Ducati-Stars Davies und Redding: Keine Zusammenarbeit

Von Kay Hettich
Chaz Davies beim Jerez-Test

Chaz Davies beim Jerez-Test

Drei Sekunden trennen Scott Redding beim Jerez-Test von seinem neuen Teamkollegen Chaz Davies. Die beiden Ducati-Piloten ziehen nicht an einem Strang.

Beobachter und auch die Superbike-Piloten sind sich einig: Die Bedingungen beim zweitägigen Superbike-Test in Jerez erlauben keinen Rückschluss auf die wahren Kräfteverhältnisse in der Saison 2020. Ob man in der Zeitenliste vorne oder hinten landete, lag vielmehr am richtigen Zeitpunkt auf der Strecke.

Die Unterschiede waren teilweise frappierend: Bei Ducati stach Werkspilot Scott Redding als Dritter in 1:41,407 min heraus, als 15. fuhr sein Teamkollege Chaz Davies, wie alle anderen Ducati-Piloten, drei Sekunden langsamer. «Wir waren mit dem Motorrad beschäftigt und deshalb konnte ich mich nicht auf die Performance konzentrieren», erklärte Davies seinen großen Rückstand.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem Waliser, wie er den Jerez-Test beurteilt.

Chaz, letzte Saison bist du mit der V4R erst in der zweiten Saisonhälfte in Schwung gekommen. Wie wird es in der Superbike-WM 2020 sein? Bist du mit dem Jerez-Test zufrieden?

Es war gut, dass wir am Ende noch ein paar Runden im Trockenen fahren konnten. So konnten wir ein paar Fortschritte erreichen und wieder in Schwung kommen. Allerdings hatten wir auch ein paar Schwierigkeiten. Das Heck wurde modifiziert und dazu gab es mit einer neuen Motorspezifikation ein Problem, das wir hoffentlich bis Portimão im Griff haben werden.

Wird die Ducati in Australien in einem Fenster sein, in der das Bike für dich funktioniert?

Ich denke schon, wir starten jetzt mit einer Basis in die neue Saison, die wir bereits kennen. Die Idee ist, dass wir uns von diesem Stand und mit den neuen Teilen Stück für Stück weiter verbessern. Dafür brauchen wir aber mehr Zeit im Trockenen. Bisher hatten wir aber nur vier Testtage bei schönem Wetter und bis Australien ist es nicht mehr lange hin.

Was genau wurde am Heck geändert?

Quasi alles, was mit der Aufhängung zu tun hat: Die Schwinge, die Umlenkungen und auch die Position der Haltepunkte am Chassis. Es wurde also massiv angepasst. Ich fuhr in Jerez nur wenige Runden, das Heck fühlte sich aber komplett anders an. Wir müssen uns jetzt anstrengen, um die richtige Balance wieder zu finden. Beim Test war die Balance wirklich total anders, als ich es gewohnt war.

Wie klappt die Zusammenarbeit mit deinem neuen Teamkollegen Scott Redding?

Ehrlich gesagt haben wir bis jetzt kaum ausgetauscht. Scott ist mit seinem Kram beschäftigt und ich mit meinem. Natürlich arbeiten wir mit demselben Material und es wird interessant sein, wie er mit den Änderungen am Heck und der Balance am Bike zurecht kommen wird. Ich konzentriere mich auf meine Aufgaben.

Arbeiten du und Scott in dieselbe Richtung? Ihr seid euch körperlich viel ähnlicher, als es früher mit Bautista der Fall war.

Dazu kann ich nichts sagen. Ich weiß es einfach nicht. Dass wir in etwa gleich groß sind, ist ein Vorteil. Ich denke, Scott wird sein eigenes Set-up weiter entwickeln.

Dein letztjähriger Teamkollege Alvaro Bautista gewann 16 Rennen und wechselte dann zu Honda. Wie ist dein Eindruck von seinem neuen Team?

Für die Serie und die Meisterschaft ist es gut, dass Honda stärker engagiert ist. Für mich macht es aber keinen Unterschied, es ist nur ein anderer Gegner. Man könnte natürlich meinen, dass schwächere Teams und Fahrer besser für mich sind. Aber wie gesagt: Das ist gut für die Meisterschaft. Ich persönlich finde die Honda-Rückkehr gut, weil es die Wichtigkeit der Superbike-WM unterstreicht. Die wichtigsten Werke sind fast alle mit einem Werksteam vertreten, das ist wichtig.

Zeiten Superbike-Test Jerez, 23. Januar 2020:

1 Jonathan Rea, Kawasaki, 1:40,983 min
2 Toprak Razgatlioglu, Yamaha, 1:41,214
3 Scott Redding, Ducati, 1:41,407
4 Alex Lowes, Kawasaki, 1:41,642
5 Michael van der Mark, Yamaha, 1:42,707
6 Leon Haslam, Honda, 1:42,797
7 Loris Baz, Yamaha, 1:43,384
8 Alvaro Bautista, Honda, 1:43,579
9 Michael Rinaldi, Ducati, 1:43,789
10 Federico Caricasulo, Yamaha, 1:43,811
11 Tom Sykes, BMW, 1:44,014
12 Maximilian Scheib, Kawasaki, 1:44,153
13 Garrett Gerloff, Yamaha, 1:44,214
14 Sandro Cortese, Ducati, 1:44,258
15 Chaz Davies, Ducati, 1:44,276
16 Sylvain Barrier, Ducati, 1:44,322
17 Leandro Mercado, Ducati, 1:44,451

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