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Philipp Öttl: Go Eleven Ducati macht es ihm einfacher

Von Ivo Schützbach
Bereits in seinem zweiten Superbike-WM-Event in Assen schaffte es Philipp Öttl auf den hervorragenden siebten Platz. Alle im Team Go Eleven Ducati loben, wie schnell sich der 26-Jährige anpassen kann.

Superbike-Neuling Philipp Öttl zeigte bei seinem zweiten Event in der höchsten Klasse in Assen beachtliche Leistungen und eroberte als Siebter im ersten Rennen am Samstag sein erstes einstelliges Ergebnis. Im Sprintrennen am Sonntagmorgen erzielte er ein weiteres Top-Ten-Resultat.

Und im zweiten Hauptrennen wäre noch viel mehr möglich gewesen. Denn Jonathan Rea und Toprak Razgatlioglu stürzten in der sechsten Runde – auf einmal waren zwei Podestplätze vakant. Ducati-Werksfahrer Alvaro Bautista gewann das Rennen überlegen mit 8,77 sec Vorsprung auf Andrea Locatelli (Pata Yamaha) und 11,58 sec vor Iker Lecuona (Honda).

Hinter Lecuona brauchte sich Öttl an diesem Wochenende nicht verstecken, «wir hatten eine Riesenchance auf ein sehr gutes Ergebnis», urteilte Go-Eleven-Teammanager Denis Sacchetti. «Doch der Motor ging kaputt, das ist sooo schade. Wir machen Schritt für Schritt, Philipp verbessert sich ständig. Ich bin sehr glücklich mit seiner Herangehensweise – er geht die Sessions wie ein Routinier an, nicht wie ein Rookie.»

Obwohl Öttl erst 26 Jahre alt ist, fährt er bereits seine zehnte Saison als Stammpilot in einer Weltmeisterschaft. Während seiner Karriere fuhr er 125er, Moto3, Moto2, Supersport und jetzt Superbike. Dass er sich schnell an das große Motorrad anpassen konnte und Anweisungen vom Team gut umsetzen kann, wundert den Wahl-Salzburger nicht: «Jeder Fahrer in der Supersport- oder Superbike-WM weiß in etwa, was er verkehrt macht. Jeder hat seinen Fahrstil, ich mache gewisse Sachen immer verkehrt. Ich bremse zum Beispiel immer zu spät, da muss ich mich zurücknehmen. Das sind Dinge, die ich lernen muss. An einem guten Tag bringe ich das besser hin, an einem schlechten gehe ich noch mehr in diese Richtung. Wir versuchen diese Tendenz zu nutzen, gleichzeitig aber fahrerisch den besten Kompromiss zu finden. Es ist gut, dass mir das Team sagt, dass ich mich auf zwei Sachen konzentrieren soll – obwohl es eigentlich 100 sind. Das ist für mich eine einfache Aufgabe, die ich entsprechend schnell umsetzen kann. Letztlich muss ich dann aber doch fünf, sechs, sieben Sachen hinbekommen, damit ich auf der ganzen Strecke schnell bin.»

«Mein Crew-Chief ist noch recht jung, der macht das aber wirklich gut», lobte Öttl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es ist mein großes Glück, dass er mir immer nur zwei Sachen vorgibt. Er sagt auch manchmal, dass ihm das jetzt zu viele Informationen werden, dass es reicht. Wir haben gute Unterstützung von Ducati, gehen aber auf eine gewisse Art auch unseren eigenen Weg. Wir haben zum Beispiel einen anderen Auspuffhersteller, aber das hat Motocorsa auch. Dann müssen wir das von Ducati vorgegebene Mapping aber ein bisschen umbauen. Es ist auch nicht immer gut, wenn man vom Werksteam alles vorgegeben bekommt. Gewisse Einstellungen an der Elektronik kann nur Ducati ändern, dann müssen sie uns einen Techniker in die Box schicken.»

Am kommenden Wochenende fährt die SBK-WM mit ihren drei Klassen auf dem Circuito do Estoril nahe Lissabon in Portugal. «Die Strecke kenne ich aus den letzten beiden Jahren bereits sehr gut», so Öttl. «Dennoch ist es mit dem Superbike wieder etwas Neues. Wir werden mit dem gewohnten Ablauf am Freitag beginnen und die Ducati immer mehr an die Bedingungen anpassen. Auch werde ich weiter an meinem Fahrstil arbeiten, wo es Potenzial für Verbesserungen gibt. Daran habe ich auch in einem zweitägigen Training am Pannoniaring gearbeitet. Unser Ziel ist, die Leistung von Assen zu bestätigen und im besten Fall in die Top-10 zu kommen.»

Philipp Öttl liegt als einziger deutscher Superbike-Pilot mit 15 Punkten auf dem 13. Gesamtrang. In der Wertung der Privatfahrer ist der Dritte der Supersport-WM 2020 aktuell Vierter.


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