Martin über Marquez: «Das kann ich auch schaffen!»
Jorge Martin
Für Jorge Martin war das erste Jahr mit Aprilia ein Desaster. Anfang Februar hatte er beim Sepang-Test einen folgenschweren Sturz, kurz vor Saisonbeginn stürzte er beim Training mit einem Supermoto-Bike. Im April hatte der Weltmeister von 2024 einen schweren Crash beim Katar-GP. Seinen letzten Sturz hatte er im Motegi-Sprint, als er sich das rechte Schlüsselbein brach und danach die Grands Prix in Indonesien, Australien, Malaysia und Portugal auslassen musste.
Beim MotoGP-Saisonfinale in Valencia war Martin dann wieder dabei. Auch den wichtigen Test am Dienstag danach, der den Start für die Saison 2026 markierte, konnte er absolvieren. Für den Spanier war es wichtig, mit der RS-GP noch einmal so viele Runden wie möglich zu fahren, um mit einem halbwegs guten Gefühl in die Winterpause zu gehen – die Ergebnisse waren zweitrangig.
«Dieses Jahr war sehr, sehr schwierig. Das Wichtigste ist, immer wieder aufzustehen und aus diesen Momenten etwas zu lernen. Am Ende musst du aus diesen schlechten Situationen lernen», erzählte Martin im Interview mit den Kollegen von motogp.com. «Ich liebe diesen Sport jetzt noch mehr, und ich möchte um den Gewinn von Weltmeisterschaften kämpfen – solange mein Körper und mein Geist es mich lassen, möchte ich hier sein. Ich möchte 100 Prozent geben, um ein besserer Fahrer zu werden. Ich kann nicht versichern, dass ich wieder stürzte und mich wieder verletze – das kann ich nicht beeinflussen. Was ich kontrollieren kann, ist, dass ich besser trainiere und ein besserer Fahrer werde. Ich tue alles, um wieder zu gewinnen. Von meinen Siegen habe ich kleine Dinge gelernt, aber von meiner Situation in diesem Jahr habe ich sehr viel gelernt.»
Der «Martinator» hat sich in diesem Jahr vier Mal verletzt. Er musste sich jedes Mal wieder aufrichten und zurückkämpfen. «Der Crash in Katar war der härteste. Es wäre aber viel schlimmer, wenn ich eine Verletzung hätte und danach nicht mehr zurück auf mein Motorrad sitzen will.»
Martin war mit der Nummer 1 auf seiner Aprilia in der Saison 2025 nicht dazu in der Lage, seinen Titel zu verteidigen. Er stand in insgesamt 29 Rennen (Sprints und Grands Prix) nicht am Start. Marc Marquez (Ducati) holte sich überlegen seinen neunten WM-Titel. Der 32-Jährige kämpfte sich nach einer langjährigen Verletzungsmisere zurück an die Spitze. «Er ist ein perfektes Beispiel für ein großartiges Comeback. Ich will mich aber nicht mit Marc vergleichen, denn er ist eine komplett andere Person und ein anderer Fahrer. Aber ich weiß, dass ich das auch schaffen kann», betonte Martin.
2026 wird Jorge Martin wieder die Nummer 89 auf seiner Aprilia RS-GP haben und versuchen, zu alter Stärke zurückzufinden. Wie es bei ihm 2027 weitergeht, wird sich innerhalb der ersten Monate des nächsten Jahres herausstellen.










