Leon Haslam wie Jack Miller – nur 14 Jahre früher

Von Ivo Schützbach
Leon Haslam

Leon Haslam

2003 fuhr Leon Haslam seine ersten Rennen in der Superbike-WM, am 21. November 2021 sein vorerst letztes. Der Engländer hat für sechs Hersteller Podestplätze erobert – Teil 1 des großen Karriererückblicks.

Das SBK-Finale 2021 auf der indonesischen Insel Lombok war auch ein Finale für Leon Haslam. Zum letzten Mal trat der inzwischen 38-Jährige für das Honda-Werksteam in der Superbike-WM an, 2022 wird er in der Britischen Meisterschaft fahren, die er bereits 2018 auf Kawasaki gewonnen hat.

313 Rennen hat Leon Haslam zwischen 2003 und 2021 in der Superbike-WM bestritten und für die sechs Hersteller Aprilia, BMW, Ducati, Honda, Kawasaki und Suzuki insgesamt 45 Podestplätze erobert, darunter fünf Siege. 2010 wurde Leon auf Suzuki hinter Max Biaggi (Aprilia) Vizeweltmeister. Außerdem gewann er dreimal das prestigeträchtige Suzuka Eight Hours, zweimal auf Honda und einmal für Kawasaki.

SPEEDWEEK.com widmet dem Superbike-Urgestein eine mehrteilige Serie über seine ereignisreiche Karriere, lesen Sie nachfolgend Teil 1.

Leon Haslam ist der Sohn von Ron, einem der bekanntesten britischen Motorradrennfahrer der vergangenen gut vier Jahrzehnte. Erste Fahrversuche unternahm Leon mit dem Motocrossbike, 1997 stieg er auf die Rundstrecke um und fuhr zusammen mit James Toseland Scooter-Rennen.

1998 und 1999 fuhr Haslam in der Britischen und Spanischen 125er-Meisterschaft, 2000 nahm mit dem Einstieg in die Weltmeisterschaft seine internationale Karriere Fahrt auf. Bereits nach einem Jahr mit Italjet stieg der Engländer von der 125er auf die 500er um. «Der nächste, der nach mir so einen Wechsel wagte, war Jack Miller», grinste Leon. Das war von 2014 auf 2015. Also 14 Jahre später und erneut eine Riesensensation.

2002 trat Haslam in der 250er-WM an, 2003 fuhr er die erste Saisonhälfte für Red Bull Ducati die Britische Supersport-Meisterschaft. Dann wurde Sean Emmett bei Renegade Ducati entlassen und Haslam übernahm dessen Superbike-Platz. Im gleichen Jahr hatte er seine ersten Wildcard-Einsätze in der Superbike-WM und startete in Brands Hatch, Assen und Magny-Cours. Mit zwei sechsten Plätzen und viermal in den Top-10 ließ der damals 20-Jährige aufhorchen.

«Ich musste mich in der ersten Saisonhälfte vom 250er-Zweitakter erst auf die Supersport-Maschine umgewöhnen und dann aufs Superbike», erinnerte sich der Evergreen. «Dann ging es auch gleich von der Britischen Meisterschaft in die Weltmeisterschaft. Im Jahr darauf war ich bereits Teamkollege von Nori Haga in der WM.»

Durch seinen Vater Ron hatte Leon gute Voraussetzungen, um auch im GP-Sport seinen Weg zu machen. «Ich bin nach dem Umstieg von der 125er auf die 500er aber viel gestürzt», bemerkte er. «Das Jahr war ganz gut, ich brach mir aber den Arm und das Schlüsselbein. Das war damals das letzte Jahr der Zweitakter, die ganzen kleineren Teams hörten wegen der Viertakter auf. Ich konnte mit 17 oder 18 Jahren Leute wie Aoki schlagen, ich war recht konkurrenzfähig und hatte ein gutes Lehrjahr. Ich hatte anschließend aber keine Möglichkeiten und ging deshalb zu den 250ern. Ich saß auf einer Honda, während die Top-15 alle Aprilia fuhren. Das war damals keine gute Zeit, um auf diesem Motorrad zu sitzen. Ich war immerhin einmal Siebter, danach ging ich zurück nach England und musste lernen, wie man einen Viertakter fährt. Ich fuhr sechs Rennen Supersport und die sechs Wildcards in der WM, dann war ich Vollzeit in der Superbike-WM.»

«Als Fahrer musst du dahin gehen, wo sich Möglichkeiten ergeben», weiß Haslam. «Im GP-Sport ergab sich nichts für mich, um dort weiterzumachen. Als ich zehn Jahre alt war, wollte ich GP-Fahrer werden. Ich hatte in jungen Jahren dort auch fantastische Lernmöglichkeiten, danach blieb aber nur der Wechsel.»

Wie es Leon Haslam in den folgenden Jahren erging, lesen Sie im zweiten Teil – in den kommenden Tagen auf SPEEDWEEK.com.


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