MotoGP: Marc Marquez hörte Alarmglocken

MotoGP-Crashkurs für Nico Bulega: 3 Tage nicht genug

Von Ivo Schützbach
Nicolo Bulega

Nicolo Bulega

Superbike-Vizeweltmeister Nicolo Bulega fährt auch beim MotoGP-Finale in Valencia für den verletzten Champion Marc Marquez im Ducati-Werksteam. «Jetzt habe ich eine Vorstellung», sagt der Italiener.

Für seinen ersten MotoGP-Einsatz in Portimao wurde Nicolo Bulega ins kalte Wasser geschmissen: Vorangegangen waren drei Stunden Anpassungszeit auf der GP25, bei einem Minitest in Jerez durfte er zirka 35 Runden drehen.

Im Qualifying konnte der Italiener in Portugal Miguel Oliveira, Lorenzo Savadori und Somkiat Chantra hinter sich lassen, was angesichts der Umstände eine tadellose Leistung war. Im Sprint rutschte Bulega das Vorderrad weg und er stürzte, im Grand Prix eroberte er als 15. seinen ersten WM-Punkt in der MotoGP.

Beim Saisonfinale in Valencia am kommenden Wochenende springt der 20-fache Superbike-Laufsieger im Ducati-Lenovo-Werksteam erneut für den verletzten Weltmeister Marc Marquez ein, dessen Saison seit seinem unverschuldeten Crash auf der Insel Lombok am 5. Oktober beendet ist.

«Ich war zwei Tage zuhause und konnte ein wenig nachdenken», erzählte Bulega am Donnerstag. «Insgesamt war mein Wochenende nicht so schlecht, ich machte aber Fehler, die mir als erfahrenem Piloten normalerweise auf dem Superbike nicht passieren. Aber das ist normal, auf der MotoGP-Maschine ist alles anders. Und wenn du gegen 20 unglaubliche Fahrer antrittst, die alle 20 Rennwochenenden hinter sich haben und am Limit fahren, dann ist es leicht einen Fehler zu machen, wenn du wettbewerbsfähig sein möchtest. In den letzten Rennrunden war ich ganz gut, ich konnte viele positive Punkte erkennen. Aber auch negative, die auf meine mangelnde Erfahrung zurückzuführen sind.»

«In der Superbike-WM schaue ich mir nicht so viele Daten an, dieses Jahr war ich mit der Ducati immer sehr stark», hielt der zweifache Vizeweltmeister fest. «In der MotoGP ist das anders. Das war mein erstes Wochenende und ich hatte Glück, dass ich mir viele Daten von Pecco Bagnaia, Alex Marquez und Aldeguer anschauen konnte. Aber Daten zu sehen und diese zu studieren, ist eine Sache. Wenn du das dann mit 350 km/h umsetzen sollst, ist das ein bisschen anders. Die Daten haben mir geholfen, aber das ist nicht genug.»

Bulega abschließend: «Jetzt weiß ich zumindest, was mich erwartet. Ich kenne die Reifen, bin aber seit vier Jahren nicht mehr auf dieser Strecke gefahren. Und offensichtlich noch nie mit dem MotoGP-Bike. Für diese Motorräder ist die Strecke etwas klein, hier hast du kaum Zeit zum Durchschnaufen. Deshalb wird es erneut ein schwieriges Wochenende für mich. Ich habe die gleiche Mentalität wie in Portimao und werde versuchen, all die neuen Dinge zu lernen. Drei Tage sind nicht genug, um eine MotoGP-Maschine zu verstehen. Vor allem nicht, wenn diese ein Rennwochenende sind. Während drei Testtagen verstehst du mehr, da kannst du auch mal eine Stunde in der Box bleiben und dir Daten anschauen. Und es herrscht kein Druck. Am Rennwochenende ist das anders: Da musst du fokussiert sein und dich in sehr kurzer Zeit verbessern – das ist nicht einfach.»


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