Simon Längenfelder (KTM/2) über die Masters Premiere

Simon Längenfelder in Tensfeld
Red Bull KTM-Werksfahrer Simon Längenfelder startete zum ersten Mal seit seinem Gewinn des Junior Cups 125 im Jahre 2019 wieder im Rahmen der Masters, diesmal aber in der 450er Premiumklasse. Obwohl er mit seinem unterlegenen 250er Motorrad in der 450er Klasse antrat, erreichte er in Tensfeld beim 5. Meisterschaftslauf auf Anhieb das Podium.
Schon vor dem Rennen war jedoch klar, dass er vor allem beim Start gegen die viel leistungsfähigeren 450er im Nachteil war. Er musste sich in allen 3 Rennen nach dem Start von Platzierungen außerhalb der Top-10 nach vorne arbeiten. Dabei nutzte er häufig den Schwung der Außenlinien, um seine Kontrahenten zu überholen. Am Samstag arbeitete er sich trotz eines Sturzes im schwierigen Geläuf aus dem Mittelfeld heraus auf den fünften Platz nach vorne. In den beiden Sonntagsrennen musste er erneut wieder viel arbeiten, um nach vorne zu kommen. Besonders im dritten Lauf zeigte sich dann seine enorme Konditionsstärke, die sich für ihn auch in der WM immer wieder ausgezahlt hat. In beiden Sonntagsrennen wurde er dann jeweils Zweiter, was ihm am Ende den zweiten Gesamtrang einbrachte.
Dem WM-Führenden der MX2-Klasse ging es in Tensfeld in erster Linie um die Vorbereitung auf die bevorstehenden WM-Läufe im Sand von Lommel (Belgien) und Arnheim (Niederlande). Das mit einem Kleintransporter angereiste Team testete einige Komponenten, insbesondere an Fahrwerk und Lenker.
Auf dem Podium zeigte sich der Deutsche am Ende erleichtert und zufrieden mit den Ergebnissen. Erleichtert, weil auf dem zurzeit besten deutschen Motocrosser in der Weltmeisterschaft natürlich ein immenser Druck und eine entsprechend hohe Erwartungshaltung lasteten. «Wir haben große Fortschritte mit der Abstimmung meiner KTM für die anstehenden WM-Läufe im Sand gemacht», sagte der KTM-Werksfahrer auf dem Podium. «Die Strecke in Tensfeld ist mit den vielen Sprüngen sehr speziell und dadurch sehr anspruchsvoll. Bei meinem ersten Einsatz in der ADAC MX Masters-Klasse direkt aufs Podium zu fahren, war super.»
In dieser Woche muss Simon aber den Schalter wieder in die andere Richtung umlegen, denn am kommenden Wochenende geht es im auf hartem Boden tschechischen Lommel mit WM-Runde 14 weiter. Loket ist für ihn quasi ein zweiter Heim-Grand-Prix, denn sein Heimatort Regnitzlosau liegt nur ca. 80 km von der Rennstrecke in Tschechien entfernt. Heute lebt Simon zwar überwiegend in Italien, aber seine Herkunft hat der Oberfranke nicht vergessen, wie sein Auftritt in Tensfeld auch unter Beweis gestellt hat.
In Loket wird Simon dann wieder das Red Plate des WM-Führenden tragen. Seine Verfolger in der WM sind hoch motiviert, allen voran Titelverteidiger Kay de Wolf (Husqvarna), der in Finnland alle 3 Rennen für sich entscheiden und seinen Rückstand zu Längenfelder von 70 auf 48 Punkte verkürzen konnte. Der Niederländer hat also bei einem einzigen Grand Prix 22 Punkte gutgemacht. Diesen Trend will Längenfelder nun aufhalten, oder wenn möglich, umkehren. In der WM werden in dieser Saison noch 7 Grands Prix gefahren. Der Weg ist noch weit und es bleibt in jedem Falle spannend.
Ergebnis ADAC MX Masters Tensfeld:
1. Roan van de Moosdijk (NL), KTM, 3-1-4
2. Simon Längenfelder (D), KTM, 5-2-2
3. Jörgen Matthias Talviku (EST), Yamaha, 6-3-5
4. Hakon Fredriksen (N), Yamaha, 1-35 (DNF)-1
5. Maximilian Spies (D), KTM, 4-9-3
6. Max Nagl (D), Triumph, 2-10-9
7. Cornelius Toendel (N), Honda, 8-8-6
8. Gert Krestinov (EST), Honda, 11-4-10
9. Jordi Tixier (F), Honda, 9-7-11
10. Victor Alonso (E), Honda, 10-5-14