Debütant Bulega beeindruckte KTM-Ass Espargaro
Pol Espargaro: «Rechnung mit Portimao begleichen»
Kaum ein MotoGP-Pilot drehte in der letzten Zeit mehr Runden als Pol Espargaro. Unmittelbar nach der Rückkehr aus Malaysia ging es für Espargaro wieder nach Jerez, um Aufgaben der KTM-Testmannschaft zu erledigen.
Pol Espargaro: «Ehrlich gesagt war es ein Vorteil, so schnell nach dem Malaysia-GP wieder zu fahren. Es braucht immer einige Turns, bis man komplett eingeschossen ist, aber nun war ich direkt da. Es war ein richtig guter Test, auch wenn es am ersten Tag auch geregnet hat. Am zweiten Tag haben wir viel geschafft.»
Was genau zur Erprobung stand, das wollte der Katalane wenig überraschend nicht erzählen. Nur so viel verriet er: «Wir konnten bereits einige Sachen auch hier mit nach Portimao bringen.»
Bei den Testfahrten Mitte letzter Woche teilte sich Espargaro den Kurs unter anderem auch mit der Ducati-Mannschaft, die das Debüt von Marc-Marquez-Ersatz Nicolo Bulega vorbereitete. Wie auf SPEEDWEEK.com berichtet, hatte Bulega drei Stunden und 35 Runden Zeit, um sich mit der Desmosedici vertraut zu machen. Seine schnellste Rundenzeit war eine beeindruckende 1.38,0 min! Damit war er um zwei Zehntelsekunden schneller als der starke KTM-Testfahrer Pol Espargaro. Aprilia-Tester Lorenzo Savadori war ebenfalls auf der Piste in Jerez unterwegs und fuhr 1.39,3 min.
Angesprochen auf den Superbiker auf der MotoGP-Ducati berichtete der Augenzeuge: «Was ich weiß, war er auch mit weichen Reifen unterwegs und er war wirklich schnell. Wir können keine weichen Reifen beim Test fahren, dazu reicht unser Kontingent nicht. Vermutlich hätten wir mit weichen Gummis schneller sein können – aber ich gebe zu: Er war beeindruckend.»
Pol Espargaro weiter: «Die Strecke war recht schmutzig, der Grip nicht ideal, es war sehr beachtlich. Wir werden sehen was am Wochenende passiert, aber ich denke, Ducati hat mit ihm einen richtig guten Jungen in der Garage.»
Als das Gespräch auf Portimao und damit auf den Ort kam, der das Karriereaus als Stammfahrer nach dem heftigen Crash 2023 eingeläutet hatte, zeigte sich der 34-Jährige wenig eingeschüchtert: «Es war ja nicht geplant, dass ich hier Rennen fahre. Doch als klar war, dass Maverick noch etwas Zeit braucht, hat mich Pit (Beirer; KTM-Sportchef) gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte, an diesem Ort zu fahren.»
«Polyccio» weiter: «Ich habe nicht gezögert und Ja gesagt. Ich hatte immer noch eine Rechnung offen mit dem Kurs und jetzt werden wir versuchen, sie im besten Sinne zu begleichen. Für mich ist es die Möglichkeit, mich davon frei zu machen. Es ist eine Herausforderung, aber ich mag das – es gehört zum Leben. Portimao hat mein Leben verändert und jetzt will ich das Negative, das ich damit verbinde, loswerden.»
Stand heute wird der Portugal-GP der vorerst letzte Renneinsatz für Pol Espargaro. Beim Saisonfinale soll Maverick Vinales in der Box von KTM Tech3 sitzen.










