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Andrea Dovizioso: «Bradl war meine Zielscheibe»

Von Nereo Balanzin
Mugello-GP: Andrea Dovizioso vor Hayden

Mugello-GP: Andrea Dovizioso vor Hayden

Andrea Dovizioso schaute sich im Rennen in Mugello von Hayden einiges ab und nahm die ganze Zeit Stefan Bradl aufs Korn. Das Duell verlor er – Platz 5.

Andrea Dovizioso war in den letzten drei Jahren der Mann, der beim MotoGP-Rennen in Mugello die Ehre der Italiener verteidigt hat. Dreimal hintereinander hat er sich einen Podestplatz gesichert, auch 2009 auf der Tech3-Yamaha. Er setzte also die ewig lange Reihe dieser traditionellen Top-Ergebnisse beim Italien-GP fort.

Dieses Mal kam «Dovi» dem Podest verdächtig nahe, aber schliesslich musste er sogar Platz 4 um 0,2 Sekunden an Stefan Bradl überlassen.

Viermal tauschten Bradl und Dovi in der letzten Runde ihre Positionen. Im Vorjahr verdrängte ihn der Italiener in Mugello in der letzten Runde noch von Rang 3; diesmal zog er gegen Stefan den Kürzeren.

Dovizioso Fünfter, Rossi am Boden und ausgeschieden – es war das übelste Mugello-Wochenende, an das sich die Tifosi erinnern können. In den letzten Jahren erlebten sie hier Rennen, in denen Rossi, Biaggi und Capirossi die ersten drei Plätze beschlagnahmten, 2006 fügte sich Melandri noch als Vierter an.

Aber Andrea wirkte alles andere als zerknirscht. Kein Wunder, denn am Freitag hatte er nach dem heftigen Crash noch überlegt, sich von den weiteren Trainings zurückzuziehen – wegen seines steifen Nackens.

Dann drehte er im Quali 2 die drittschnellste Runde, mit Hilfe eines gewissen Stefan Bradl; danach blitzte in seinem Kopf kurz die Vorstellung eines Podestplatzes auf.

Nach dem Rennen war davon keine Rede mehr.

«Lasst uns ehrlich sein, wir hatten nicht das Potenzial für das Podest», hielt Dovi fest. «Dieser dritte Startplatz war besser als das, was unser Motorrad im Augenblick zulässt. So was geht nur in einer einzelnen Runde, nicht über die Renndistanz.»

«Mein Nacken war im Rennen in Ordnung», versicherte der 27-jährige Ducati-Werkspilot. «Ich konnte es kaum glauben, als ich Sonntagfrüh gesehen habe, dass sich die Situation im Nacken extrem gebessert hatte. Dr. Costa und mein Physiotherapeut Francesco haben ein kleines Wunder vollbracht.»

«Dovi» erlebt am Start eine Schrecksekunde. «Ein plötzliches Wheelie, sehr hoch, das Vorderrad kletterte blitzschnell in die Höhe, das war schwierig zu kontrollieren», stellte Andrea fest.

Sein bester Moment im Rennen war der Fight gegen Bradl. «Dieses Duell hat Spass gemacht. Ich habe ihn in der letzten Runde zweimal überholt, er ist zweimal wieder vorbeigefahren. Ich habe Stefan das ganze Rennen lang ins Visier genommen. Er war meine Zielscheibe. Mein Plan war, möglichst dicht an ihm dranzubleiben und meine Trümpfe in der letzten Runde auszuspielen. Er hat die Oberhand behalten. Aber es war wirklich unterhaltsam!»

Dovizioso berichtete, sein gutes Rennen habe er teilweise auch seinem Teamkollegen Nicky Hayden zu verdanken. «Nicky fährt anders als ich. Er wählt andere Linien, verhält sich in den Kurven anders. Und auf dieser Piste war er an einigen Stellen schneller als ich. Sein Stil passt besser zu Mugello als meiner. Also habe ich mir ein paar Dinge bei hm abgeschaut, als ich im Rennen mal hinter ihm war.

Übrigens: Am Donnerstag und Freitag testet Ducati bereits wieder in Mugello. «Wir bekommen neue Teile und werden das Testmotorrad von Pirro mit unserem vergleichen», schilderte Dovi.

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