Stefan Bradl: «Marquez hat Rossi kopiert»

Pecco Bagnaia will kein Teil dieses Spiels mehr sein

Von Ivo Schützbach
Pecco Bagnaia verweigerte die Aussage

Pecco Bagnaia verweigerte die Aussage

Nach dem Doppelsieg in Motegi dachten alle bei Ducati, die Probleme von Pecco Bagnaia wären endgültig gelöst. Doch dann wurde der MotoGP-Freitag auf der Insel Lombok zum Debakel: Platz 17 und ab ins Q1.

In der Hitze Indonesiens wurde das Ergebnis auf den Kopf gestellt: Während Aprilia-Ass Marco Bezzecchi im Zeittraining in seiner eigenen Liga fuhr und über 4/10 sec voraus ist, müssen beide Ducati-Werksfahrer am Samstag den Umweg über das Qualifying 1 (Beginn 4.50 Uhr MEZ) nehmen. Marc Marquez stürzte innerhalb 30 Minuten zweimal und wurde Elfter, Bagnaia war die ganze Session über im letzten Viertel des auf 20 Mann geschrumpften Feldes zu finden und strandete mit 1,256 sec Rückstand auf Position 17.

Die schwachen Leistungen am Freitag kommen für Ducati überraschend, lediglich Rookie Fermin Aldeguer (Gresini Ducati) schaffte mit dem letztjährigen Motorrad als Zweiter ein einstelliges Ergebnis. Und der WM-Zweite Alex Marquez kam als Zehnter gerade noch ins Q2.

Ducati-Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi sprach im Exklusiv-Interview von SPEEDWEEK.com am Donnerstag davon, dass er sich für die restlichen fünf Events des Jahres «spannende Duelle und eine kleine Extra-Weltmeisterschaft» zwischen Champion Marc Marquez und Motegi-Dominator Bagnaia erwarte.

Niemand sollte den Fehler begehen und herausragende Könner wie Marc und Pecco nach diesem Freitag abzuschreiben. Aber Fakt ist: Sie sind im Rückstand und Ducati hat mit der GP25 einiges aufzuholen.

«Es ist offensichtlich, dass es ein harter Tag war, ich hatte mehr erwartet», hielt Bagnaia in seiner Gesprächsrunde mit den Journalisten fest. «Wir wollten mehr, aus irgendwelchen Gründen fühlte ich mich aber nicht wie in Motegi, sondern eher wie in Misano. Das ist seltsam, weil das Motorrad gleich ist. Wir müssen arbeiten und verstehen, was nicht funktioniert. Und auch, was für Ducati nicht funktioniert, denn alle bis auf Aldeguer straucheln – letztes Jahr haben wir das Wochenende hier dominiert.»

Sein Heimevent in Misano war eine Katastrophe, Bagnaia ging in beiden Rennen leer aus. Beim direkt folgenden Test auf gleicher Strecke wurden dann aber massive Fortschritte erzielt, die dem 41-fachen GP-Sieger das Gefühl zurückbrachten, mit dem er in den Vorjahren so erfolgreich war.

Inzwischen verweigert Pecco jegliche Aussage zur Konfiguration seines Motorrads. «Ich habe diese Saison versucht, so klar wie möglich zu reden. Aber ich bin der Fahrer und will mich aufs Fahren konzentrieren. Was die Technik betrifft, ist Gigi Dall’Igna der Mann, den ihr fragen müsst. Ich will technische Fragen nicht mehr beantworten, ich sage nur noch, was mir andere vorsagen. Ich will kein Teil mehr dieses Spiels sein.»

Was können wir von Ducati – und speziell von Bagnaia – an diesem Wochenende erwarten? «Das Ergebnis am Freitag ist wegen der Bedingungen so, die immer besser werden», ist der 28-Jährige überzeugt. «Der Grip wird am Samstagmorgen höher sein, für Sonntag werden wir bereit sein, um wieder zu kämpfen. Letztes Jahr strauchelte ich auch am Freitag, diese Strecke war nie besonders freundlich zu mir. Wir werden versuchen, es so hinzubekommen, dass ich mich wieder wie in Motegi fühle. Davon war ich aber weit entfernt. Die Erfahrungen von letztem Jahr geben mir das Vertrauen, dass wir das Bike erst mal nicht anrühren. Das wäre sinnlos, weil der Grip besser wird. Wir analysieren nur die Daten, weil wir schon jetzt sehen können, wie eindrucksvoll die Traktion an Aldeguers Bike ist. Uns muss im FP2 ein Schritt gelingen, das Q1 ist nie angenehm. Am Freitag fehlte mir bezüglich Pace 1 sec.»

Ergebnisse MotoGP Mandalika, Zeittraining (3. Oktober):

1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1:29,240 min
2. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,408 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +0,424
4. Luca Marini (I), Honda, +0,490
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,493
6. Joan Mir (E), Honda, +0,528
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,597
8. Alex Rins (E), Yamaha, +0,628
9. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,690
10. Alex Márquez (E), Ducati, +0,745
11. Marc Márquez (E), Ducati, +0,813
12. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,868
13. Brad Binder (ZA), KTM, +0,916
14. Johann Zarco (F), Honda, +0,990
15. Enea Bastianini (I), KTM, +1,145
16. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,165
17. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,256
18. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +1,256
19. Maverick Vinales (E), KTM, +1,289
20. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,194

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