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Vorteil Alex Lowes: Jetzt sagt Yamaha nicht mehr nein

Von Ivo Schützbach
Alex Lowes’ Sieg beim Suzuka Eight Hours wiegt schwer

Alex Lowes’ Sieg beim Suzuka Eight Hours wiegt schwer

Mit seinem Sieg beim «Suzuka Eight Hours» hat Alex Lowes beste Voraussetzungen geschaffen, dass Yamaha seinen Vertrag für die Superbike-WM 2018 verlängert.

Yamaha gewann am gestrigen Sonntag zum dritten Mal in Folge das prestigeträchtige Acht-Stunden-Rennen in Suzuka, für alle japanischen Hersteller der Saisonhöhepunkt. Die Superbike-WM-Piloten Alex Lowes und Michael van der Mark wurden von Testfahrer Katsuyuki Nakasuga unterstützt, nur das Team Green Kawasaki blieb mit ihnen innerhalb der gleichen Runde.

In der Superbike-WM gelangen Lowes in dieser Saison zwei Podestplätze, nach 16 von 26 Läufen liegt er auf dem fünften Gesamtrang und ist damit hinter den Werksfahrern von Kawasaki und Ducati «Best of the rest».

Einziger Kritikpunkt am Engländer: Seine Stürze. In Misano purzelte er viermal von seiner Yamaha R1, in Laguna Seca dreimal. Lowes hat seit letzter Saison stark an sich gearbeitet und seine Fehlerquote deutlich reduziert. Weshalb er es trotzdem ab und zu übertreibt, erzählte er SPEEDWEEK.com im Exklusiv-Interview.

Alex Lowes fährt seit 2016 für das Yamaha-Werksteam, mit seinem Suzuka-Sieg hat er in den Vertragsverhandlungen für 2018 alle Trümpfe in seiner Hand.

Alex, gibt es Anzeichen, dass Yamaha nicht mit dir weitermachen will?

Ich bin mir nicht sicher – ich mache mir aber auch nicht zu viele Sorgen.

Wenn ich auf einem Motorrad sitze, dass nicht gescheit funktioniert, dann neige ich dazu, zu stark zu pushen. So war es auch auf der Suzuki. Ich kann zehnte oder neunte Plätze nicht akzeptieren und übertreibe es dann. Das ist der Nachteil meines Einsatzes. Aber ich bin ein Siegertyp, ich will gewinnen. Wenn das Bike passt, dann übertreibe ich es auch nicht, fahre das Rennen zu Ende und stehe auf dem Podium. Wenn es falsch ist, dass ich elfte oder zehnte Plätze nicht akzeptieren kann, dann ist es eben falsch. Ich glaube nicht, dass das falsch ist.

Ich bin der einzige Nicht-Kawasaki oder -Ducati-Fahrer, der es dieses Jahr aufs Podium geschafft hat – zweimal. Und ich bin Fünfter in der Meisterschaft. Wenn sie mich nicht wollen – kein Problem.

Als Alternative zu Yamaha gibt es für dich einen Platz bei Milwaukee Aprilia, Eugene Laverty ist dort fix. Red Bull Honda hat für 2018 noch niemand unter Vertrag.

Kawasaki und Ducati sind voll, ich möchte mit Yamaha weitermachen. Klar ist aber auch, dass sich Yamaha verbessern muss. Es kann nicht sein, dass wir so Leistungsschwankungen haben – beide Fahrer. Michael und ich kommen bei fast jedem Rennen nahe beieinander ins Ziel. Aber einmal auf den Rängen 4 und 5, ein anderes Mal schaffen wir es kaum in die Top-8.

Woran mangelt es der Yamaha?

Ich bin mir nicht sicher. Auf einigen Strecken funktioniert unsere Basisabstimmung. In Imola zum Beispiel konnten wir während der ganzen Trainings nie aufholen, was uns zu Beginn fehlte. Wir müssen herausfinden, warum das so ist. Nur so schaffen wir es, dass wir auf allen Strecken konstant gut sind.

Hast du eine Option in deinem Vertrag für nächstes Jahr?

Nein, meine Option bezog sich auf 2017, ich bin verfügbar.

Ihr verhandelt für 2018?

Ja, Yamaha hat mir schon vor Donington Park im Mai gesagt, dass sie mit mir weitermachen wollen. Sie müssen aber erst das Budget sichern. Seit damals fuhr ich zweimal aufs Podium und gewann Suzuka.

Bei den Verhandlungen wird immer auf das letzte Rennen geschaut. Laguna Seca war sehr schwierig für uns, in Suzuka lief es super.

Ich gehe davon aus, dass ich bleiben kann. Ich will aber auch besser werden. Für die Meisterschaft ist es wichtig, dass wir mit Kawasaki und Ducati kämpfen können. In Laguna fuhren sie ihr eigenes Rennen, das ist nicht gut. In Misano waren wir bei der Musik, es liegt also nicht an den Fahrern. Wir müssen die Lücke schließen.

Hilft dir dein Suzuka-Einsatz dabei, die Schwächen der SBK-Yamaha aufzudecken?

Die Elektronik in der Suzuka-Maschine ist fantastisch, sie stammt aus der MotoGP-WM. In der Superbike-WM wäre sie aber illegal.

Problematisch für mich ist, dass wir in Suzuka mit Bridgestone-Reifen fahren. Ich kann nur schwer beurteilen, ob die Vorteile von den Reifen oder dem Motorrad kommen.

Um wirklich konkurrenzfähig zu werden, brauchen wir mehr Unterstützung von Yamaha Japan.

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