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Henry Jacobi: Hart gekämpft, aber nicht zufrieden

Von Thoralf Abgarjan
Der deutsche JM-Honda-Pilot Henry Jacobi ging in Loket hart ans Limit und zeigte in beiden Läufen Kampfgeist. Am Ende des zweiten Laufs fiel er dann noch zwei Plätze zurück.

Wie schwierig es ist, in der MXGP zu bestehen, konnte man in Loket am Beispiel von Harri Kullas ablesen, der vom Team Gebben van Venrooy Yamaha als Ersatzfahrer für den ausgeschiedenen Arminas Jasikonis engagiert wurde. Im ersten Lauf holte Kullas immerhin auf P10 noch einen WM-Punkt. Lauf 2 beendete der für die estnische Föderation startende Finne außerhalb der Punkteränge. Am Motorrad, mit dem Kullas unterwegs war, hat es definitiv nicht gelegen. Sein Teamkollege Calvin Vlaanderen konnte in dieser Saison damit auf Sardinien einen Doppelsieg einfahren. Gebben van Venrooy kooperiert mit Star Racing Yamaha, das in den USA Factory-Status hat.

Für JM-Honda-Fahrer Henry Jacobi war das Rennen in Loket beinahe ein zweiter Heim-Grand-Prix. An den Hängen jubelten die Fans mit deutschen Fahnen, sobald der Thüringer nur in die Nähe der Fans kam und starteten ihre Fichtenmopeds.

Jacobi startete in den ersten Lauf auf Rang 10 und kämpfte in den letzten 3 Runden gegen Benoit Paturel, den er in der vorletzten Runde mit einem clever eingefädelten Manöver überholte. Bei diesem Zweikampf ging es um Platz 16. Jacobi und Paturel liefen zum Schluss noch auf den völlig erschöpften Romain Febvre auf. Nur 2,2 Sekunden trennten Jacobi am Ende von Febvre und Rang 15. Hätte das Rennen eine Runde länger gedauert, wäre Jacobi am Franzosen vorbeigegangen.

Im zweiten Lauf startete Jacobi nicht wie üblich, sondern kam nur auf Rang 13 aus der ersten Runde, was ein hartes Stück Arbeit bedeutete. Rundenlang duellierte er sich mit Kawasaki-Werksfahrer Ben Watson und später mit seinem JM-Teamkollegen Ivo Monticelli. In den letzten Runden kamen Watson und Monticelli noch am Deutschen vorbei und Jacobi fiel auf P15 zurück. Besonders bitter: In diesen Tagen geht es um die Plätze im nächsten Jahr und damit ist Monticelli der wichtigste Konkurrent für Jacobi. Ihn gilt es zu schlagen, um seine Position im Team zu stärken. Um die Zukunft von JM Racing ranken sich derzeit zahlreiche Gerüchte. Ein Privatteam in der MXGP zu finanzieren, ist eine Mammutaufgabe, selbst für einen Mann wie Teaminhaber Jacky Martens, der die Szene kennt wie kaum ein Anderer.

«Insgesamt war es nicht das erhoffte Ergebnis, aber die Fans an der Strecke waren cool», erklärte Jacobi. In der WM rangiert der Deutsche weiterhin auf P15, er hat aber nur 12 Punkte Rückstand zu Alberto Forato auf Rang 14 und nur noch 6 Punkte Vorsprung vor Brent van Doninck. Am kommenden Wochenende geht es im tiefen Sand von Lommel bereits weiter mit WM-Lauf 14.

Ergebnis MXGP Loket (Tschechische Republik):

1. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 1-2
2. Maxime Renaux (F), Yamaha, 3-1
3. Tim Gajser (SLO), Honda, 2-3
...
13. Jed Beaton (AUS), Kawasaki, 33-10
14. Henry Jacobi (D), Honda, 16-15
15. Jeremy van Horebeek (B), Beta, 11-DNS
16. Pauls Jonass (LT), Husqvarna, 12-31

MXGP WM-Stand nach WM-Runde 13:

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 577
2. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 452, (-125)
3. Jorge Prado (E), GASGAS, 442, (-135)
4. Maxime Renaux (F), Yamaha, 410, (-167)
5. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 399, (-178)
6. Ruben Fernandez (E), Honda, 342, (-235)
...
13. Jordi Tixier (F), KTM, 186, (-391)
14. Alberto Forato (I), GASGAS, 177, (-400)
15. Henry Jacobi (D), Honda, 165, (-412)
16. Brent van Doninck (B), Yamaha, 159, (-418)

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