KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Triple-M-Boss Moser wartet auf Vorschläge von Honda

Von Ivo Schützbach
Matthias Moser träumt davon, für die Superbike-WM 2019 Markus Reiterberger für sein Team Triple-M Honda zu verpflichten. Weshalb er von den Leistungen seines diesjährigen Fahrers Patrick Jacobsen enttäuscht ist.

Im September wird die Entscheidung fallen, wer 2019 an der Seite von Leon Camier bei Red Bull Honda fährt und voraussichtlich auch, wer den Platz im Satelliten-Team Triple-M bekommt. «Ich habe Markus Reiterberger vorgeschlagen, ich entscheide das aber nicht», hielt Teameigentümer Matthias Moser fest. «Die Entscheidung trifft Honda.»

Im Fall des diesjährigen Triple-M-Piloten Patrick Jacobsen war es aber nicht die für die Superbike-WM zuständige Rennabteilung von Honda Motor Europe, welche den Amerikaner verpflichtete, sondern Honda Japan.

Jacobsen möchte nach einem erfolglosen Jahr in der Superbike-WM für 2019 in die Moto2-WM oder die Britische Superbike-Meisterschaft wechseln. Ob sich bei der Bestimmung seines Nachfolgers erneut Honda Japan einmischt, ist unklar.

Obwohl der 25-Jährige bei Triple-M das gleiche Material von Ten Kate Racing zur Verfügung hat wie die Red-Bull-Piloten Leon Camier und Jake Gagne, bleibt er deutlich hinter deren Leistungen zurück. Nach 18 von 26 Läufen hat der Supersport-Vizeweltmeister von 2015 erst 21 Punkte auf dem Konto: Gerade einmal die Hälfte von Gagne und nur ein Viertel der Punkte von Camier, obwohl der Engländer verletzungsbedingt sechs Läufe verpasste.

«Fehler macht man immer, wir haben dieses Jahr aber eine sehr gute Teamleistung gebracht», ist Moser überzeugt. «Wir hatten keine Ausfälle, das Motorrad hat immer top funktioniert und wir waren beim Speed immer bei den Schnellsten. Die Elektronik haben wir gut und schnell hinbekommen, oftmals hat Ten Kate unsere Einstellungen übernommen und nicht wir deren. Aber man kann das an den Zeiten verfolgen, PJ ist kein konstanter Fahrer. Er schafft es zwei Runden schnell zu fahren, dann wird er immer langsamer – und das liegt nicht am Motorrad. In Misano hat er zwei Runden vor Schluss aufgegeben und wir konnten aus den Daten nicht schließen, was los war. Er hat uns dann irgendetwas erzählt. Wenn er an die Box zurückkommt, ist er nicht in der Lage Rückmeldungen zu geben, was mit dem Motorrad ist. Er hat kein Gefühl für das Motorrad, das ist beim Superbike ein echtes Problem. Deswegen konnten wir mit den Einstellungen auch keine Fortschritte machen. Er wollte es dann immer genau so haben wie Camier, das haben wir gemacht, danach war immer alles schlechter.»

«Ich bin sehr zufrieden mit dem Team, wir haben unheimlich viel gearbeitet», erzählte der Hesse SPEEDWEEK.com. «Auch mit Ten Kate bin ich super zufrieden. Die Zusammenarbeit, was die Daten betrifft – wir sind auch oft zusammengesessen und haben überlegt, was wir machen können für PJ und die anderen Fahrer. Da gibt es einen ganz offenen Austausch. Daraufhin haben wir unsere Einstellungen angepasst, mit PJ war ein Fortschritt aber nicht möglich. Obwohl das Motorrad objektiv immer besser wurde, wurden wir über das Jahr immer schlechter.»

Bezüglich 2019 gibt es von Honda bislang keine Signale, ob es mit einer Maschine bei Triple-M weitergeht, ob auf zwei Bikes aufgestockt wird, oder ob die Zusammenarbeit beendet wird.

«Ich möchte mit Honda weitermachen», unterstreicht Moser. «Ich gehe davon aus, dass wir demnächst miteinander reden. Aus Japan heißt es, dass man zu gegebener Zeit auf mich zukommt. Ich bin mir sicher, dass Honda einen sinnvollen Vorschlag machen wird. Es ist noch früh im Jahr, momentan ist überall Urlaubszeit.»

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