Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Wie lange kann Most die Superbike-WM noch stemmen?

Von Kay Hettich
Gastiert die Superbike-WM am kommenden Wochenende zum letzten Mal in Most?

Gastiert die Superbike-WM am kommenden Wochenende zum letzten Mal in Most?

Seit 2021 ist die Rennstrecke in Most Bestandteil der Superbike-WM und soll für fünf Jahre im Kalender bleiben. Doch die Tschechen verdienen mit der Veranstaltung kein Geld und der Staat muss sparen.

Es war eine Überraschung, als die Dorna vor einem Jahr die tschechische Rennstrecke in Most als neuen Austragungsort für die Superbike-WM präsentierte. Noch größer war die Verwunderung vieler Beobachter darüber, dass man gleich einen bis inklusive 2025 laufenden Vertrag vereinbarte.

Für Most ist die Superbike-WM ein Prestigeprojekt, nie zuvor veranstaltete man Motorradrennen auf WM-Niveau. Nun steht Most im Kalender einer internationalen Rennserie neben berühmten Rennstrecken wie Assen, Barcelona, Donington und Phillip Island.

Der Nutzen eines Superbike-Events ist für Most vielschichtig.

«Erstens ist da der Nutzen für das Autodrom selbst, für das es eine große Anstrengung hinsichtlich der kontinuierlichen Verbesserung der Strecke und der gesamten Infrastruktur bedeutet. Wir haben gelernt, auf höchstem professionellen Niveau zu arbeiten, denn die Anforderungen für die Ausrichtung einer Weltmeisterschaft sind wirklich hoch. Es wird uns Interesse bringen, eine andere Zuschauerstruktur, neue kommerzielle Kunden, die die Strecke mieten, und vieles mehr», erklärte Josef Zajicek, Vorstandsvorsitzender der Rennstrecke. «Für die Region und die Stadt Most bedeutet es darüber hinaus viel Aufmerksamkeit, Touristen, Werbung und natürlich auch Finanzen – die Besucher müssen irgendwo übernachten, essen und mehr.»

Die Lücke im Budget füllten bisher staatliche Stellen, die sich durch die Subventionierung positive Anreize versprechen. Der tschechische Staat half auch bei der Umsetzung der jüngsten Modifikationen an der Rennstrecke.

«Wir arbeiten intensiv mit der Region zusammen, und ich bin froh, dass es nicht nur um finanzielle Unterstützung geht, obwohl das natürlich sehr wichtig ist. Wir sind auch Partner des Ministeriums für regionale Entwicklung, der nationalen Sportagentur und wir arbeiten auch mit der Tourismusbehörde zusammen. Der Staat erkennt den Sinn und sieht, dass wir Ergebnisse vorweisen können», sagte der Tscheche. «Das Rennwochenende selbst ist für die Rennstrecke nicht rentabel, aber es ist eine langfristige Betrachtung. Ein großer Teil der Modifikationen sind unsere eigenen Investitionen, aber sie wären ohne die Hilfe der Region und des Staates nicht möglich gewesen. Wir verdienen Geld mit dem wöchentlichen Betrieb, mit der Vermietung der Strecke an Agenturen, mit der Durchführung von Übungen und Tests. Das Geld investieren wir in die Rennstrecke, die unser Kapital ist, und auch in die Rennwochenenden, die hinsichtlich Personal, Technik und andere Aspekte sehr kostspielig sind.»

Doch im Zuge des Krieges in der Ukraine sieht sich die Regierung zu einem rigiden Sparkurs gezwungen und halbierte die Zuschüsse für Sportveranstaltungen. Der tschechische Verband kämpft nun darum, dass der Motorsport von den Kürzungen weniger stark betroffen sein wird. Gelingt dies nicht, könnte der SBK-Event in Most schon bald in finanzielle Schieflage geraten.


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