Jules Cluzel: zu übereifrig?

Der französische 250er-Pilot Jules Cluzel, überraschender Zweiter beim Auftakt-Grand-Prix in Katar und nach sieben von 16 Rennen mit 33 Punkten auf dem 12. WM-Zwischenrang, war eigens in die USA zum MotoGP-Rennen nach Laguna Seca gereist, um sich dort in der Clinica Mobile an der verletzten Schulter behandeln zu lassen. Für den Einsatz am Sachsenring gaben die Ärzte Cluzel grünes Licht.

Der 19-jährige Franzose und Matteoni-Aprilia-Pilot hat bisher in nur drei Rennen gepunktet: Rang 2 in Assen, Achter in Jerez und Platz 11 in Barcelona. Bei den restlichen vier Rennen stürzte Cluzel.

Teammanager Paolo Tajana erklärt: «Jules hat sehr viel Potential. Er ist aber noch sehr jung und ein emotionaler Fahrer. Ich glaube, dass ihn der Erfolg in Katar aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Er wollte danach in jedem Rennen so weit vorne sein. Als es dann nicht so gut lief, hat ihn die Presse als nicht konstant beurteilt, was ihm zu schaffen gemacht hat. Er hat es dann mit der Brechstange versucht, was unweigerlich zu Fehlern und Stürzen geführt hat.»

Cluzel selbst sieht für die Teilnahme am Sachsenring keine grossen Probleme. «Ich kann die Schulter gut bewegen. Das in Le Mans gebrochene Schlüsselbein ist zwar beim Assen-Crash erneut lädiert worden, aber die Verheilung verläuft so gut, dass eine Operation nicht notwendig erscheint.»