Marokko, Etappe 2: Al-Attiyah gewinnt, Roma führt
Die zweite Etappe führte rund um Erfoud herum und gestaltete sich für die Titelanwärter der Rally Raid Raid-WM als ziemlich herausfordernd erwies. Die Sonderprüfung war von den ersten Dünenketten geprägt. Zweimal musste die Region Chebbi-Ergs sowie Znaigui und brachte die bisherige Hierarchie der Rallye durcheinander.
Nach einem technischen Defekt auf der gestrigen Etappe wollten Nasser Al-Attiyah und Beifahrer Fabian Lurquin (Dacia) so schnell wie möglich wieder in Schwung kommen und in die Punkteränge vordringen. Das Vorhaben gelang ihnen mit großer Bravour. Der dreifache Weltmeister startete heute Morgen von einem hinteren 20. Platz und legte gleich ein sehr hohes Tempo vor. Offensichtlich unbeeindruckt vom Staub seiner Konkurrenten beendete er die Tagesprüfung mit einem fulminanten Sieg und lag knapp vor Nani Roma/Alex Haro (Ford) mit 18 Sekunden Vorsprung. Das spanische Duo hatte lange Zeit die besten Zwischenzeiten gehalten.
Der große Verlierer des Tages war das Toyota Hilux-Team mit Henk Lategan und Brett Cummings. Den Südafrikanern fehlt bei ihrem Marokko-Start einfach die die Erfahrung in den Dünen. Sie verloren mehr als 48 Minuten. Die Zweitplatzierten der Dakar 2025, die in der WM-Zwischenwertung als Zweite nach Marokko angereist waren, scheinen somit aus der Titelanwärterschaft herausgefallen zu sein - auch weil die Konkurrenz heute einen weit besseren Tag hatte.
Vom Pech verfolgt waren mit Pannen auch Seth Quintero/Andrew Short (Toyota Gazon Racing). Auch Yazeed Al-Rajhi-Timo Gottschalk (Toyota Overdrive) verloren viel Zeit. Die Sieger der Rallye Dakar 2025 hatten einen Antriebswellendefekt, der einen zwanzigminütigen Stopp auf den ersten Kilometern erforderte und sie in der Gesamtwertung weit zurückwarf.
Das Dacia-Sandrider-Team Sebastien Loeb/Edouard Boulanger (Dacia), das am Montag noch vorne lag, musste die heutige Wertungsprüfung eröffnen. Die Franzosen legten trotz ihrer Funktion als «Kehrmaschine» eine tolle Etappe über die gesamten 306 heutigen Wertungskilometer hin. Ihr Rückstand von gerade nur fünf Minuten auf Roma ist bemerkenswert, da sie sich an keinen Spuren orientieren (außer denen der Motorräder) konnten. Ihre Teamkollegen Cristina Gutierrez/Pablo Moreno verloren mehr als 20 Minuten.
Auf Seiten von Ford lief es für Veteran Carlos Sainz nicht sehr gut. Trotz einer guten achten Startposition landete El Matador außerhalb der Top 10.
Die Spitzenfahrer des Century Racing Factory Teams, Mathieu Serradori und Loïc Minaudier, sind durch ihren jüngsten Erfolg bei der Baja Morocco beflügelt. Das französische Team landete unter den Top 5 und verbesserte sich in der Gesamtwertung (6. Platz), obwohl es gegen viel stärkere Werksteams antrat.
Hinter dem Gesamtführenden Nani Roma, früherer Sieger der Rallye Dakar sowohl in der Kategorie Motorräder und auch Autos liegt Lucas Moraes an zweiter Stelle mit 47 Sekunden Rückstand). Youngser Joao Ferreira (Toyota) komplettiert mit drei Minuten Rückstand die Podiumspositionen.Loeb hält die Platz fünf.