Superbike-WM: Deutsches Team steht vor dem Aus

Kahle/Doerr nach furioser Aufholjagd auf dem Podium

Von Toni Hoffmann
Matthias Kahle in Tschechien

Matthias Kahle in Tschechien

Matthias Kahle und Christian Doerr haben sich im Skoda Fabia WRC bei der Rallye Agropa durch einen tollen Schlussspurt den dritten Gesamtrang gesichert.

Die Rallye Agropa begann für Matthias Kahle und Christian Doerr mit einem Sprung ins kalte Wasser. Die beiden Sachsen nahmen die Sprintrallye in Tschechien ohne vorherigen Test in Angriff und konnten sich somit nicht auf den ungewohnten Skoda Fabia WRC einschießen. Der modernere Fabia diente bei der Ein-Tages-Veranstaltung rund um Horazovice als Ersatz für den normalerweise eingesetzten Octavia WRC, der parallel für eine Schotterrallye in Lettland vorbereitet wird.  

Der fehlende Test machte sich vor allem auf den ersten beiden Wertungsprüfungen bemerkbar. Kahle/Doerr fuhren erst nur die neuntbeste, dann die fünftbeste Zeit. «Ich habe mich anfangs gar nicht wohl gefühlt im Auto», beschreibt Matthias Kahle, der in den letzten fünf Jahren nur einmal im Fabia WRC saß. «Auf der zweiten WP sind wir kurz von der Strecke angekommen und trotz Allrad und 300 PS fast im Schlamm stecken geblieben. Im anschließenden Service haben wir die Sitzposition und das Fahrwerk angepasst, danach lief es deutlich besser.»  

Nach dem verpatzten Start legten Kahle/Doerr eine großartige Aufholjagd hin und kämpften schon bald mit Miroslav Jakes (Mitsubishi Lancer Evo IX R4) um den dritten Gesamtrang. Das Skoda-Duo robbte sich Stück für Stück an den Tschechen heran, reduzierte den Rückstand vor der letzten Prüfung auf 3,3 Sekunden und schlug dann eiskalt zu: Bestzeit auf der abschließend WP mit 16 Sekunden Vorsprung auf Jakes, der sich unter Druck einen seltenen Fehler leistete.  

Ohne die Eingewöhnungsphase wäre für Kahle/Doerr sicher noch mehr möglich gewesen als Rang Drei hinter Skoda-Werkspilot Esapekka Lappi im Škoda Fabia S2000 und Jan Sykora im brandneuen Ford Fiesta R5. «Wir sind im Laufe der Rallye immer besser mit dem Fabia WRC zurechtgekommen», erklärt Copilot Christian Doerr. «Lappi war sicher unschlagbar, aber in der zweiten Hälfte waren wir schneller als Sykora unterwegs, da wäre vielleicht noch etwas gegangen. Trotzdem sind wir mehr als zufrieden, bei dieser anspruchsvollen Rallye auf dem Podium zu landen. Die Rallye Agropa hat viele blinde Kuppen und Kurven, da ist schon ein großes Herz gefragt. Der Fabia WRC lief technisch einwandfrei. Wir haben unser Ziel erreicht und die Rallye sogar mit einer Bestzeit beendet, was will man mehr.»  

In knapp zwei Wochen geht es für Kahle und Doerr übrigens schon wieder zur Sache: Am 30.-31. August 2013 treten die Sachsen bei der Rallye Kurzeme gegen die besten Fahrer aus Lettland und Estland an. Bei dem Schotter-Festival im hohen Norden vertrauen Kahle/Doerr dann auch wieder auf den etatmäßigen Skoda Octavia WRC.  

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