Bravo: Lausitz-Rallye als Profi-Sport durchgezogen

Von Thorsten Horn
Sieger Matthias Kahle

Sieger Matthias Kahle

Die Absage der für den 13./14. November Rallye W4 in Österreich war in dieser Woche ein weiterer schwerer Schlag für die Rallye-Fans im deutschsprachigen Raum. Die Lausitz-Rallye fand hingegen statt.

Fast auf den Tag genau vor 20 Jahren wurde in der Region Weißwasser/Boxberg die erste Lausitz-Rallye ausgetragen. Auf Grund des einen oder anderen Jahres, in dem es zwei Rallyes gab, fand nun am 6. und 7. November die nun schon 23. Ausgabe statt. Natürlich hing auch diese am seidenen Faden, doch mit dem kleinen Kunstgriff, diese als Profi-Sportveranstaltung zu deklarieren, konnte sie allen widrigen Umständen zum Trotz dennoch stattfinden. Zuschauer waren allerdings keine erlaubt, was in den weitläufigen größtenteils umzäunten Tagebau-Gebieten zum Leidwesen der sächsischen Hardcore-Rallyefans sogar recht gut funktionierte.

Die Sache mit der Profi-Sportveranstaltung war mit dem Prädikat FIA European Rally Trophy noch nicht einmal von der Hand zu weisen. Die 23. Int. ADMV-Lausitz-Rallye war nämlich der Endlauf der in sieben Regionalmeisterschaften unterteilten FIA ERT Central Rally Trophy, praktisch der dritten Liga im internationalen Rallyesport.

Wenngleich sich trotz aller Umstände einige Sportfreunde aus Tschechien, Polen und Litauen zu den Sandkastenspielen für große Jungs mit einem Schotteranteil von über 90 Prozent aufgemacht hatten, bestimmten deutsche Paarungen das Geschehen an der Spitze.

Allen voran der sechsfache Deutsche Rallye-Meister und viermalige Gesamtsieger der Lausitz-Rallye, Matthias Kahle, in seinem in Skoda Fabia Rally2 evo umbenannten R 5 und der ehemalige Junior-WRC-Pilot Julius Tannert in einem im Prinzip gleichen Auto.

Auf trockenem und dennoch rutschigem Geläuf setzte der schon seit vielen Jahren in Köln lebende gebürtige Görlitzer und der Dresdner Feinkostunternehmer (Dr. Doerr) die erste Bestzeit. Doch schon auf der zweiten Wertungsprüfung schlugen Julius Tannert aus Lichtentanne bei Zwickau und Co. Helmar Hinneberg aus Hamburg zurück. In der Folgezeit wechselten sich diese beiden Paarungen beim Markieren der Bestzeiten mehr oder weniger regelmäßig ab. Auch nachdem sich der 30-jährige Tannert einmal verbremste, in den Notausgang rutschte und dabei über 20 Sekunden auf einen Schlag verlor. Das dadurch entstandene Polster war für Matthias Kahle aber keineswegs beruhigend, doch mit seiner Routine fuhr er insgesamt sechs von zwölf Bestzeiten und schließlich seinen fünften Sieg in seiner alten Heimat ein. Im Ziel sagte er: «Das war einer meiner schwereren Siege hier. Das war eine große Leistung von allen, denn auch die anderen waren ziemlich eng an uns dran. Es war auch nach seinem Ausrutscher ein enger Fight mit Julius, denn er hat nie nachgelassen.»

Mit seiner Leistung sehr zufrieden war auch Julius Tannert. «Vor allem, dass wir so dicht an Matthias dran waren. Ich hätte nicht gedacht, dass wir ihm fünf Bestzeiten abnehmen können. Ich glaube wir haben gezeigt, dass wir auch auf Schotter, einem mir weniger bekannten Geläuf, konkurrenzfähig sind.»

Im Kampf um Platz 3 mussten sich die weiteren Sachsen Carsten Mohe/Alexander Hirsch in einem weiteren Skoda Fabia Rally2 evo knapp den Tschechen Jan Cerny/Petr Cernohorysky im Vorgängermodell geschlagen geben.

Sieger der FIA European Rally Trophy wurden Ondrej Bisaha/Petr Tesinsky, ebenfalls aus Tschechien, in einem Hyundai i20 R5.

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