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Kollision mit Rea: Reiti brauchte alle Schutzengel

Von Ivo Schützbach
Für Markus Reiterberger war der erste Lauf der Superbike-WM in Aragon nach wenigen Metern beendet. Bei über 100 km/h wurde er von Weltmeister Jonathan Rea von seiner BMW gerammt.

Stürze direkt nach dem Start sind immer furchterregend, die Gefahr überfahren zu werden, ist riesig. Markus Reiterberger hatte sich in der Superpole den respektablen siebten Startplatz erkämpft, Weltmeister Jonathan Rea stand nur als Zehnter auf dem Grid.

Wenige Momente nach dem Start die Schrecksekunde: Rea kam von hinten angeschossen, als er neben Reiti war kollidierten die beiden, der Bayer purzelte von seiner S1000RR und überschlug sich mehrfach auf dem Asphalt. Glücklicherweise konnten alle nachfolgenden Fahrer ausweichen.

«Rea ist mir mit gutem Überschuss in die linke Seite gefahren», schilderte Reiterberger die verhängnisvolle Situation. «Es ist nichts Besonderes vorgefallen, das war ein normaler Start. Auf einmal ist mir einer in die Seite geknallt und schon lag ich am Boden. Das ging schnell, ich bin sofort runtergefallen. Es war ein normaler Rennunfall. Rea hatte einen super Start. Beim Start ist es immer schwierig, dass man seine Linie hält, wegen Wheelies und so. Mein Start war nicht ganz so gut, dann haben wir uns getroffen. Da war ich schon im dritten Gang und hatte über 100 Sachen drauf. Wenn du so auf dem Boden dahinkugelst und dir die ganze Zeit den Kopf anhaust, dann weißt du nicht mehr wo du bist. Ich versuchte mich klein zu machen, damit mich die anderen nicht überfahren. Das ist gefährlich.»

Kawasaki-Werksfahrer Rea schilderte den Moment gegenüber SPEEDWEEK.com so: «Mein Start war unglaublich gut. Wir waren nebeneinander und haben uns berührt – ein Rennunfall. Ich habe erst im Parc fermé erfahren, dass er dabei gestürzt ist. Als er an seinen Startplatz fuhr, stand er erst falsch, zu weit vorne. Als die roten Ampeln angingen geriet er in Panik und schob sein Bike nach hinten. Das war etwas chaotisch, aber es tut mir wirklich leid, dass er gestürzt ist.»

Während BMW-Teamkollege Tom Sykes mit Platz 5 für das beste BMW-Ergebnis seit September 2017 (Jordi Torres in Portimao) sorgte, war Reiti zum Zuschauen verdammt. «Ich bin sehr enttäuscht, denn es ist wirklich schade um das Rennen», erzählte der Obinger. «Es wäre interessant gewesen zu sehen, wo wir hätten rauskommen können. Ich habe während des dritten freien Trainings mein Gefühl für das Bike verbessern können und auch die Superpole lief mit dem siebten Startplatz nicht schlecht. Mit dem Qualifyer konnte ich mich über eine Sekunde steigern, zu Toms Startplatz 3 fehlten nur zwei Zehntelsekunden.»

Reiti zog sich bei dem Sturz zahlreiche Prellungen zu und zerstörte seinen Helm. Bei der Untersuchung durch den Rennarzt wurde er für fit befunden, Samstagmorgen muss er noch mal vorstellig werden: «Ich habe ordentlich eine auf die Murmel bekommen, mein Helm hat einen sehr guten Job gemacht, ist jetzt aber kaputt. Kurz war es mir schwarz vor Augen, aber es ist alles okay.»

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