Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Ernée: Bereit für das epische Saisonfinale 2023

Von Thoralf Abgarjan
Die Vorbereitungen für das Motocross der Nationen in Ernée sind abgeschlossen. Die Teams haben ihre Plätze im Paddock bezogen und über das gesamte Wochenende sind die Wetteraussichten hervorragend.

Am kommenden Wochenende findet im westfranzösischen Ernée das Motocross der Nationen statt. Dieses Rennen hat nicht nur durch die Teilnahme der amerikanischen Stars einen ganz besonderen Reiz. In diesem Jahr wird mit dem Australier Jett Lawrence ein absoluter Superstar am Startgatter stehen. Jett hat in diesem Jahr jede Meisterschaft, an der er teilgenommen hat, souverän gewonnen. Nach dem Gewinn der Westküstenmeisterschaften im Supercross wechselte er in die 450er Klasse und gewann als Rookie die US-Motocrossmeisterschaften überlegen und ohne auch nur einen einzigen Punkt abzugeben. Sein letzter Coup war der Gewinn der erstmals ausgetragenen SMX-Supermotocross-Meisterschaften, die in 3 Playoffs ausgefahren wurden.

Nachdem sich Jetts älterer Bruder Hunter beim 3. Playoff in Los Angeles eine Rückenverletzung zugezogen hatte, war zunächst unklar, in welcher Besetzung Team Australien starten wird. Inzwischen wurde berichtet, dass Hunter wieder fit ist und in Ernée starten kann. Hunter Lawrence gewann in diesem Jahr die US-Supercrossmeisterschaften an der Ostküste und die US Nationals in der 250er Klasse.

Hunter Lawrence wird in Ernée in der MX2-Klasse starten, Jett in der MXGP. Dritter Mann im Bunde der australischen Mannschaft sollte zunächst Mitchell Evans als OPEN-Fahrer werden, doch der Kawasaki-Werksfahrer ist verletzt und wurde durch Dean Ferris ersetzt. Ferris hat nicht nur eine reiche WM-Erfahrung, sondern in diesem Jahr auch die australischen MX1-Meisterschaften gewonnen.

In Ernée werden auch weitere interessante Details zu beobachten sein: Der belgische OPEN-Fahrer Liam Everts wird erstmals auf der 350er KTM ausrücken und sein Mannschaftskollege Jago Geerts wird auf der 450er Yamaha starten. Husqvarna-Werksfahrer Lucas Coenen startet in der MX2-Klasse.

Durch Ausfälle etwas geschwächt sind die Teams aus Italien und Spanien. Für Mattia Guadagnini wurde EMX250 Europameister Andrea Bonacorsi nachnominiert. Italien startet mit Alberto Forato (MXGP), Andrea Bonacorsi (OPEN) und MX2-Weltmeister Andrea Adamo. Im spanischen Team ist MX2-Starter David Braceras verletzt ausgefallen. Er wurde durch Oriol Oliver ersetzt. Neben MXGP-Champion Jorge Prado (MXGP) starten Ruben Fernandez (OPEN) und Oriol Oliver (MX2) für Team Spanien.

Die Anlage in Ernée ist spektakulär, denn die Fans werden vom prall gefüllten Gegenhang aus eine unvergleichliche Atmosphäre verbreiten und vor allem die französischen Fahrer anfeuern. Frankreich tritt in der Besetzung Romain Febvre (MXGP, Tom Vialle (MX2) und Maxime Renaux (OPEN) an. Die Mannschaft gehört zum Favoritenkreis.

Die deutsche Mannschaft ist mit Ken Roczen (MXGP), Tom Koch (OPEN) und Simon Längenfelder (MX2) in diesem Jahr gut aufgestellt und gehört zum erweiterten Favoritenkreis. Entscheidend für das Mannschaftsergebnis beim MXoN ist meist der MX2-Pilot, der in seinen beiden Rennen gegen die hubraummäßig stärkere Konkurrenz antreten muss und somit meist das schlechteste Ergebnis (also die meisten Punkte) einbringt. Dieses Jahr hat das deutsche Team mit Simon Längenfelder einen der zur Zeit stärksten MX2-Piloten in seinen Reihen und MXGP-Starter Ken Roczen befindet sich in ausgezeichneter Form und ist für Team Deutschland hoch motiviert. Dank der Unterstützung des deutschen Händlers Johannes Bikes, der das Basismodell der Suzuki für Ken Roczen zur Verfügung stellt, ist in Ernée endlich auch wieder Suzuki präsent. OPEN-Starter Tom Koch ist an guten Tagen in der Lage in der MXGP-WM in die Top-10 zu fahren. Die Papierform des deutschen Teams ist in jedem Falle vielversprechend.

Die Aufbauarbeiten in Ernée sind abgeschlossen. Die Strecke befindet sich in ausgezeichnetem Zustand und die Wettervorhersagen sind ebenfalls gut. Das gesamte Wochenende soll wolkenfrei und sonnig werden bei Tageshöchsttemperaturen von bis zu 27 Grad.

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