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Rallye-Weltpremiere: Armin Schwarz mit Space Drive

Von Thorsten Horn
Armin Schwarz in der Lausitz

Armin Schwarz in der Lausitz

Dass die Lausitz-Rallye überhaupt stattfinden konnte, grenzt in Corona-Zeiten an ein kleines Wunder. Ein Wunderwerk der Technik prügelte dabei Altmeister Armin Schwarz als Vorausfahrer über die Pisten.

Die 23. Int. ADMV-Lausitz-Rallye war als FIA European Rally Trophy lautender Endlauf der siebenteiligen FIA ERT Central Rally Trophy als Profi-Sportveranstaltung eingestuft und konnte daher überhaupt ausgetragen werden. Vom ursprünglich deutlich höheren Nennergebnis nahmen letztendlich 57 Wettbewerbsfahrzeuge mit internationalen Besatzungen den Kampf gegeneinander auf und brauchten natürlich wie immer ein paar Vorausfahrzeuge. In einem dieser saßen der 57-jährige Armin Schwarz und sein Co-Pilot Dennis Zenz. Nicht zu ihrer oder der Belustigung der Fans, die ohnehin nicht zugelassen waren, sondern als Entwicklungsfahrer in einem Ford Fiesta R5. Dieser war mit dem innovativen digitalen Fahr- und Lenksystem Space Drive von Schaeffler Paravan Technologie ausgestattet, welches ihre Jungfernfahrt im Rallyesport unter Wettkampfbedingungen erlebte.

Ihre (Rundstrecken-)Premiere erlebte die innovative Steer-by-Wire-Technologie aus der Behindertenmobilität, die ganz ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkeinheit und Lenksäule auskommt, beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Nach zahlreichen Tests war die Zeit gekommen, das revolutionäre System einem Test mit deutlich höherer Beanspruchung im Rallyesport zu unterziehen. Wie Armin Schwarz erklärte, ist der Hintergrund dieser neuen Technik, dass man das Auto ohne Außeneinflüsse vom Differenzial oder Schlägen in die Lenkung stabiler steuern kann. «Es gibt sogar Einstellmöglichkeiten bei der Geschwindigkeit der Lenkvorgänge, wenn man so will eine Art Übersetzung. Das Ganze ist natürlich jetzt erst einmal am Anfang der Entwicklung und soll dahin führen, dass man daraus auch Performance-Vorteile hat, denn es ist für den Fahrer eine unglaubliche Erleichterung», lobte Schwarz und ging ins Detail. «Beim Rallyeauto hat man, vor allem auf Schotter, den Umstand, dass Schläge in die Lenkung kommen oder man das Auto manchmal abwürgt und dann ohne Servolenkung nicht mehr lenken kann. Bei diesem System kann man dann sehr wohl noch lenken, denn Strom ist ja noch da. Das Lenkrad selbst hat zwei Einheiten. Die eine nennt sich Force Feedback. Darüber steuert man das ein, was der Fahrer wirklich am Lenkrad spüren will. Die andere Einheit ist der Stellmotor, der die Zahnstange der Lenkung bedient.»

Nach 12 arg fordernden Wertungsprüfungen mit einer kumulierten Rennzeit von über eineinhalb Stunden und der Space-Drive-Weltpremiere im Rallyesport, zog Armin Schwarz folgendes Fazit: «Das hat richtig Spaß gemacht. Das war das erste Mal, dass wir mit dem Auto und dem neuen System, wenn auch nur als Vorausfahrzeug, zwei Tage in einem Wettbewerb gefahren sind. Natürlich haben wir zuvor zahlreiche Tests absolviert, aber das kann man natürlich nicht mit einer richtigen Rallye vergleichen. Die Lausitz-Rallye war dafür ideal, denn man hat sehr schnelle Prüfungen mit unterschiedlichen Belägen. Dieser Umstand macht es schwer, ein geeignetes Set-up an der Lenkung zu finden, welches auf allen Belägen funktioniert. Mit dem Space Drive reagiert das Auto schneller und präziser als mit einer konventionellen Lenkung mit mechanischer Verbindung. Ich musste weniger einlenken und auch das Gegensteuern war sehr präzise dosierbar. Wir haben zwar auch ein bisschen auf die Zeiten geschaut, die in Ordnung waren, aber wir sind nicht wegen der Zeiten hierhergekommen. Es war ein Testlauf und dieser war perfekt.»

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