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Cal Crutchlow: «Habe anfangs zu viel Zeit vergeudet»

Von Günther Wiesinger
Assen-GP: Crutchlow attackiert Márquez, blitzt aber ab

Assen-GP: Crutchlow attackiert Márquez, blitzt aber ab

Cal Crutchlow feierte seinen dritten Podestplatz und war erleichtert, als er Lorenzo hinter sich liess. «Das wäre sonst peinlich gewesen.»

Cal Crutchlow gelang mit der Tech3-Yamaha der dritte Podestplatz nach Le Mans und Mugello, er festigte seinen vierten WM-Rang und bringt sich bei Yamaha für 2014 nachhaltig in Erinnerung. Man weiss ja: Yamaha will Pol Espargaró bei Tech3-Yamaha unterbringen – und Cal hat bisher im Gegensatz dazu noch keinen Vertrag!

«Ich bin am Schluss zu spät gekommen... Denn ich habe anfangs zu viel Zeit vergeudet», war sich der ehemalige Supersport-Weltmeister bewusst. «Die Misere begann am Start, als ich ein zu grosses Wheelie gemacht habe, ich musste das Gas zudrehen, sonst wäre ich ins Gras gedonnert. In den ersten fünf Runden bekam ich nicht genug Temperatur in die Reifen, mit dem vollen Tank hatte ich Mühe beim Umlegen und beim Bremsen. Aber wir haben bewiesen, wie stark wir sind. Als mich Jorge überholt hat, wurde ich rausgetragen. Und als hinter ihm lag, dachte ich mir: Oh Gott, das wird peinlich!»

«Ich musste behutsam mit ihm umgehen, weißt du, ich wollte ihn nicht abschiessen oder irgend so etwas. Ich musste ihn auf eine vernünftige Art und Weise überholen. Ich habe es einmal versucht, aber ich war ein bisschen zu vorsichtig, so habe ich ein paar Runden und kostbare Zeit verloren.»

Crutchlow: «Schön für Valentino»

«Das war ein unglaubliches Rennen von Valentino. Es war schön, ihn wieder ganz oben auf dem Podest zu sehen. Auch für Yamaha freut mich das. Und dass Lorenzo mit dem gebrochen Schlüsselbein auf Platz 5 gefahren ist und ein paar Punkte für seine Meisterschaftsambitionen gerettet hat, ist auch gut. Ich freue mich weniger über den zweiten Platz von Marc... Er ist ein Rivale», scherzte Cal.

«Wenn mir einer im Winter vorhergesagt hätte, dass ich bei den ersten sieben Rennen drei Podestplätze schaffe, dazu eine Pole-Position, dass ich als Privatfahrer WM-Vierter sein würde und dauernd unter den Werksfahrern mitmischen würde, hätte ich es wohl nicht geglaubt», schilderte Crutchlow. «Bisher haben wir sehr beständige Ergebnisse gezeigt. Auch heute hatten wir eine gute, starke Pace. Ich kann mich wirklich nicht beklagen. Dritter zu werden, nach einem so starken Rennen, das kann sich sehen lassen. Wie gesagt: Die andern zwei waren heute besser.»

«Ich wollte Marc am Schluss attackieren, aber ich bin abgeblitzt. Nach der Zieldurchfahrt habe ich zum ihm gesagt: Ich wollte, dass du einmal im Fernsehen anschauen kannst, was Dani bisher jede Woche gesehen und erlebt hat. Wenn Dani sich die TV-Bilder von so manchem Rennen ansieht, muss er sich denken, dieser junge Kerl ist verrückt. Jetzt hat er es mal aus der anderen Perspektive erlebt, wie es ist, wenn man von hinten geschubst wird», grinste Cal.

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