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Jonathan Reas Luxus mit der Kawasaki ZX-10RR ist weg

Von Ivo Schützbach
Superbike-Weltmeister Jonathan Rea qualifizierte sich in jedem der bislang sechs Events 2021 für die Pole-Position. Doch in den Rennen in Most war die Kawasaki ZX-10RR nicht das Maß der Dinge.

Im ersten Rennen in Tschechien stürzte Jonathan Rea gleich zweimal, im Sprintrennen wurde er Dritter und im zweiten Hauptrennen ebenfalls. Was ihm Kopfzerbrechen bereitet: 12,460 sec Rückstand auf Sieger Scott Redding (Ducati). So deklassiert wurde der sechsfache Weltmeister nicht mehr seit dem Höhenflug von Alvaro Bautista zu Beginn der Saison 2019, damals ebenfalls auf einer Panigale V4R.

«Das Kawasaki-Modell für 2021 ist sicher ein Schritt nach vorne, das haben wir während der Wintertests bestätigt», erzählte Rea. «Ich fühlte mich gut auf dem Motorrad und mit dem Chassis, wir haben aber nicht den gleichen Schritt gemacht wie unsere Rivalen. Ich war es gewöhnt den Luxus zu haben, auf der Geraden überholen zu können. Jetzt muss ich in jeder Runde jedes Rennens das Maximum aus dem Paket holen und bin damit automatisch mehr am Limit. Die Leistungsdichte ist hoch. An manchen Tagen gelingen uns magische Dinge, an anderen Tagen ist es härter. Ich könnte herumcruisen, wenn ich auf einem Podestplatz liege, aber das entspricht nicht meinem Charakter. Ich will kämpfen.»

Für die Superbike-WM 2021 hat Kawasaki zwar ein neues Homologationsmodell gebracht, dessen Motor 15.100/min drehen könnte. Doch weil am Motor kaum etwas geändert wurde, erlaubt der Motorrad-Weltverband FIM lediglich 14.600/min wie im Vorjahr.

Damit liegt Kawasaki deutlich hinter der Konkurrenz: Denn die Ducati Panigale V4R hat derzeit eine definierte Maximaldrehzahl von 16.100/min, die Honda CBR1000RR-R 15.600/min, die BMW M1000RR 15.500/min und die Yamaha R1 14.950/min.

Dass Kawasaki weiter mit der letztjährigen Drehzahl fahren muss, erfuhren sie erst kurz vor Saisonbeginn. «Wir mussten den Drehzahlbegrenzer neu einstellen, unser Motorrad hat aber so oder so mehr Leistung als letztes Jahr», schilderte Rea. «Der größte Unterschied für mich ist, dass ich zwischen einigen Kurven einen zusätzlichen Schaltvorgang habe. Über eine Runde sind wir deswegen nicht langsamer, das sehen wir in den Daten. Und natürlich hilft eine höhere Drehzahl. Unser Motor hat die Höchstleistung aber vor dem Drehzahllimit. Die 500/min extra gaben uns einen gewissen Spielraum, das war, als würden wir den Motor überdrehen. Dann kannst du beim Schalten etwas fauler sein. Ich glaube nicht, dass wir deswegen nicht gewinnen, aber das macht es schwieriger für uns.»

Diese Woche Donnerstag und Freitag testen Rea und Teamkollege Alex Lowes auf dem Circuit de Catalunya in Montmelo nahe Barcelona. Ebenfalls dabei: Das Honda-Werksteam mit Alvaro Bautista und Leon Haslam sowie BMW mit Tom Sykes.

Da die Entwicklung der Kawasaki-Motoren für den Rest der Saison eingefroren ist, muss der japanische Hersteller auf andere Weise sein Bike verbessern und tüftelt an der Feinabstimmung sowie der Elektronik.

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