Martin Bauer: Das Fazit nach dem ersten MotoGP-Tag

Von Matthias Dubach
Der Wildcard-Fahrer aus Österreich steht beim Brünn-GP nach zwei Trainings auf Rang 23. Der erste Tag beinhaltete einen Schreckensmoment, eine Reifenwahl und das Staunen über die Beschleunigung der Gegner.

Martin Bauer verbesserte sich am ersten Tag des Brünn-GP im Vergleich zum Training in der zweiten Session von 2:01,441 min auf 2:00,730 min, in der Zeitenliste reichte es für Rang 23. «Das war gut, echt gut. Wir sind jetzt im 2:00er Bereich angekommen. Wenn man diese Zeiten konstant fahren kann, sind wir richtig gut dabei. Eine 1:59er im Qualifying zu fahren wird aber schon hart», erklärte der 37-jährige MotoGP-Debütant aus Österreich.

Einen Schreckensmoment musste der Suter-BMW-Fahrer aus dem Team Remus Racing von Fritz Schwarz und Andreas Bronnen am Nachmittag überstehen. Der linke Ellbogen von Bauers Leder sieht arg mitgenommen aus. «Dafür, dass ich die Lederkombi schon zerstört habe, ist alles gut… Ich hatte einen massiven Vorderradrutscher in der vorletzten Kurve, einer Linkskurve, den ich noch mit dem Ellbogen habe abfangen können. Aber ich war schon mehr neben dem Motorrad als auf dem Motorrad», sagte Bauer zu SPEEDWEEK.com.

Beim österreichischen Wildcard-Team geht die Arbeit am Samstag unvermindert weiter. Bauer: «Wir haben noch ein paar blöde Probleme im Motorrad, die wir noch nicht lösen konnten. Das betrifft in erster Linie die Beschleunigungsphase. Wenn wir uns da noch ein bisschen verbessern, dann könnten die 1:59er Zeiten erreichbar sein. Aber wir müssen schon noch was machen, so einfach geht es nicht.» Der dreifache IDM-Superbike-Meister und die Technik-Crew von S&B Motorsport hat sich im Laufe des Freitags entschieden, das Wochenende mit dem neueren Chassis, das länger ist und mehr Einstellmöglichkeiten bietet, zu bestreiten.

Entscheidung für neueres Chassis

Der Neuling schilderte: «Ich bin am Freitag mit dem neueren Chassis mehr gefahren, wir haben uns definitiv für dieses entschieden. Es hat ein paar Vorteile, die wir nutzen wollen. Wir müssen uns jetzt auf ein Motorrad konzentrieren, sonst kommen wir nicht vorwärts. Das Problem war auch, wenn ich auf dem älteren Chassis etwas herausgefunden habe, war dies nicht übertragbar auf das neue.»

Wenn nicht der befürchtete Regen am Sonntag kommt, ist bei Bauer die Reifenwahl bereits gefallen. «Wir werden uns hinten eher auf den weicheren Reifen konzentrieren. Da werden wir nicht gross rumprobieren, dafür haben wir auch gar nicht die Zeit. Ich möchte schauen, dass wir bei der Technik noch was ausprobieren. Wenn ich da noch beginne, Reifen zu testen, geht die Zeit aus. Was mir gut gefällt, ist der härtere Vorderreifen, den werden wir wohl nehmen. Somit sind wir von den Reifen her mal gut aufgestellt. Man muss aber auch sagen, wir sind vom Motorrad her noch so weit weg, da stellt sich gar nicht so sehr die Frage, was wir mit den Reifen noch alles herausholen können.»

Der Schaltautomat ist nicht zuverlässig

Bauer und Schwarz wollen sich auf das Chassis und die Elektronik konzentrieren. «Da müssen wir noch was machen, der Schaltautomat funktioniert nicht immer zuverlässig. Das ist eine sehr nervige Sache. Gerade wenn du auf einer schnellen Runde bist und der Gang geht drei Mal nicht rein, dann kommst du nicht vorwärts, dann ist die Runde kaputt. Das müssen wir noch hinkriegen. Wir haben schon noch an vielen Fronten zu kämpfen», sagte der Routinier.

Wo sich Bauer auf der 5,403 km langen Strecke den Rückstand von 4,230 sec auf die Bestzeit von Stefan Bradl einhandelt, ist klar eingrenzbar: «Es ist rein die Beschleunigungsphase, die anderen kriegen das von der Traktion und der Wheelie-Control besser her, das ist Wahnsinn. Die fahren einfach weg! Wie wenn sie einen Turbo drin hätten, dabei bin ich quer, ich dreh auf und lasse es gehen. Das ist wirklich frustrierend. Da sieht man, wie weit weg wir sind, auch im Vergleich zu den Claiming-Rule-Teams. Das ist eben der Unterschied mit einem Jahr Erfahrung», staunte Bauer.

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