KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Philipp Öttl über Ducati-Deal: «Die Chance ergriffen»

Von Kay Hettich
Philipp Öttl steigt 2022 in die Superbike-WM auf

Philipp Öttl steigt 2022 in die Superbike-WM auf

Nach zwei Jahren Supersport-WM mit Kawasaki wechselt Philipp Öttl mit Go Eleven Ducati in die Superbike-WM 2022. Seine Erwartungen und wie der Deal zustande kam, verriet der Bayer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Es sind gute Nachrichten für Superbike-Fans in Deutschland: Nachdem sich Jonas Folger nach nur einer Saison aus der seriennahen Weltmeisterschaft verabschiedet, rückt Supersport-Pilot Philipp Öttl nach und wird im kommenden Jahr im Team Go Eleven und einer konkurrenzfähigen Ducati V4R sein Superbike-Debüt geben.

Öttl war nach einer enttäuschenden Saison in der Moto2 ins Paddock der seriennahen Weltmeisterschaft gewechselt. Als WM-Dritter überzeugte er als bester Kawasaki-Pilot in der Supersport-WM 2020, die diesjährige Saison wird er mit bisher sieben Top-Finishs erneut als bester Kawasaki-Pilot mindestens als Fünfter beenden.

Kawasaki Europe bemühte sich, seinem Aushängeschild in der 600er-Kategorie eine Superbike-Option zu bieten.

«Kawasaki hat versucht, mich irgendwie beim Orelac-Team unterzubringen. Ich hielt das für keine schlechte Möglichkeit, aber ein konkretes Angebot hatte ich nicht und es schien kein großes Interesse vorhanden zu sein», verriet der 25-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Als wir uns dann umorientieren, stießen wir bei Go Eleven auf Interesse, etwas gemeinsam zu machen. Vor mir hatten sie mit dem Mackenzie gesprochen, der aber wohl ein lukratives Angebot für die BSB hatte. Es wurde dann mit Go Eleven konkreter.»

Die Verhandlungen mit dem italienischen Team, das an der Superbike-WM 2021 mit Chaz Davies teilnimmt, mündeten in einem Zweijahresvertrag. Im ersten Jahr kann sich der Deutsche ohne Druck in der Top-Kategorie akklimatisieren.

«Meine Erwartungen? Zu Anfang wird es sich wahrscheinlich nur um Punkte handeln. Von da an muss man schauen, wie es sich weiter entwickelt», grübelte Öttl. «Wir denken, dass das Team gut aufgestellt ist und mir mit seiner Erfahrung beim Superbike-Einstieg helfen kann. Dass sie das können, habe sie ja beim Rinaldi bewiesen. Zuerst ist es wichtig, ein Gespür fürs Motorrad zu bekommen.»

War auch der Verbleib in der Supersport-Kategorie eine Option?

«Schon, ich hatte auch verschiedene Angebote», bestätigte Öttl. «Ich war zwei Jahre in der Supersport-WM gut dabei, trotzdem verlangten die Teams dermaßen viel Geld für eine Saison. Ich habe nicht eingesehen, einen sechsstelligen Betrag bei einem Team abzuliefern. Superbike-WM war ohnehin die Serie, wo ich fahren wollte. Die Chance war da und ich habe sie ergriffen. Zumal die Ducati ein konkurrenzfähiges Motorrad ist. Ich freue mich total auf die neue Herausforderung.»


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