Leidender Jack Miller: Ein Tanz auf rohen Eiern
Im letzten Renndrittel kämpfte Jack Miller mit stumpfen Waffen
Pramac-Pilot Jack Miller erlebte in Valencia einen durchwachsenen Saisonabschluss. Über das gesamte Wochenende hatte er einen hohen Speed, auf dem engen Circuit Ricardo Tormo kam der Australier mit seiner Yamaha M1 gut zurecht. Im FP1 am Freitagmorgen war Miller der Schnellste, im Zeittraining wurde er Sechster. Am Samstag holte er sich im Qualifying Startplatz 8, womit er aus der dritten Reihe eine gute Ausgangsposition für die Rennen hatte. Im Sprint am Samstag reichte es dennoch nur für Rang 12.
Im Grand Prix am Sonntag startete Miller gut ins Rennen, und er konnte sich in den Top-8 halten. In der elften Runde ging er an Gresini-Ducati-Pilot Fermin Aldeguer vorbei, wodurch er auf Rang 6 nach vorn kam. Diese Position konnte Miller bis zur 18. Runde halten, als er von Aldeguer wieder überholt wurde. Das hohe Anfangstempo forderte seinen Tribut, in den letzten Runden gingen auch noch Luca Marini (Honda) und Brad Binder (KTM) an ihm vorbei. Die Ziellinie überquerte «Jackass» auf Platz 9. Auf Sieger Marco Bezzecchi (Aprilia) hatte er 15,497 sec Rückstand.
«Es war ein gutes Rennen, auch wenn ich darunter litt, dass ich zu sehr pushen musste, um mit den anderen mithalten zu können. In den Kurven 1, 2 und 6 bis 8 hatte ich mit massivem Spinning am Hinterreifen zu kämpfen. Weil ich dadurch in den Beschleunigungsphasen Zeit verlor, konnten die anderen Boden gutmachen. Ich habe versucht, die linke Seite des Reifens zu schonen, aber zehn Runden vor Schluss war der Reifen am Ende – ich habe dann nur noch versucht, durchzuhalten. Wir kennen die Probleme», seufzte Miller nach dem Rennen.
Es war das letzte Rennen mit der M1 mit Reihenvierzylindermotor. «Jetzt werden wir dieses Motorrad in den Keller stellen und mit der Arbeit am neuen Bike beginnen. Es wird kein so großer Schritt sein wie der, den ich während dieses Jahres gemacht habe – als ich von dem, was ich kannte, zu diesem Motorrad gewechselt bin», blickte Miller auf die Saison 2026 voraus, in der Yamaha mit dem neuen V4-Bike an den Start gehen wird.
Jack Miller beendete seine erste Saison mit Yamaha mit 79 Punkten auf Platz 17. «Im Laufe der Saison hatten wir Höhen und Tiefen, aber in den Rennen seit Australien haben wir es geschafft, das Vorderrad ein bisschen besser zu verstehen», betonte der 30-Jährige. «Vielleicht haben wir ein wenig an Spitzenleistung eingebüßt, aber wir haben gutes Feedback in Bezug auf Stabilität und Reifenmanagement erhalten. Jetzt verstehe ich dieses Motorrad immer besser. Das Motorrad für nächstes Jahr wird anders sein, aber die DNA ist dieselbe.»
Der Valencia-GP war für Miller zugleich das letzte Rennwochenende mit Miguel Oliveira als Teamkollegen. «Abschließend möchte ich mich von Miguel verabschieden und ihm danken. Er war ein fantastischer Fahrer für diesen Sport, und wir haben eine großartige Zeit miteinander verbracht, da wir seit unserer Kindheit gegeneinander gefahren sind», blickte Miller zurück. «Es ist traurig, ihn aus dem Fahrerlager gehen zu sehen, aber ich freue mich darauf, seine Karriere in der Superbike-WM zu verfolgen. Ich bin bereit, mit Toprak zusammenzuarbeiten: Er ist ein weiterer fantastischer Fahrer, und ich bin gespannt, was er leisten kann.»
Der Vorhang für die MotoGP-Saison 2025 ist gefallen. Am heutigen Dienstag kehren die Teams auf den Circuit Ricardo Tormo zurück, um gemeinsam zu testen und die Saison 2026 einzuläuten. Pramac Yamaha wird mit Toprak Razgatlioglu und der V4-M1 ein neues Kapitel aufschlagen.
Ergebnisse MotoGP Valencia, Rennen (16. November):
1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 27 Runden in 40:52,458 min
2. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,686 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +3,765
4. Pedro Acosta (E), KTM, +4,749
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +8,048
6. Alex Marquez (E), Ducati, +8,166
7. Luca Marini (I), Honda, +12,644
8. Brad Binder (ZA), KTM, +14,582
9. Jack Miller (AUS), Yamaha, +15,497
10. Enea Bastianini (I), KTM, +17,460
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,304
12. Johann Zarco (F), Honda, +21,286
13. Joan Mir (E), Honda, +22,079
14. Alex Rins (E), Yamaha, +23,255
15. Nicolo Bulega (I), Ducati, +26,144
16. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +36,854
17. Somkiat Chantra (T), Honda, +39,136
– Aleix Espargaro (E), Honda, 1 Runde zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 4 Runden zurück
– Maverick Viñales (E), KTM, 5 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Aprilia, 12 Runden zurück
– Ai Ogura (J), Aprilia, 21 Runden zurück
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 26 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 27 Runden zurück
WM-Endstand nach 44 Rennen:
1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 467. 3. Bezzecchi 353. 4. Acosta 307. 5. Bagnaia 288. 6. Di Giannantonio 262. 7. Morbidelli 231. 8. Aldeguer 214. 9. Quartararo 201. 10. R. Fernandez 172. 11. Binder 155. 12. Zarco 148. 13. Marini 142. 14. Bastianini 112. 15. Mir 96. 16. Ogura 89. 17. Miller 79. 18. Vinales 72. 19. Rins 68. 20. Oliveira 73. 21. Martin 34. 22. P. Espargaro 29. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 7. 27. Bulega 2. 28. A. Espargaro 0. 29. Michele Pirro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 768 Punkte. 2. Aprilia 418. 3. KTM 372. 4. Honda 285. 5. Yamaha 247.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 835 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 681. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 493. 4. Red Bull KTM Factory Racing 462. 5. Aprilia Racing 395. 6. Monster Energy Yamaha 269. 7. Trackhouse MotoGP Team 261. 8. Honda HRC Castrol Team 238. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 213. 10. LCR Honda 155. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 125.










