Warum wurde der ikonische Godzilla-Jump abgeschafft?

Von hier aus ging es für die Fahrer im Flug direkt in die Tiefe
Im Interview mit dem deutschen MXoN Team-Manager Marcel Dornhöfer sprachen wir auch über den legendären Godzilla-Jump auf dem Ironman Raceway, auf dem am 5. Oktober das Motocross der Nationen stattfinden wird. In der WM gibt es keinen vergleichbaren Sprung.
Seinen Namen 'Godzilla' bekam der Streckenteil, weil am Fuße des Hügels ein Modell des fiktiven Monsters aufgebaut wurde. Am vergangenen Wochenende fand hier der 9. Lauf der US Nationals statt. 'Godzilla' wurde umgebaut und damit weichgespült. Seine Zufahrt wurde drastisch verkürzt und der Table vor dem Sprung ist jetzt vollständig abgetragen. Nach der Auffahrt zum 'Godzilla Mountain' wurde ein neuer, aber unspektakulärer Step-up-Sprung errichtet, der in eine langsame Rechtskehre mündet. Daran schließt sich die Abfahrt der früheren Godzilla-Landezone an.
Godzilla erinnerte früher an einen Skisprung. Der Unterschied: Sein Absprung erfolgte komplett blind. Der Blick auf die Landezone 30 Meter unterhalb des Sprungs eröffnete sich für den Fahrer erst am höchsten Punkt seiner Flugphase. Godzilla war gefährlich.
Begründet wurde der Umbau mit dem bevorstehenden Motocross der Nationen. Man könne durch diese Streckenveränderung größere Zuschauerbereiche schaffen, hieß es am Rande der Veranstaltung. Außerdem entspräche die Strecke jetzt den «internationalen Anforderungen».
Damit verliert der Ironman Raceway in Crawfordsville aber auch seinen spektakulärsten Streckenteil. Bei aller Kritik muss natürlich berücksichtigt werden, dass beim Motocross der Nationen auch weniger erfahrene und begabte Fahrer antreten werden. Wer den Godzilla-Jump nicht beherrscht, geht ein beträchtliches Risiko ein. Nach dem Motto «safety first» ist diese Entscheidung also nachvollziehbar.
Godzilla, das war etwas für die Härtesten unter den Harten und die Mutigsten unter den Mutigen. Dieser ikonische Sprung ist nun leider nur noch Geschichte.