Bautista attestiert Toprak Gedächtnislücken

Es ist angerichtet: Dreiländerrallye vor dem Start

Von Martin Gruhler
Die an diesem Donnerstag startende Central European Rallye ist der einzige Rallye-WM-Event , der an einem Wochenende in gleich drei Ländern stattfindet: Tschechische Republik, Österreich und Deutschland.

Ein Hauptdarsteller der Central European Rally ist auch in diesem Jahr die Region selbst: Vom Servicepark in Passau aus geht das Feld jeweils auf die Reise. Prüfungen in Bad Griesbach (Start am Sonntag), Hauzenberg (Fan-Programm ab Donnerstag), Freyung (Stadtdurchfahrt und Fanprogramm am Samstag) sind die bayerischen Hotspots. In Tschechien locken das Unesco-Weltkulturerbe Cesky Krumlov (Regrouping im Ortskern am Freitagmittag) sowie Klatovy, (Regrouping im historischen Stadtkern am Samstag) die Fans.

Der Showdown findet im österreichischen Peilstein statt, wo am Sonntag das Ziel der umkämpften Powerstage liegt. Wer sich den Sieg und die letzten Zusatzpunkte sichert, das erleben die Fans dort in einer großen Reihe von spektakulären Zuschauerzonen von nahmen, bevor es gleich nach dem Ziel eine «Flower Ceremony» für die besten Teams gibt. Die komplette Siegehrung ist dann am Sonntagabend in Passau angesetzt: Wie an allen Tagen gibt es hier noch einmal reichlich Programm in und um die Dreiländerhalle.

Die Rallye bietet eine Mischung aus Straßen, die ihresgleichen sucht. In einem Moment fährt man breit und fließend durch die tschechischen Hügel, im nächsten Moment geht es eng, technisch und rutschig durch die Wälder Niederbayerns.

Die 2023 erstmals ausgefahrene Veranstaltung hat sich bereits einen Ruf als moderner Asphaltklassiker erworben. Die Etappen sind bekanntlich sehr wechselhaft. Mehrere Rallye-WM-Fahrer bezeichneten sie als «die schwierigste Asphalt-Rallye des Jahres».

Bei der Central European Rally gleicht kein Tag und keine Etappe den anderen. Die Teams müssen sich auf ständig wechselnde Straßenbeläge, Breiten, Neigungen und Grip-Verhältnisse einstellen, während sie zwischen Ländern und Regionen wechseln. Einige Abschnitte ähneln dem traditionellen deutschen Asphalt, andere eher den ländlichen tschechischen Bergstraßen - holprig, unübersichtlich und tückisch schnell.

Das Wetter ist ein wichtiger Faktor. Der Oktober bringt oft Regen, Nebel und Temperaturschwankungen mit sich. Die Reifenwahl wird zu einem Glücksspiel, und der Schlamm, der durch Kurvenkürzungen auf die Straße gespült wird, trägt zusätzlich zum Chaos bei.

Die Fahrer müssen sich schnell anpassen und Risiken managen, während sie gleichzeitig ein hohes Tempo beibehalten. Präzision und Mut sind unerlässlich – insbesondere auf glatten, schattigen Abschnitten, wo ein Fehltritt das Rallye-Rennen in einem Graben beenden kann.

Die moderne Geschichte der Central European Rallye hat ihre Wurzeln in ihrem Vorläufer, der 3-Städte-Rallye. Diese wurde 1963 ins Leben gerufen und stieg zwei Jahre später in die damals höchste Rallye-Klasse, die Rallye-Europameisterschaft, auf, die Rauno Aaltonen in einem BMC Mini Cooper S gewann. In den Anfängen war die dritte Stadt, die auf der Strecke besucht wurde, Ungarn und nicht die Tschechische Republik. Die frühen Superstars des Rallyesports Timo Mäkinen (1966, Mini), Jean-Claude Andruet (1970, Alpine A110), Sobiesław Zasada (1972, Porsche 911) und Walter Röhrl (1973, Opel Ascona) dominierten die Veranstaltung in ihren Anfangsjahren.

Nach Röhrls erstem Sieg verlor die 3-Städte-Rallye ihren internationalen Status, wurde jedoch zu einem festen Bestandteil der Mitropa-Serie und war weiterhin regelmäßig in der deutschen und österreichischen Meisterschaft vertreten: Röhrl gewann drei weitere Male und stellte damit den Rekord für die meisten Siege auf (jetzt gemeinsam mit Matthias Kahle). Die ehemalige FIA-Sicherheitsbeauftragte Michèle Mouton gewann das Rennen 1986 ebenfalls und wurde deutsche Meisterin.

Die Veranstaltung wurde 2023 zum ersten Mal zu einer WRC-Runde und entwickelte sich zu ihrer heutigen Identität als Central European Rally. In ihrem ersten Jahr entschied die CER über den Ausgang der Fahrerwertung, als Elfyn Evans ausschied und Kalle Rovanperä den Weg zu seinem zweiten Weltmeistertitel frei machte.
In 2023 gewann Thierry Neuville, im Vorjahr
Ott Tänak - beide auf Hyundai.

Der Zeitplan

16. Oktober 2025, Donnerstag

Shakedown Bad Griesbach   4,57 km
WP 1 Golf und Therme 1    12,83 km
WP 2 Golf und Therme 2    12,83 km

17. Oktober 2025, Freitag

WP 3 Granit und Wald 1     10,86 km
WP 4 Böhmerwald 1           15,27 km
WP 5 Col de Jan 1              23,74 km
WP 6 Col de Jan 2              23,74 km
WP 7 Böhmerwald 2           15,74 km
WP 8 Granit und Wald 2     10,86 km

18. Oktober 2025, Samstag

WP 9 Made in FRG 1         14,30 km
WP10 Keply 1                     21,95 km
WP11 Klatovy 1                  15,57 km
WP12 Keply 2                     21,95 km
WP13 Klatovy 2                  15,57 km
WP14 Made in FRG 2        14,30 km

19. Oktober 2025, Sonntag

WP15 Beyond Borders 1    11,79 km
WP16 Mühltal 1                  24,20 km
WP17 Beyond Borders 2    11,79 km
WP18 Mühltal 2                  24,20 km

Die Gesamtdistanz mit den Überführungen beträgt 1670 Kilometer. Auf Zeit werden zusammen gerechnet 313 Kilometer gefahren.
In der Rally1-Klasse sind zehn Autos am Start. Toyota hat Sebastien Ogier, Elfyn Evans, Kalle Rovanperä, Takamoto Katsuta und Sami Pajari gemeldet. Hyundai fährt mit dem Trio Ott Tänak, Thierry Neuville und Adrien Fourmaux. M-Sport Ford startet mit Gregoire Munster und Joshua McErlean. Insgesamt 47 Autos sind am Start.

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