KTM: 2010 kein 125-ccm-Werksteam mehr?
Marc Marquez: Ohne ihn keine Sponsoren
Beim Suzuka-GP 2003 ist das Red-Bull-KTM-Werksteam mit Arnaud Vincent und Roberto Locatelli erstmals in der 125-ccm-Strassen-WM angetreten. 2005 wurde die Konstrukteurs-WM gewonnen, und jetzt denken die Mattighofener über einen Rückzug des Werksteams nach.
Der Grund: Wegen der Wirtschaftskrise werden alle Budgets weiter gekürzt, ausserdem haben die Ergebnisse in den letzten zwei Jahren arg zu wünschen übrig gelassen. Der letzte GP-Sieg in der 125-ccm-Klasse gelang KTM Mitte Juni 2007 durch Tomoyoshi Koyama in Barcelona. Aus der 250er-WM hat sich KTM bereits Ende 2008 zurückgezogen.
Momentan werden noch verschiedene Möglichkeiten zum Weiterverbleib diskutiert. «Wenn wir mit dem 2009-Material fahren und die Rookies Beaubier, Kornfeil und Fagerhaug in der WM aufbauen, brauchen wir rund 1,5 Millionen Euro», hat Renndirektor Harald Bartol ausgerechnet.
Die Suche nach Kundenteams ist bisher ergebnislos verlaufen. Zuletzt hat auch der Finne Aki Ajo abgesagt. «Es ist schwierig, besseres Material als bei Aprilia und Derbi zu finden», ist sich der Teamchef von Cortese und Aegerter bewusst.
KTM hat 2009 mit dem schnellen Spanier Marc Marquez noch einige Achtungserfolge erreicht, er liegt in der WM an siebter Stelle. Aber Marquez hat für 2010 Angebote vom Ajo-Derbi-Team, vom spanischen Derbi-Werksteam, von Aprilia-Pons und vom erfolgreichen Bancaja-Aprilia-125-Team, wo er die Nachfolge von WM-Leader Julian Simon antreten könnte. «Wenn wir Marquez verlieren, verlieren wir auch unsere Sponsoren Repsol und Red Bull», ahnt KTM-Sportdirektor Heinz Kinigadner. «Dann können wir das Material 2010 vielleicht nur noch in nationalen 125-ccm-Meisterschaften wie in Spanien, Frankreich und Deutschland einsetzen.»