MotoGP: Hiobsbotschaft für Marc Marquez

Quartararo (6.): «Nicht sicher, ob Alex durchkommt»

Von Thomas Kuttruf
Platz 6 nach einem cleveren Rennen: Fabio Quartararo

Platz 6 nach einem cleveren Rennen: Fabio Quartararo

Das interne Yamaha-Duell beim MotoGP-Event auf dem Mandalika-Circuit glich einem Strategiespiel. Während Alex Rins auf Angriff gebürstet war, spielte Quartararo auf Zeit. Nach langen 27 Runden hatte der Franzose recht.

Das letzte Mal, als Fabio Quartararo hinter Alex Rins fuhr und nicht das gleiche Tempo gehen konnte, da saß der Spanier noch auf der Werks-Suzuki. Es galt als ungeschriebenes Gesetz, dass Quartararo mit der Yamaha M1 der schnellere Akteur ist – bis zum Indonesien-GP 2025.

Auf Lombok lieferten sich die Yamaha-Werksfahrer einen intensiven Schlagabtausch. Im FP1 war der Rins in Front, im Zeittraining sowie im FP2 war der Franzose flotter. Nach dem Erfolg, drei M1 im Q2 platziert zu haben, schenkte Rins dem Yamaha-Aushängeschild in der schnellsten Session des Events fast eine halbe Sekunde. Das Sprintrennen ließ dann nur einen Vergleich der Rundenzeiten zu. Denn Rins wurde gleich von Marc Marquez neben die Piste geschoben und Quartararo stürzte im finalen Umlauf. Schneller, wenn auch nur um wenige Hundertstel, war «El Diablo». Wie eng es zuging, zeigte dann noch der GP. In der schnellsten Runde kam Quartararo 0,016 sec besser um den Kurs als sein spanischer Boxennachbar.

Beim Höhepunkt der Indonesien-Reise musste sich der Weltmeister von 2021 Alex Rins dann lange von hinten anschauen. «Ich lag am Anfang nicht weit hinter Alex. Aber er hat so gepusht, dass ich nicht angegriffen habe. Er war sehr, sehr schnell – aber ich habe es bevorzugt, meine Reifen erst einmal zu schonen. Und ich habe mich wirklich gefragt, ob Alex damit überhaupt durchkommt. Es war erstaunlich, dass es so lange gutgegangen ist. Aber ich fand Alex insgesamt, nicht nur wie er mit Acosta gekämpft hat, sehr beeindruckend. Jetzt bin ich gespannt, ob er das Tempo auf den nächsten Pisten zeigen kann.»

Quartararo, der von Platz 8 losgefahren war, weiter: «Ich war sehr bewusst, was meine Reifenwahl angeht. Ich denke, niemand sonst ist mit dem harten Reifen vorne und dem weichen hinten gefahren, aber für mich hat es nur so funktioniert. Allerdings konnte ich damit auch nicht wirklich angreifen. Aus eigener Kraft attackiert habe ich nicht, aber ich konnte meinen Speed sehr lange halten.»

Das bekam dann auch der entfesselte Alex Rins zu spüren. Nachdem er viele Runden bis zu fünf Positionen vor dem Teamkollegen unterwegs war, brach die 42 ein und musste vier Runden vor Schluss auch Fabio Quartararo vorbeilassen.

Auch wenn der in der WM auf Rang 9 am besten platzierte Yamaha-Pilot in Summe nicht zufrieden war, zeigte er sich aber in einem Punkt positiv überrascht: «Eigentlich war es kein gutes Wochenende, das Gefühl war über weite Strecken sehr sonderbar, aber doch war ich erstaunt, dass ich das Podium um gerade einmal zwei Sekunden verpasst habe. Das zeigt, ich habe vieles richtig gemacht. Ja – ich bin gut gefahren», so das selbstbewusste Fazit des Franzosen, dessen Taktik wenigstens mit Blick auf das Yamaha-Duell perfekt aufgegangen war. 

Ergebnisse MotoGP Mandalika, Rennen (5. Oktober):

1. Fermin Aldeguer (E), Ducati, 27 Runden in 41:07,651 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +6,987 sec
3. Alex Marquez (E), Ducati, +7,896
4. Brad Binder (ZA), KTM, +8,901
5. Luca Marini (I), Honda, +9,129
6. Raúl Fernández (E), Aprilia, +9,709
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +9,894
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,087
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +10,350
10. Alex Rins (E), Yamaha, +13,223
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,769
12. Johann Zarco (F), Honda, +27,597
13. Somkiat Chantra (T), Honda, +48,035
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +55,540
– Enea Bastianini (I), KTM, 15 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 18 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 25 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, erste Runde nicht beendet
– Marc Marquez (E), Ducati, erste Runde nicht beendet

WM-Stand nach 36 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 362. 3. Bagnaia 274. 4. Bezzecchi 254. 5. Acosta 215. 6. Morbidelli 207. 7. Di Giannantonio 191. 8. Aldeguer 181. 9. Quartararo 158. 10. Zarco 128. 11. Binder 118. 12. R. Fernandez 112. 13. Marini 108. 14. Bastianini 89. 15. Mir 77. 16. Vinales 72. 17. Ogura 70. 18. Miller 60. 19. Rins 51. 20. Martin 34. 21. Oliveira 32. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 6. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 646 Punkte. 2. Aprilia 308. 3. KTM 280. 4. Honda 236. 5. Yamaha 190.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 819 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 543. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 398. 4. Red Bull KTM Factory Racing 333. 5. Aprilia Racing 296. 6. Monster Energy Yamaha 209. 7. Honda HRC Castrol Team 185 8. Trackhouse MotoGP Team 182. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 177. 10. LCR Honda 134. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 95.

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