BMW: Ilya Mikhalchik blamierte die drei Werksfahrer

Von Ivo Schützbach
Stand am Samstag für BMW im Mittelpunkt: Ilya Mikhalchik

Stand am Samstag für BMW im Mittelpunkt: Ilya Mikhalchik

Ausgerechnet Ersatzfahrer Ilya Mikhalchik sorgte beim Auftakt der Superbike-WM in Aragon für das beste Ergebnis der BMW-Piloten. Der Ukrainer ließ seine Markenkollegen Laverty, Baz und Redding alt aussehen.

Besitzen die Leistungen, welche wir von BMW an diesem Wochenende in Aragonien sehen, Allgemeingültigkeit? Diese Frage stellen sich auch die BMW-Verantwortlichen nach den Plätzen 8, 10, 11 und 15 von Ilya Mikhalchik, Eugene Laverty, Loris Baz und Scott Redding – in dieser Reihenfolge.

Man fasst es kaum: Mikhalchik, der als Ersatz für den verletzten Michael van der Mark nur vier Testtage auf dieser M1000RR hatte und sein erstes Rennen in der Superbike-WM fuhr, blamierte seine Markenkollegen. Und zwar im Qualifying und ersten Rennen. Der Ukrainer war als jeweils Achter immer Bester der Propeller-Marke.

Mikhalchik zeigte eine hervorragende Leistung und empfahl sich nachhaltig für größere Aufgaben, auch wenn er als Achter 21,6 sec auf Sieger Jonathan Rea (Kawasaki) verlor. Die Abstände auf der gut 5 km langen Rennstrecke waren wie immer dort sehr groß.

Honda-Werksfahrer Xavi Vierge als Siebter kam winzige 0,084 sec vor Mikhalchik ins Ziel. «Zu Rennbeginn machte ich einige Fehler, weil ich fühlte, dass ich den Speed habe», erzählte der 25-Jährige aus Kiew beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Gegen Rennmitte hatte ich realisiert, dass ich nur ruhig bleiben muss. Ich kam den Jungs vor mir jede Runde näher, für mich und das Team ist das ein guter Start. Wir haben während der Tests, Trainings und dem Qualifying gut gearbeitet. Meine gute Runde in der Superpole hat mich überrascht, weil ich in der Vergangenheit immer mehr als eine Runde brauchte, um mein Limit zu finden. Aber gleich der erste Schuss saß. Dieses Ergebnis ist ein wichtiger Schritt für meine Zukunft und mich selbst.»

Mikhalchik kennt die Pirelli-Reifen aus der IDM, die Gummimischungen dort sind dieselben. «Die Reifen verhalten sich auf der WM-Maschine aber ganz anders», betonte der dreifache Deutsche Meister. «Meine Stärken, die ich in der IDM für eine schnelle Runde oder ein Überholmanöver ausspielen konnte, funktionieren hier nicht. Mit diesem Motorrad muss man anders fahren, aber ich habe mich recht schnell angepasst. Und ich weiß, in welche Richtung wir müssen. Auf dieser Strecke waren Ducati und Kawasaki immer deutlich stärker als die anderen Marken und haben die Podestplätze unter sich ausgemacht. Kawasaki hat hier in Wintertests schon mehr Runden gedreht, als ich Haare auf dem Kopf habe. Das hilft, um am Jahresanfang einen Vorteil zu haben. Wir haben viele Dinge zu verbessern, sind aber technisch von den Topteams nicht so weit entfernt, um den gleichen Job wie sie zu machen.»


Ergebnis Superbike-WM, Aragon, Lauf 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Jonathan Rea Kawasaki  
2. Alvaro Bautista Ducati + 0,090 sec
3. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 5,416
4. Michael Rinaldi Ducati + 10,272
5. Andrea Locatelli Yamaha + 15,767
6. Iker Lecuona Honda + 18,760
7. Xavi Vierge Honda + 21,521
8. Ilya Mikhalchik BMW + 21,605
9. Garrett Gerloff Yamaha + 21,946
10. Eugene Laverty BMW + 25,346
11. Loris Baz BMW + 25,927
12. Luca Bernardi Ducati + 28,460
13. Philipp Öttl Ducati + 28,728
14. Lucas Mahias Kawasaki + 29,117
15. Scott Redding BMW + 29,637
16. Axel Bassani Ducati + 30,861
17. Roberto Tamburini Yamaha + 31,463
18. Kohta Nozane Yamaha + 33,158
19. Christophe Ponsson Yamaha + 53,223
20. Leandro Mercado Honda + 56,013
21. Hafizh Syahrin Honda + 58,036
22. Oliver König Kawasaki > 1 min
23. Loris Cresson Kawasaki > 1 min
Out Alex Lowes Kawasaki  
Out Gabriele Ruiu BMW  

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