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25 Jahre Oschersleben mit hochkarätigen Rennserien

Von Thorsten Horn
Colin Edwards

Colin Edwards

Am 25. Juli 2022 feiert die Motorsport Arena Oschersleben ihr 25-jähriges Bestehen. Los ging es auf der damals dritten deutschen permanenten Rennstrecke unter dem Namen Motopark Oschersleben.

Am 25. Juli 1997 wurde der damalige Motopark Oschersleben nach 13 Monaten Bauzeit 20 Kilometer westlich von Magdeburg in Sachsen-Anhalt feierlich eröffnet. Eine wichtige Triebfeder hinter dem Projekt war Peter Rumpfkeil, dem mit seinem AMC Diepholz auf dem gleichnamigen Militär-Flughafen in Niedersachsen 30 Jahre lang unter großen genehmigungstechnischen Anstrengungen (DTM-)Rennveranstaltungen erlaubt wurden. Das Ende 1998 nach genau 30 Jahren war allerdings nah, sodass eine permanente Rennstrecke und Veranstaltungen unter der Fahne des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt die Lösung des Problems waren. Auch die Brüder Hans-Joachim und Hans-Peter Klein, der heutige Rennteamchef Torsten Schubert und der Oscherslebener Motorsportclub unternahmen alles Mögliche in diese Richtung.

Nun feiert die nördlichste permanente Rennstrecke Deutschlands, die bei Erbauung dritte nach dem Nürburgring und Hockenheim, sowie die erste auf dem Gebiet der neuen Bundesländer, ihr silbernes Jubiläum. Der Bedarf war damals wie heute groß, sodass man sich schnell über einen gut gefüllten Buchungskalender sowie Groß- und Prädikatsveranstaltungen freuen durfte.

Nach einem Probelauf der ersten German Speedweek, inklusive einem noch nationalen 24h-Rennen für Motorräder vom 5. bis 9. August 1998, trug man bei der zweiten Ausgabe vom 12. bis 15. August 1999 mit dem gleichen Kernthema erstmals einen Weltmeisterschaftslauf aus.

Als 2000 die 1996 beerdigte DTM ihre Wiederauferstehung feierte, ging deren zweite Veranstaltung vom 16. bis 18. Juni 2000 unter dem Arbeitstitel «ADAC-Preis von Sachsen-Anhalt» auf dem Börde-Kurs über die Bühne. Später kamen mit der FIA-GT-Meisterschaft und der internationalen Tourenwagenserie WTCC (World Touring Car Championship) auch internationale Autoserien. Heutzutage ist die moderne Motorsportanlage in Sachen Autorennsport die heimliche Heimstätte des ADAC GT Masters, werden doch alljährlich, außer während der ersten beiden Corona-Jahre, die offiziellen Testfahrten vor dem Saisonauftakt sowie selbiger dort durchgeführt.

In Sachen Motorradsport blieb es nicht bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft, denn schon 2000, konkret vom 8. bis 10. September, gastierte die Superbike-Weltmeisterschaft erstmals in Oschersleben. Die beiden Rennen gewann der Texaner Colin Edwards, den ersten Lauf vor dem heutigen WorldSBK Executive Director Gregorio Lavilla sowie dem Australier Troy Bayliss. Nach dem zweiten Lauf folgten dem Honda-Piloten erneut Troy Bayliss als diesmal Zweiter und der Japaner Akira Yanagawa aufs Podest.

Im Supersport-Rennen kam es zur unsäglichen Einlage, als Christian Kellner die Kontrolle über sein Bike verlor und seinen Teamkollegen und gleichzeitig WM-Führenden Jörg Teuchert – natürlich unabsichtlich – abräumte. Damit rückte dessen möglicher WM-Titel in weite Ferne, doch beim Finale im englischen Brands Hatch patzte sein nun im Vorteil befindlicher Haupt-Titel-Konkurrent. «Kelle» hielt dem auf Platz 2 fahrenden Teuchert den Rücken frei, stahl dem nächsten Titelaspiranten wichtige Punkte und half so mit, dass Teuchert doch noch Supersport-Weltmeister 2000 wurde. Damit hatte er seinen Fauxpas wieder gutgemacht.

Auch 2001 und 2002 sowie noch einmal 2004 machte die Weltmeisterschaft der seriennahen Motorräder im Motopark Oschersleben Station und wurde Anfang August 2005 infolge eines Insolvenzantrags und einer Umstrukturierung in Motorsport Arena Oschersleben umbenannt.

Für den Autosport misst der Bördekurs schizophrener Weise eine andere Länge, nämlich 3,696 Kilometer. Für den Motorradsport sind es dank unterschiedlicher Bemessungsgrundlagen der Weltverbände FIA und FIM 3,667 Kilometer.

Im Rahmen der German Speedweek wurde der Lauf zur Langstrecken-WM bis einschließlich 2007 als ultimatives Langstreckenrennen über 24 Stunden ausgetragen und danach aus Kostengründen auf acht Stunden kastriert. Zwischen Aufwand und Nutzen bestand aber weiterhin ein Missverhältnis, sodass die Endurance-WM 2009 vorerst das letzte Mal dort gastierte. Nach zwei Jahren Pause kehrte sie 2012 für einige Jahre zurück.

Im noch normalen Jahr 2019 wurde sie letztmalig dort ausgetragen. Seit eine chinesische Fledermaus 2020 erstmals ihr Unwesen trieb, macht die Endurance-WM wohl dauerhaft einen Bogen um Oschersleben. Wobei man sagen muss, dass auf Grund des enormen und wirtschaftlich nicht mehr vertretbaren Aufwands auch seitens der Motorsport Arena kein gesteigertes Interesse an der Wiederaufnahme in den Kalender besteht. Selbiges gilt für die Superbike-WM.


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