tage nach dem Festival der Freude in Motegi stieg Mir in Mandalika wieder auf seine RC213V – und beendete das Zeittraining am Freitag als Sechster, was den direkten Einzug ins Qualifying 2 bedeutet. Teamkollege Luca Marini wurde sogar Vierter, beide verloren zirka eine halbe Sekunde auf den überragenden Marco Bezzecchi (Aprilia).

«Auf dieser Strecke, mit diesem Asphalt, ist es einfach Fehler zu machen und zu stürzen», erzählte der Mallorquiner in kleiner Medienrunde auf Lombok. «Das ist auch nicht meine Lieblingsstrecke, ich genieße das Fahren hier nicht. Aber wir sind schnell! Dass wir auf dieser Piste stark sind, bedeutet, dass wir uns wirklich verbessert haben. Dieser Tag verschafft mir Gelassenheit für die restliche Saison. Hier ist das Gefühl auf dem Motorrad so schlecht, dass du, wenn du nur ein bisschen ein besseres Gefühl hast, bereits mehr leisten kannst als die anderen.»

«Am Samstag wird die Strecke mehr Grip haben, das verbessert dein Gefühl auf dem Bike automatisch», ergänzte der Weltmeister von 2020 (auf Suzuki). «Deshalb bin ich mir sicher, dass wir einen Schritt nach vorne machen werden. Wir sind mitten in einer Fortschrittsphase – und die ist noch nicht vorbei. Wir haben mehr Raum für Verbesserungen als die anderen und finden über die Neuheiten am Bike immer mehr heraus. Ich war es gewohnt, mit schlechtem Gefühl zu fahren. Jetzt, wo alle ein schlechtes Gefühl hatten, war das für mich möglicherweise ein Vorteil. Scherz beiseite: Unsere Basis ist jetzt viel besser. Für mich ist es ganz natürlich, dass ich es direkt ins Q2 schaffte, denn ich habe auch eine sehr gute Pace. Wahrscheinlich ist unsere Pace sogar besser, als diese Rundenzeit zeigt. Das ist der Weg, wie wir uns weiter verbessern können.»

Ergebnisse MotoGP Mandalika, Zeittraining (3. Oktober):

1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1:29,240 min
2. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,408 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +0,424
4. Luca Marini (I), Honda, +0,490
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,493
6. Joan Mir (E), Honda, +0,528
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,597
8. Alex Rins (E), Yamaha, +0,628
9. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,690
10. Alex Márquez (E), Ducati, +0,745
11. Marc Márquez (E), Ducati, +0,813
12. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,868
13. Brad Binder (ZA), KTM, +0,916
14. Johann Zarco (F), Honda, +0,990
15. Enea Bastianini (I), KTM, +1,145
16. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,165
17. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,256
18. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +1,256
19. Maverick Vinales (E), KTM, +1,289
20. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,194

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