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Marc Bongers (BMW): «Es gibt keine Begründung dafür»

Von Ivo Schützbach
Wenn zwei ähnliche Meisterschaften nicht wie gewünscht florieren liegt der Gedanke nahe, sie zusammenzulegen. BMW Motorsport Direktor Marc Bongers hält das bei der Superbike- und Endurance-WM für falsch.

Vergangenen Herbst wurde Endurance-Promoter Eurosport Events bei SBK-Vermarkter Dorna vorstellig und schlug bereits für die Saison 2021 die Fusion vor. In beiden Meisterschaften wird mit seriennahen Superbikes gefahren, wenn man die besten Events miteinander kombiniere profitieren beide, so die Argumentation von Eurosport.

«Wir sind immer für alles offen», unterstreicht Dorna-Manager Marc Saurina, in der Superbike-WM für das Marketing zuständig. «Wir analysieren genau, ob in eventuellen Änderungen Potenziale liegen. Unser Fokus liegt darauf, aus unserer Meisterschaft das Beste zu machen. Wir haben die Superbike-WM aus verschiedenen Gründen gekauft. Einer davon war, dass wir die Kontrolle darüber haben; an dieser Philosophie wollen wir nichts ändern. Ich glaube, dass wir mit der Superbike-WM in einer Position sind, in der wir gut daran tun, alleine weiterzumachen.»

Dass ihr die EWC kauft und in die Superbike-WM integriert, stand nie zur Diskussion? «Nein», hielt Saurina fest. «Das hatten wir nie im Kopf, wir sind mit unseren anderen Projekten beschäftigt genug.»

Mit BMW, Honda, Kawasaki und Yamaha sind derzeit vier Hersteller in der Superbike- und Endurance-WM werksseitig vertreten. Die Japaner nützen die Superbike-WM als Entwicklungsfeld für das Acht-Stunden-Rennen in Suzuka, das für sie jährlich den sportlichen Höhepunkt markiert. Sie haben ebenso wenig Interesse an einer Zusammenlegung der Meisterschaften wie BMW Motorsport Direktor Marc Bongers.

«Aus meiner Sicht macht eine Zusammenlegung keinen Sinn», betonte der Niederländer gegenüber SPEEDWEEK.com. «Weil die Art der Meisterschaft eine ganze andere ist, die Sportart ist anders. Auch von der Technik her, obwohl wir die gleiche Basis verwenden. Die Meisterschaften liegen in gewissen Bereichen auch weit auseinander, zum Beispiel gibt es in Endurance keinen fixen Reifenhersteller. Das ist nicht so einfach, sie zusammenzulegen.»

Technisch könnte man die Motorräder verhältnismäßig einfach auf einen Level bringen. Die Motoren in der Superbike-WM sind auf zirka 2000 Kilometer Laufleistung ausgelegt. Das reicht für ein Acht-Stunden-Rennen, schließt aber 24-Stunden-Rennen aus.

«Schwierig macht die Endurance-WM außerdem, dass sie saisonübergreifend ist», sagte Bongers. «Es war ja mal so gedacht, dass im Winter mehrere Rennen stattfinden. Für Verträge mit Fahrern und Sponsoren ist das problematisch. Das sehe ich als das größte Problem – für mich gibt es keine Begründung, die Meisterschaften zusammenzulegen.»

Die Schwierigkeiten einer saisonübergreifenden Meisterschaft ergäben sich auch für die Superbike-WM, würde sie Idee einer Winter-WM aufgreifen, wie sie von mehreren Seiten vorgeschlagen wurde.

«Das ist ein Drama», betonte Bongers. «In der Langstrecken-WM ist es aktuell so, dass die Saison die Fahrer nicht auslastet. Die Fahrer müssen auch ihr Brot verdienen, das geht nicht mit fünf Rennen. In der Regel benötigen sie eine zweite Meisterschaft, um genügend Geld zu verdienen. Wir erlauben nicht, dass unsere Fahrer in verschiedenen Serien für verschiedene Marken fahren. Andere Hersteller handhaben das eventuell anders.»

Hat die Dorna mit den Herstellern über eine Zusammenlegung von Superbike- und Endurance-WM geredet? «Wir hatten diesbezüglich Kontakt», so Bongers. «Sie sagten uns, wo sie in den Verhandlungen stehen. Für die Dorna ist das Thema aktuell vom Tisch – das ist mir auch recht so.»

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