MotoGP: Marquez ist für Bagnaia zu viel

MX-WM ist nicht MotoGP

Kolumne von Harald Englert
Wohin entwickelt sich die MX-WM?

Wohin entwickelt sich die MX-WM?

Wohin entwickelt sich die Motocross-WM? Kann es wirklich gelingen, die Serie auf die ganze Welt auszudehnen – gibt der Motocross-Sport das tatsächlich her?

Wenn ich die Diskussionen der letzten Wochen verfolge, dann kommt es mir vor, als hätte ich ein Déjà-vu. Seit vielen Jahren höre ich schon glühende Reden von FIM-Funktionären und wechselnden WM-Promotern, welch famose Zukunft die Motocross-WM habe. Die Bedeutung der Übersee-Rennen wird himmelhoch angepriesen. Wie oft haben wir schon grossspurige Ankündigungen gehört, wie schnell sich die WM auf alle Kontinente ausbreiten und dort auch etablieren wird.

Es gab WM-Läufe in Australien, Russland, Japan, USA, Südamerika, Südafrika und zahlreichen anderen Ländern auf der ganzen Welt. Aber dem vermeintlich so lohnenden Ziel einer weltweit beheimateten Serie sind wir in den letzten Jahren keinen Millimeter nähergekommen. Es wurden mehrjährige Verträge mit Rennveranstaltern in der Türkei oder den USA präsentiert, die das Papier nicht wert waren, auf denen sie standen. Alle bisherigen Anläufe, die WM weltweit zu etablieren, verliefen bisher im Sand, weil Geld und lokales Interesse fehlten.

Die einhellige Meinung der Teams ist: «Ohne eine Beteiligung an den (Reise-)Kosten sind mehr als zwei Übersee-Rennen pro Jahr nicht zu stemmen.»
Doch woher soll dieses Geld kommen? Wer glaubt, dass sich Giuseppe Luongo von WM-Veranstaltern die Moneten in die Taschen schaufelt, sollte lieber der Realität ins Auge schauen. Alleine die Produktion der TV-Bilder verschlingt Unsummen an Geld, das kaum vorhanden ist. Der Erfolg der Internetübertragungen auf mx-live.tv ist bisher sehr überschaubar, die Zuschauerzahlen vor Ort nur noch auf einigen Veranstaltungen zufriedenstellend.

Der neue WM-Kalender wurde auf 18 Rennen ausgedehnt, vier davon sogenannte Übersee-GPs, zu denen sämtliches technisches Material per Flugzeug verfrachtet werden muss. Woher das Geld dazu kommen soll, steht in den Sternen. Mit der Ankündigung die besten Privatteams finanziell in Sachen Reisekosten zu unterstützen konnte WM-Promoter Youthstream ein wenig Druck aus dem Schnellkochtopf Fahrerlager nehmen. Die Werksteams stöhnen freilich weiterhin über die steigenden Kosten. Anreisen werden sie trotzdem, was bleibt Ihnen auch anderes übrig?

Ob sich die Ausdehnung der Serie bewähren wird ist offen. Mit Indien ist bereits für nächstes Jahr ein zusätzliches Übersee-Rennen angesetzt. Jetzt versucht man es also mit der Brechstange. Entweder es gelingt, die Motocross-WM zu einer echten WM zu machen, oder man wird in ein, zwei Jahren den Rückwärtsgang einlegen und alles bleibt wie gehabt. Vieles wird davon abhängen ob es tatsächlich gelingen wird in Ländern wie Thailand, Mexiko oder Indien das Interesse für den Motocross-Sport anzufachen – ich habe da so meine Zweifel.

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