MotoGP-Sprint: Bezzecchi genial, Marquez bestraft

Raul Fernandez (3.): Finaler MotoGP-Durchbruch?

Von Sebastian Fränzschky
Befreiungsschlag für Trackhouse-Aprilia und Raul Fernandez: Beim MotoGP-Sprint in Mandalika fuhr der Spanier in die Top-3 und ließ eine Reihe prominenter Namen hinter sich. War das sein finaler Durchbruch?

Aprilia jubelte beim MotoGP-Sprint in Indonesien über den Sieg von Werkspilot Marco Bezzecchi und den dritten Platz von Trackhouse-Pilot Raul Fernandez. Lediglich vier Sekunden fehlten Fernandez zum Sieg. Mit seinem dritten Platz machte der Spanier auf sich aufmerksam und deutete an, dass er auch bei den folgenden Rennen eine Rolle spielen wird.

Von Startplatz 3 aus ins Rennen gegangen machte Fernandez beim Start eine Position gut, die er später an KTM-Werkspilot Pedro Acosta verlor. Acosta stürzte und Fernandez rückte erneut auf die zweite Position vor. Diese verlor er in Runde 8 an Markenkollege Bezzecchi, der nach einem schwachen Start zurück an die Spitze stürmte. Fernandez brachte den dritten Platz ins Ziel und wirkte bei seiner Medienrunde sehr erleichtert.

«Ich bin richtig happy», so der Trackhouse-Pilot. «In den vergangenen vier Jahren war ich nie so konkurrenzfähig. Manchmal verlernte ich in den Sprintrennen das Fahren, weil ich nervös war, vor allem in den letzten Runden. Als ich mich zum letzten Mal in dieser Position befand, machte ich einen Fehler. Es ist sehr wichtig für mich und Aprilia. Ich bin wirklich happy!»

Beim Mandalika-Sprint leistete sich Fernandez keine Fehler. «Ich kontrollierte das Rennen, nachdem Marco vorbei ging. Ich sah, dass ich eine Lücke zu Alex (Marquez) habe. Ich fuhr im Bereich 1:30,3 bis 1:30,5. Ich kann mir nicht so richtig erklären, warum wir hier so stark sind. Doch ich freue mich. Wenn sich eine derartige Chance bietet, dann muss man sie nutzen», erklärte der Spanier.

«Danke an das Team, aber auch an meine Familie und meinen Bruder. Wenn man vier sehr schwierige Jahre erlebt hat, dann denkt man oft zu viel nach. Dank meines Bruders konnte ich mich immer auf meine Arbeit konzentrieren», sendete Fernandez eine Botschaft in Richtung Bruder Adrian, der im Qualifying der Moto3 die Pole sicherstellte.


Fernandez’ MotoGP-Karriere verlief bisher nicht so, wie er sich das nach der starken Moto2-Saison erhofft hatte. In der Saison 2021 fuhr der damalige Ajo-Pilot die stärkste Moto2-Rookiesaison der Geschichte und wurde als potenzieller Marquez-Nachfolger gehandelt. Diese Erwartungen erfüllte der mittlerweile 24-Jährige noch nicht.

Wenn es nach Fernandez geht, dann war der dritte Platz im Mandalika-Sprint der Startschuss. «Noch wichtiger als das Ergebnis ist das gute Gefühl. Bereits in Motegi waren wir ziemlich stark», blickt er zurück und betonte die Bedeutung einer guten Startposition und einer guten Startrunde.

«Der Start ist der Schlüssel. Wenn man nicht deutlich schneller ist, was bei Marco der Fall war, ist es sehr schwierig, zu überholen. Wir konnten das Qualifying verbessern und konnten unser Potenzial nutzen», freute sich Fernandez.

Erhielt er in Mandalika mehr Unterstützung von Aprilia, weil nur ein Werkspilot antritt? «Für mich hat das nichts verändert. Aprilia unterstützt uns, doch es ändert sich nichts auf Grund der Abwesenheit von Jorge Martin. Auch wenn er dabei ist, spüre ich diese Art der Unterstützung von Aprilia», stellte Fernandez klar. «Ich bin zufrieden mit Trackhouse und meiner Crew. Wir werden weiterhin kämpfen, um uns auf diesen Positionen zu behaupten.»


Ergebnisse MotoGP Mandalika, Sprint (4. Oktober):
1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 13 Runden in 19:37,047 min
2. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,157 sec
3. Raúl Fernández (E), Aprilia, +4,062
4. Alex Marquez (E), Ducati, +5,832
5. Joan Mir (E), Honda, +8,759
6. Marc Marquez (E), Ducati, +9,772
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +11,980
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +12,096
9. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +12,988
10. Brad Binder (ZA), KTM, +13,312
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +15,905
12. Alex Rins (E), Yamaha, +16,226
13. Luca Marini (I), Honda, +9,621* (Zeitstrafe 8 sec)
14. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +29,393
– Fabio Quartararo (F), Yamaha
– Johann Zarco (F), Honda
– Pedro Acosta (E), KTM
– Enea Bastianini (I), KTM
–  Somkiat Chantra (T), Honda

WM-Stand nach 35 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 346. 3. Bagnaia 274. 4. Bezzecchi 254. 5. Morbidelli 199. 6. Acosta 195. 7. Di Giannantonio 184. 8. Aldeguer 156. 9. Quartararo 149. 10. Zarco 124. 11. Binder 105. 12. R. Fernandez 102. 13. Marini 91. 14. Bastianini 89. 15. Mir 77. 16. Vinales 72. 17. Ogura 70. 18. Miller 58. 19. Rins 45. 20. Martin 34. 21. Oliveira 27. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 2. 27. A. Espargaro 0.
 
 

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 621 Punkte. 2. Aprilia 298. 3. KTM 260. 4. Honda 225. 5. Yamaha 180.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 819 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 502. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 383. 4. Red Bull KTM Factory Racing 300. 5. Aprilia Racing 296. 6. Monster Energy Yamaha 194. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 177. 8. Honda HRC Castrol Team 174. 9. Trackhouse MotoGP Team 172. 10. LCR Honda 127. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 88.

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