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Sandro Cortese bekommt zweite Chance von Barni Ducati

Von Ivo Schützbach
Bei Leon Camier und dem Team Barni Ducati hat die Vernunft gesiegt, der verletzte Engländer wird den Superbike-WM-Test in Portimao nicht komplett bestreiten können. Deshalb darf Sandro Cortese erneut die V4R zu fahren.

Die Rennstrecke in Jerez war während des ganzen Mittwochs nass, am Donnerstag trocknete sie bis zum Nachmittag soweit ab, dass die Fahrer Slick-Reifen aufziehen ließen. Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) verlor mit seiner Bestzeit trotz einiger feuchter Stellen und nur 13 Grad Celsius 1,9 sec auf die schnellste Rennrunde.

Sandro Cortese beendete die zwei Testtage nach fast drei Monaten Verletzungspause und bei seiner Premiere auf der Ducati Panigale V4R mit 3,275 sec Rückstand auf Platz 14 im 18 Mann starken Fahrerfeld.

«Das Fahrverhalten der Ducati ist komplett anders, als das was ich aus der Vergangenheit gewohnt war», erzählte der Schwabe SPEEDWEEK.com. «Im Regen hat man das nicht so gespürt. Wir haben mit dem Motorrad viel gearbeitet, um mir entgegenzukommen. Leider hatte ich im Trockenen nur 35 Runden, aber ich konnte viel Verständnis für die Ducati mitnehmen. Ich bin einer, der probiert was aus, dann bestätigt man es und baut darauf auf. So arbeitet man sich Schritt für Schritt nach vorne. Ich bin nicht einer wie Toprak Razgatlioglu, der rausfährt und bei überall nassen Flecken einfach schaut, ob das Motorrad hält. Natürlich wäre es schneller gegangen, aber ich wollte hauptsächlich einen guten Eindruck hinterlassen.»

Respektabel: Cortese fuhr schneller als Ducati-Werkspilot Chaz Davies. Für das Barni-Team Grund genug, den zweifachen Weltmeister auch am kommenden Sonntag und Montag für den Test in Portimao aufzubieten. Stammfahrer Leon Camier wurde erst am 24. Dezember an der Schulter operiert, sein Comeback käme zu früh.

«Im ersten Moment denkst du, die Ducati wäre leicht zu fahren», analysierte Cortese. «Sie fühlt sich wie eine 250er an, weil sie so klein und agil ist. Aber das Motorrad hat so viel Power, es will in den Kurven nur nach außen fahren. Damit muss man erst mal umgehen können. Mein Fahrstil ist sehr rund und mit viel Kurvenspeed, deshalb haben wir erst mal Leistung weggenommen. Eigentlich ist immer zu viel Power da, du musst das Motorrad beruhigen. Das Bike musst du fahren, wie es Bautista getan hat, und es mit viel Speed in die Kurven reinfliegen lassen.»

Ist die Ducati deine neue Liebe? «Es wäre ein Traum, in Zukunft auf einer Ducati zu sitzen und für ein Ducati-Team zu fahren», bemerkte der 30-Jährige. «Ich versuche mich mit meinem Einsatz für Barni zu empfehlen. Weil Leon Camier 20 cm größer ist als ich, kann ich für ihn aber keine Arbeit machen. Es geht mehr darum, dem Team bei der Grundabstimmung zu helfen, mit den Federelementen von Showa und der Elektronik.»

Zeiten Superbike-Test Jerez, 22/23. Januar 2020:

1 Jonathan Rea, Kawasaki, 1:40,983 min
2 Toprak Razgatlioglu, Yamaha, 1:41,214
3 Scott Redding, Ducati, 1:41,407
4 Alex Lowes, Kawasaki, 1:41,642
5 Michael van der Mark, Yamaha, 1:42,707
6 Leon Haslam, Honda, 1:42,797
7 Loris Baz, Yamaha, 1:43,384
8 Alvaro Bautista, Honda, 1:43,579
9 Michael Rinaldi, Ducati, 1:43,789
10 Federico Caricasulo, Yamaha, 1:43,811
11 Tom Sykes, BMW, 1:44,014
12 Maximilian Scheib, Kawasaki, 1:44,153
13 Garrett Gerloff, Yamaha, 1:44,214
14 Sandro Cortese, Ducati, 1:44,258
15 Chaz Davies, Ducati, 1:44,276
16 Sylvain Barrier, Ducati, 1:44,322
17 Leandro Mercado, Ducati, 1:44,451
18 Eugene Laverty, BMW, 1:44,543

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