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Matt Kenseth: «NASCAR-Strafen sind total unfair»

Von Lewis Franck
Da war die Welt noch in Ordnung: Matt Kenseth feiert seinen Sieg in Kansas

Da war die Welt noch in Ordnung: Matt Kenseth feiert seinen Sieg in Kansas

Matt Kenseth beschwert sich über die Strafe, die ihm nach seinem Sieg im Sprint-Cup-Lauf in Kansas aufgebrummt wurde.

Nach seinem zweiten Sieg im STP 400 durfte  sich Matt Kenseth freuen: Der 41-Jährige aus Cambridge im US-Bundesstaat Wisconsin hatte sich mit seinem zweiten Saisonsieg praktisch einen Platz im NASCAR Chase gesichert. Doch die Freude war schnell verflogen, als die NASCAR-Regelhüter am Mittwoch im Toyota-Motor seines Gen6-Autos bei einer von acht Pleuelstangen feststellen mussten, dass das Mindestgewicht von 525 Gramm um drei Gramm unterschritten worden war.

Die Strafe, die das Team Joe Gibbs Racing dafür aufgebrummt bekam, ist hart: Crew Chief Jason Ratcliff muss 200.000 US-Dollar zahlen und wird für sechs Rennen gesperrt. Bis zum Jahresende wurde er unter Beobachtung gestellt. Schlimmer noch: Das Team kann in den nächsten sechs Rennen auch keine Punkte in der Beitzer-Wertung sammeln. Teambesitzer Joe Gibbs verliert ebenso wie Fahrer Matt Kenseth 50 Punkte in der Besitzer- bzw. Fahrerwertung.

Auch Hersteller Toyota verliert fünf Punkte in der Herstellerwertung. Und damit nicht genug: Die drei Bonuspunkte, die sich Kenseth mit dem Sieg für den «Chase For The Championship» gesichert hat, werden ebenfalls gestrichen. Die Pole-Position zählt zudem nicht für die 2014er-Ausgabe des Sprint Unlimited, in dem alle Pole-Setter des Vorjahres startberechtigt sind.

Entsprechend sauer erklärte Kenseth in Richmond, Virginia: «Ich finde, die Strafen sind total unfair. Das Ganze grenzt an eine Schande.» Der zweifache Daytona-500-Sieger schimpft: «Das Teil war zwar zweifelsohne zu leicht. Aber es ist auch unbestritten, dass uns diese Gewichtsunterschreitung keinerlei Vorteile gebracht hat. Dass Joe Gibbs deswegen keine Chance mehr hat, die Besitzer-Wertung für sich zu entscheiden, ist einfach so, so... Mir fehlen die Worte, das ist einfach unfassbar!»

Toyota reagierte gleich nach der Strafverkündung. Racing-Entwicklungschef Lee White gestand, dass man Mist gebaut hatte. Ein Zulieferer hatte eine falsche Pleuelstange geliefert, und obwohl das Gesamt-Gewichtslimit nicht unterschritten wurde, sprachen die NASCAR-Regelhüter eine der härtesten Strafen in der Geschichte der Meisterschaft aus.

Auch Cup-Champion Brad Keselowsky, dessen Team in der vergangenen Woche hart bestraft wurde, ist überzeugt: «Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Strafen in diesem Sport zusehends verschärft werden. Es braucht wirklich viel, um mich noch zu überraschen, ob es nun um die Strafen geht, die wir letzte Woche kassiert haben oder jene, die gegenüber den Gibbs-Jungs ausgesprochen wurden. Ich finde die Strafe wirklich hart. Dem Sport fehlen meines Erachtens die richtigen Mittel, um den Fans zu garantieren, dass wir Fairplay betreiben – ohne uns dabei hinter solch drakonische Strafen verstecken zu müssen. Wenn man sich das Problem von Matt anschaut, dann sieht man gleich, dass ihm dieser Fehler keinerlei Vorteile oder gar den Rennsieg gebracht hat.»

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