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Kawasaki-Ass Alex Lowes wurde ein Opfer des Systems

Von Gordon Ritchie
Alex Lowes war bei der Superbike-WM in Donington Park deutlich stärker, als der eine Podestplatz vermuten lassen. Der Kawasaki-Werksfahrer stürzte zum schlechtesten Zeitpunkt.

Bei seinem Heimrennen in Donington Park zeigte Alex Lowes im ersten Rennen, weshalb er vom Kawasaki-Werksteam als Kollege von Jonathan Rea verpflichtet wurde. Der Mann aus Lincoln qualifizierte sich für Startplatz 4 und brachte die ZX-10RR bei schwierigen Bedingungen als Dritter ins Ziel. Es war das erste Top-3-Finish des Engländers seit dem Saisonauftakt in Aragón, wo er in jedem Rennen auf dem Podium stand.

Im Sprintrennen am Sonntagvormittag war Lowes erneut schnell unterwegs, stürzte aber in der zweiten von zehn Runden auf Platz 2 liegend. Weil das Ergebnis des Superpole-Rennens in die Startaufstellung für das zweite Hauptrennen einfließt, wurde Alex für seinen Fehler doppelt bestraft. Er klaubte seine Kawasaki zwar wieder auf, fuhr das Rennen zu Ende und konnte sogar noch vier Fahrer überholen. Als 14. musste er am Nachmittag aber vom zehnten statt dem vierten Startplatz losbrausen.

«Ein harter Tag», stöhnte der Engländer beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Ich hatte erwartet, sehr stark zu sein. Bei Mischverhältnissen am Sonntagmorgen war ich das auch, wir hatten von Aragon einige Erfahrung mit den Intermediate-Reifen. Der Sturz geht auf meine Kappe. In Old Hairpin sind innen einige Wellen und weiter außen waren nassen Stellen. Ich war so darauf bedacht, ja nicht auf die nassen Flecken zu kommen, dass ich innen die weiße Linie erwischte. Es reichte, dass ich sie gerade so berührte. Wenn du hinter einem anderen Fahrer herfährst, wird viel von deiner Sicht von seinem Körper verdeckt, du kannst nur vermuten, wo die weiße Linie ist. Als ich sie sah, konnte ich mich nicht mehr anpassen.»

«Schade, ich hätte ein gutes Rennen gehabt», ergänzte der 30-Jährige. «Nach dem Sturz war der Lenkerstummel rechts mit der Bremse und dem Gasgriff weit nach unten gedrückt und die Fußraste war nur noch einen Zentimeter breit. Das ganze Wochenende beschweren wir uns über das Set-up unserer Motorräder und dann fuhr ich einige Runden innerhalb einer Sekunde zur Spitze. Rückblickend fragt man sich, wie das möglich ist. Vielleicht sollten wir uns weniger beschweren.»

Im dritten Rennen des Wochenendes kämpfte Lowes mit BMW-Werksfahrer Michael van der Mark um Platz 5, kam aber nicht gegen den Niederländer an. «Obwohl ich in allen trockenen Sessions schnell war, strauchelte ich», grübelte der WM-Vierte. «Das Hinterrad drehte nur durch, ich fühlte mich wie Speedway-Fahrer Tai Woffinden. Ich verstand nicht, weshalb ich so langsam war. Meine schnellste Runde war 1:28,7 min, ich konnte nicht schneller fahren. Als mich dann auch noch Michael überholte, ärgerte ich mich wirklich. Ich kam beim Schalten kurz in den Leerlauf und musste deshalb eine weite Linie wählen, das hat mich die Chance gekostet, in der letzten Runde mit ihm zu kämpfen.»

Bemerkenswert: Alex Lowes hat alle seine bislang zwölf Rennen in Donington Park in den Top-9 beendet. Mit seinem 28. Podestplatz hat er in der ewigen Bestenliste mit Régis Laconi gleichgezogen und liegt jetzt auf Platz 30.

Ergebnis Superbike-WM, Donington, Lauf 2
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Toprak Razgatlioglu Yamaha 34:01,226 min
2. Garrett Gerloff Yamaha + 2,243 sec
3. Tom Sykes BMW + 4,522
4. Scott Redding Ducati + 5,151
5. Michael vd Mark BMW + 13,315
6. Alex Lowes Kawasaki + 14,444
7. Chaz Davies Ducati + 16,684
8. Michael Rinaldi Ducati + 18,757
9. Leon Haslam Honda + 20,783
10. Alvaro Bautista Honda + 22,938
11. Andrea Locatelli Yamaha + 23,194
12. Lucas Mahias Kawasaki + 25,442
13. Axel Bassani Ducati + 32,898
14. Tito Rabat Ducati + 38,370
15. Eugene Laverty BMW + 39,776
16. Luke Mossey Kawasaki + 43,182
17. Isaac Vinales Kawasaki + 56,811
18. Christophe Ponsson Yamaha + 57,073
19. Loris Cresson Kawasaki > 1 min
20. Jonathan Rea Kawasaki > 1 min
Out Jonas Folger BMW > 1 min

 

Stand Superbike-WM 2021 nach Donington
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Toprak Razgatlioglu Yamaha 183
2. Jonathan Rea Kawasaki 181
3. Scott Redding Ducati 117
4. Alex Lowes Kawasaki 114
6. Michael Rinaldi Ducati 94
5. Garrett Gerloff Yamaha 93
7. Tom Sykes BMW 89
8. Michael vd Mark BMW 81
9. Chaz Davies Ducati 64
10. Alvaro Bautista Honda 57
11. Andrea Locatelli Yamaha 51
12. Axel Bassani Ducati 47
13. Leon Haslam Honda 41
14. Lucas Mahias Kawasaki 36
15. Tito Rabat Ducati 18
16. Kohta Nozane Yamaha 17
17. Eugene Laverty BMW 14
18. Jonas Folger BMW 8
19. Isaac Vinales Kawasaki 8
20. Luke Mossey Kawasaki 2
21. Christophe Ponsson Yamaha 1

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