Akropolis: Claire Schönborn holt wertvolle Punkte
In ihrer Rallye-Debütsaison in die Hunsrückerin weiterhin gut unterwegs. Bei extremer griechischer Backofenhitze trotzte Schönborn erfolgreich Temperaturen von 40 Grad im Schatten, im Cockpit sogar bis zu 70 Grad. Neu war die erfolgreiche Berg-Rennfahrerin mit Michael Wenzel als Beifahrer unterwegs.
Die Herausforderungen beim griechischen WM-Lauf offenbarten sich als ziemlich brutal. Mensch und Maschine wurden bis auf das Äußerste herausgefordert. Trotz einem schleichenden Plattfuß auf der zweiten Wertungsprüfung kämpfte sich das Duo Schönborn/Wenzel ohne großen Zeitverlust am ersten Rallytag ins Ziel.
Mit intelligenter Fahrweise und dem notwendigen Respekt auf den anspruchsvollen Pisten galt es diversen Drucksituationen standzuhalten. «Über Speed geht es in Griechenland nicht. Wichtig ist, ohne Probleme durchzukommen und dabei bestmöglich das Material zu schonen», analysierte Schönborn nach dem Auftakt sachlich nüchtern.
Am Samstag wurde die Strategie fortgeführt. Der höhere Einsatz wurde mit schnelleren WP-Zeiten belohnt. So fuhr Schönborn auf der ersten und zweiten Prüfung am Samstagvormittag die viert- und fünftschnellste Junioren-Zeit. Doch die griechischen Rallyegötter waren der 25-jährigen nicht wohl gesinnt: Auf der elften WP wurde Schönborns Tempo durch einen technischen Defekt gebremst. Der hintere Querlenker des allradangetriebenen Ford Fiesta Rally3 Evo hielt den Strapazen nicht stand und kollabierte ohne Fremdeinwirkung.
Kein wirklicher Trost für Schönborn: Auch die Asse der WRC-Rally1-Autos hatten permanent mit Problemen ob der extremen Pistenbedingungen zu kämpfen.
Beflügelt von den gesammelten Erfahrungen am Vortag, gingen die das Duo in den finalen Sonntag mit viel Selbstvertrauen an und die WP-Zeiten wurden immer besser. Der Fiesta hielt durch und so erreichte die 25-Jährige nach vier harten Tagen das Ziel.
Schönborn kommentierte die «Rallye der Götter»: «Die Akropolis Rallye war wie erwartet eine Riesen-Aufgabe. Ich bin überglücklich, dass die Zusammenarbeit mit meinem neuen Beifahrer unter diesen schweren Bedingungen so gut geklappt hat. Wir konnten unser Tempo trotz Rückschlägen stetig steigern und mit jedem Kilometer mehr Selbstvertrauen tanken. Wir hatten dieses Wochenende Höhen und Tiefen. Doch als Team haben Michael und ich insgesamt sehr gut harmoniert und bei diesem harten WM-Lauf das Ziel erreicht. Darauf kam es an».
Navigator Michael Wenzel zog das Fazit: «Claire hat einen wirklich guten Job gemacht. Angefangen von der Streckenbesichtigung im Vorfeld der Rallye bis zur Zielrampe. Besonders beeindruckte mich, wie gut Claire die körperlichen Herausforderungen bei Saunatemperaturen im Cockpit wegsteckte. Wir sind im Ziel und haben damit den Grundstein gelegt, um die bevorstehenden Aufgaben anzugehen».
Nächster Start wird für Schönborn der kommende Junior-WM-Lauf im Rahmen der Rallye Finnland sein, der vom 30. Juli bis 4. August 2025 ausgetragen wird.