Formel 1: Schmerzhafte Lektion für Leclerc

Tim Gajser (HRC) gewinnt Loket-Grand-Prix

Von Thoralf Abgarjan
Mit einem 3-1-Ergebnis gewann der slowenische WM-Leader Tim Gajser (Honda) den Grand Prix of Czech Republic in Loket vor Jorge Prado (GASGAS) und Jeffrey Herlings (KTM). Herlings zeigte eine phänomenale Aufholjagd.

Der zweite MXGP-Lauf in Loket begann gleich mit mehreren Paukenschlägen: Zuerst stürzte Mattia Guadagnini (Husqvarna) in der ersten Kurve nach dem Start und touchierte Jeffrey Herlings, der mit Mühe das Wrack des Italieners überrollte. Nur wenige Meter später in der zweiten Kurve touchierte der Niederländer das Hinterrad eines anderen Fahrers, der eine unerwartete Vollbremsung machte, so dass der Laufsieger von Moto-1 über den Lenker neben die Strecke katapultiert wurde und das Rennen als Letzter des Feldes wieder aufnehmen musste.

Herlings pflügte wie von der Tarantel gestochen durchs Feld und erreichte bereits nach einer Runde die Top-10. Als er auf Andrea Bonacorsi (Yamaha) auflief, touchierte er mit seinem Vorderrad erneut dessen Hinterrad und ging ein weiteres Mal hart zu Boden. Bei diesem Crash verbog er sich dazu auch noch den Lenker. Herlings musste also wieder eine Aufholjagd starten und schaffte es am Ende tatsächlich beinahe noch auf den dritten Platz. Das Duell in der letzten Runde gegen Yamaha-Werksfahrer Calvin Vlaanderen wurde erneut gefährlich. Zweimal geriet er in akute Sturzgefahr und nach einem weiteren Crash wäre eine erneute Aufholjagd nicht mehr möglich. Also ließ 'The Bullet' am Ende Vernunft walten, steckte zurück und nahm die 18 Punkte für den 4. Platz mit. Sein 4-1-Ergebnis genügte Herlings in Loket dennoch für den dritten Podiumsrang.

Zurück zum Anfang des zweiten Laufs: Den Holeshot zog Jorge Prado (GASGAS) vor Tim Gajser (Honda) und Calvin Vlaanderen (Yamaha). In der ersten Hälfte des Rennens blieb Gajser auf Schlagdistanz zum führenden Prado. In der 9. Runde blies Gajser dann zum Angriff, setzte sich in einem harten Duell gegen den Spanier durch und übernahm die Führung. Gajser gewann am Ende mit einem Vorsprung von 3 Sekunden vor Prado, Vlaanderen und Herlings. Romain Febvre, der offenbar mit einem Defekt an seinem Bike haderte, kam auf Platz 5 ins Ziel.

Von den 3 deutschen MXGP-Startern schaffte es diesmal nur Maximilian Spies (Kosak KTM) auf dem 17. Platz in die Punkteränge. Die schweizerischen MXGP-Starter kamen auf den Rängen 6 (Jeremy Seewer), 9 (Valentin Guillod) und 25 (Kevin Brumann) ins Ziel.

Die Verhältnisse an der Tabellenspitze änderten sich nach dem Loket-Grand-Prix nur geringfügig. Gajser konnte in Tschechien seinen Vorsprung in der WM-Tabelle von 34 auf 36 Punkte ausbauen. Der Rückstand von Jeffrey Herlings auf Rang 3 wuchs in Loket von 51 auf 55 Punkte an. Calvin Vlaanderen hat auf Tabellenplatz 4 bereits einen erheblichen Rückstand von 192 WM-Punkten. Der Kampf um die WM-Krone wird also in diesem Jahr weiterhin zwischen Gajser, Prado und Herlings ausgetragen.

In der kommenden Woche gastiert die WM zu ihrem 14. Grand Prix im Tiefsand von Lommel.

MXGP Loket:

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 3-1
2. Jorge Prado (E), GASGAS, 2-2
3. Jeffrey Herlings (KTM), 1-4
4. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 5-3
5. Jeremy Seewer (CH), Kawasaki, 4-6
6. Romain Febvre (F), Kawasaki, 6-5
7. Glenn Coldenhoff (NL), Fantic, 9-7
8. Brent van Doninck (B), Honda, 11-8
9. Benoit Paturel (F), Yamaha, 7-13
10. Brian Bogers (NL), Fantic, 10-12
11. Kevin Horgmo (N), Honda, 13-10
12. Mattia Guadagnini (I), Husqvarna, 8-16
13. Andrea Bonacorsi (I), Yamaha, 17-11
14. Jan Pancar (SLO), KTM, 14-14
15. Valentin Guillod (CH), Honda, 38-9
16. Alberto Forato (I), Honda,16-15
17. Tom Koch (D), KTM, 12-24
18. Ivo Monticelli (I), Beta, 15-20
19. Maximilian Spies (D), KTM, 19-17
20. Jacub Teresak (CZ), Husqvarna, 21-18
21. Kevin Brumann (CH), Husqvarna, 18-25

26. Mark Scheu (D), Husqvarna, 24-26

WM-Stand nach 13 von 20 Events:

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 663 Punkte
2. Jorge Prado (E), GASGAS, 627, (-36)
3. Jeffrey Herlings (KTM), 608, (-55)
4. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 471, (-192)
5. Jeremy Seewer (CH), Kawasaki, 451, (-212)
6. Glenn Coldenhoff (NL), Fantic, 389 (-274)
7. Romain Febvre (F), Kawasaki, 363, (-300)
8. Kevin Horgmo (N), Honda, 283, (-380)
9. Pauls Jonass (LT), Honda, 274, (-389)
10. Valentin Guillod (CH), Honda, 273, (-390)

22. Tom Koch (D), KTM, 63, (-600)
23. Maximilian Spies (D), KTM, 45, (-618)
24. Josh Gilbert (GB), KTM, 29, (-634)
25. Kevin Brumann (CH), Husqvarna, 27, (-636)
...
32. Henry Jacobi (D), KTM, 13, (-650)

44. Mark Scheu (D), Husqvarna, 5, (-658)
...
46. Noah Ludwig (D), KTM, 4, (-659)
...
51. Cato Nickel (D), Husqvarna, 3, (-660)


Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Wie Regeln die MotoGP dumm aussehen lassen

Von Michael Scott
Die Reifendruck-Regel sorgt oft für Chaos in der MotoGP, wie Rookie Pedro Acosta in Mandalika am eigenen Leib erfahren musste. Die Verlierer dieser Regel? Die Fahrer, die Fans und der Sport.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 13.10., 20:50, Motorvision TV
    Legends Cars National Championship
  • So. 13.10., 21:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 13.10., 21:45, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 14.10., 00:00, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Superenduro World Championship
  • Mo. 14.10., 00:30, Motorvision TV
    King of the Roads
  • Mo. 14.10., 01:30, Hamburg 1
    car port
  • Mo. 14.10., 04:35, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
  • Mo. 14.10., 04:45, ORF Sport+
    Motorsport: Bucklige Welt Rallye
  • Mo. 14.10., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 14.10., 06:00, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
» zum TV-Programm
6.66 27091103 C1310212014 | 5