Al-Attiyah beim Marokko-Auftakt in Schwierigkeiten
Der Vorsprung von Al-Attiyah in der
Rallye-Raid-Weltmeisterschaft reduziert sich somit dramatisch. Vor dem Finallauf der Rally Raid-WM hatte der Katari die Weltmeisterschaftszwischenwertung noch komfortabel angeführt. Den Prolog hatte er noch souverän für sich entscheiden können. Als es heute richtig mit dem fünften WM-Lauf losging legte er beim Streben nach seinem vierten WM-Titel einen regelrechten Fehlstart hin.
Bei der Eröffnungsetappe von Fes nach Erfoud konnte sich Al-Attiyah lediglich als 20. klassieren. Al-Attiyah wurde durch einen Zwischenfall eingebremst, den er wie folgt schilderte: «Nach 200 km sind wir in eine Fahrbahnspalte gefahren. Wir haben sie langsam im ersten Gang überwunden und dann beschleunigt. Plötzlich gab aber Spiel im rechten Vorderrad. Wir hielten an, um zu sehen, was das Problem war. Wir stellten fest, dass die Lenkstänge beschädigt war».
Angesichts dieser Warnung entschieden sich Al-Attiyah und sein Beifahrer Fabian Lurquin, auf Nummer sicher zu gehen und das Teil auszutauschen. Die verlorene Zeit summierte sich für die Reparatur auf über zwölf Minuten. «Es war heute kein guter Tag. Die Etappe war nicht einfach zu bewältigen, da wir den Spuren der Motorräder folgten. Die Motorradfahrer konnten die schwierigsten Stellen einfach überspringen, was uns eben nicht möglich war».
Auch Lurquin äußerte sich zu dem Vorfall. «Wir sind eigentlich auf Nummer sicher gefahren um die Mechanik zu schonen - denn wir sind erst in der ersten von fünf Etappen. Der Untergrund war heute sehr uneben. Es war eben nicht der Start, den wir uns gewünscht hatten».
Nasser Al-Attiyah kündigte an: «Morgen werden wir wieder in den Kampf ziehen und angreifen». Das Duo hat keine andere Wahl, wenn es die Toyota-Konkurrenten um den Fahrertitel nicht weiter ihren Vorsprung reduzieren lassen will. Lucas Moraes erzielte dank seinem heutigen dritten Platz drei Punkte. Henk Lategan sammelte einen Punkt mit Position fünf ein.
Damit ist Moraes nun mit sieben Punkten Rückstand auf Al-Attiyah nun der neue WM-Zweite. Lategan liegt acht Punkte zurück. Insgesamt 53 Punkte sind noch bis zum Finaltag am Freitag für die WM-Entscheidung zu vergeben.
Sebastien Loeb/Édouard Boulanger (Dacia) gewannen die erste Etappe vor Mattias Ekström/Emil Bergkvist (Ford). Die Etappe hatte alle Merkmale einer Dakar-Sonderprüfung: fast 700 Kilometer galt es zu absolvieren, darunter 298 Kilometer auf Zeit.