Michael Rinaldi: Eintagsfliege oder Zauberlehrling?
«Wenn er als neues Gesicht zur Spitzengruppe stößt, dann ist das cool», sagt Superbike-Weltmeister Jonathan Rea zu Aragon-Überflieger Michael Rinaldi. «Er hat ein Werksmotorrad verdient.»
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Ducati-Pilot Michael Ruben Rinaldi hat während des zweiten Aragon-Wochenendes für erinnerungswürdige Momente gesorgt, als er vergangenen Samstag sein erstes Rennen in der Superbike-WM gewann und am Sonntag als Dritter und Zweiter weitere zweimal aufs Podest stürmte. Wie er mit der Go-Eleven-Maschine mit Weltmeister Jonathan Rea umsprang und dem Kawasaki-Star Paroli bot, nötigte dem ganzen Fahrerlager viel Respekt ab. Jetzt fragen sich natürlich alle: War das der Glanzpunkt in Rinaldis Karriere oder werden wir ihn jetzt öfter vorne sehen?
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"Schwer zu sagen", grübelte der 96-fache Laufsieger Rea. "Er zeigte am Samstag ein unglaubliches Rennen und hat diesen Moment verdient, ich kann ihm nur gratulieren. Die Ducati ist ein starkes Motorrad, wir sehen schon das ganze Jahr drei Ducati vorne mitmischen. Wenn du gute Fahrer wie Davies und Redding hast, mit denen du deine Daten austauschen kannst, dann musst du nicht so gescheit sein, um zu verstehen, was du zu tun hast. Michael ist aber sehr clever und nützt alles zu seinem Vorteil, was ihm zur Verfügung steht. Dass er die Werksmaschinen schlagen konnte, ist ein großartiges Ergebnis für ihn. Er fährt jetzt seine dritte Saison Superbike-WM und hat zum ersten Mal gewonnen. Das ist nicht wie damals, als Toprak Razgatlioglu ankam und bereits in seiner ersten Saison vorne mitkämpfte. Ich traue es Michael zu, dass er jetzt öfter vorne zu finden ist. Wenn er als neues Gesicht zur Spitzengruppe stößt, dann ist das cool." Besonders in Italien werden die Stimmen immer lauter, Rinaldi 2021 statt Chaz Davies im Werksteam fahren zu lassen. Der gut bezahlte Waliser hat nur zehn Punkte mehr auf dem Konto als der Youngster aus Rimini und liegt in der Gesamtwertung als Vierter zwei Plätze vor ihm. Davies hat dieses Jahr vier Podestplätze erobert, aber noch keinen ersten Platz. Rinaldi hat drei Podestplätze, darunter ein Sieg.
"So überzeugend, wie Michael in Aragon gewonnen hat, verdient er natürlich ein Werksmotorrad", meinte Rea. "Es gehört etwas dazu, schneller als die offiziellen Maschinen zu sein. Ich kenne nicht die Spezifikation seiner Ducati, mich würde es aber wundern, wenn sie denselben Stand haben würde. Er hat Großartiges geleistet und wahrscheinlich etwas Magisches gefunden – so wie ich in Aragon in der Woche davor. Im ersten Lauf war er nicht zu besiegen. Wenn man von jemandem derart deutlich besiegt wird, macht einen das zwar nicht glücklich, aber man kann damit klarkommen. Und für Sonntag gab es mir zusätzliche Motivation. Ich hatte keine klare Strategie oder einen Plan. Ich wollte nur über 18 Runden wie der Teufel fahren. Schön, dass es geklappt hat."
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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