Heimspiel und Hydrogen: Claire Schönborn
Zuhause ist es doch am schnellsten: Claire Schönborn blickt mit Vorfreude auf die Central European Rally rund um Passau. Vom 16. bis 19. Oktober bildet die Asphalt-Rallye im Dreiländereck (Tschechien, Österreich und Deutschland) zugleich Saisonhöhepunkt und Abschluss der Junior-WM. Für ihr Heimspiel hat sich die Fahrerin des WRC Young Driver Teams einiges vorgenommen. Kurzfristig hat sie noch einen Testtag im direkten Vorfeld des WM-Laufes organisieren können. Bei trockenen Streckenbedingungen stand dabei mit ihrem M-Sport-Ford-Rally3-Auto als Hauptaugenmerk die optimale Fahrwerksabstimmung auf den unterschiedlichen Fahrbahn-Belägen im Mittelpunkt.
Während der sportliche Fokus ganz auf einer fehlerfreien Fahrt und ordentlichen Punkteausbeute liegt, herrscht hinter den Kulissen mit Blick auf 2026 rege Betriebsamkeit.
«Ich liebe den Rallye-Sport, will definitiv weitermachen und so erfolgreich wie möglich werden», so Schönborn. Hintergrund: Noch ist offen, in welcher Form das Förderprogramm «Beyond Rally Women's Driver Development» des Rallye-WM-Promoters weiterläuft. Die Hunsrückerin unterstreicht ihre Leidenschaft und Ambition für den Rallye-Sport: «Ich kämpfe dafür, dass diese unglaubliche Reise weitergeht».
Sie unterstrich: «Keine Frage: Die Central European Rally ist für mich im doppelten Sinn das Saison-Highlight. Sie ist meine Heim-Rallye und das gibt mir einen zusätzlichen, sehr positiven Druck. Dazu ist sie das Junior-WM-Finale und es gibt doppelte Punkte. Für mich ist die Central European Rally die erste Asphaltrallye seit der Ausgabe im vergangenen Jahr. Ich habe nun noch einen kurzen Test, um mich nach all den Monaten auf losem Untergrund wieder an die späten Bremspunkte und das ungleich höhere Kurventempo zu gewöhnen. Ich setze alles daran, meine Begeisterung für den Rallye-Sport auf die Fans an der Strecke überspringen zu lassen. Mit meinem Co-Piloten Michael (Wenzel) habe ich einen riesigen Schritt nach vorn gemacht. Es wäre großartig, die Junior-WM-Saison gemeinsam zu einem gelungenen Ende zu bringen».
Neue Aufgaben warten auf Schönborn: Die innovative FIA Rallye-Serie Extreme H hat Claire Schönborn zur offiziellen Reservefahrerin nominiert. Mit ihrem männlichen Pendant Adrien Tambay, Ex-DTM-Fahrer und Gewinner des Elektro-Tourenwagen-Cups ETCR, testet die deutsche Fahrzeug-Ingenieurin für die Rennserie und hilft bei der Fertigstellung der Streckenführung. Darüber hinaus steht sie als «Super-Sub» zur Verfügung, falls ein Team beim FIA Extreme H World Cup, in dem die Teams jeweils mit je einer Pilotin und einem Piloten antreten, einen Ersatz benötigt..
Die Off-Road-Serie mit wasserstoffangetriebenen Rennwagen - das «H» steht für Hydrogen - ist der Nachfolger der Extreme E, welche noch auf einen batterieelektrischen Antrieb setzte. Beim Abschlusswochenende der Extreme E kam Schönborn bereits erstmals zum Einsatz und vertrat die verletzte Toppilotin Molly Taylor hervorragend, in dem sie den Vorsprung ihres Teamkollegen Kevin Hansen ausbaute und souverän siegte. Dank ihrer außergewöhnlichen starken Performance in der Platzierungsrunde «Redemption Race» wurde Schönborn gleich bei ihrem Renndebüt als «Driver of the day» ausgezeichnet.