Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Dominator Alvaro Bautista: «Alles andere wäre dumm»

Von Ivo Schützbach
Alvaro Bautista feierte mit dem Team Aruba.it Ducati den 25. Sieg

Alvaro Bautista feierte mit dem Team Aruba.it Ducati den 25. Sieg

Obwohl Alvaro Bautista in der letzten Runde des ersten Superbike-Rennens in Barcelona mehrere Sekunden verjuxte, kam er 8,6 vor dem Zweiten ins Ziel. Der Ducati-Star versuchte zu erklären, was er besser macht.

Für die Superpole am Samstagvormittag hatte sich das Ducati-Werksteam verkalkuliert. «Als ich am Kurvenausgang am Gasgriff drehte, ging nichts vorwärts», hielt Alvaro Bautista fest, der sich für Startplatz 5 qualifizierte. «Die Traktionskontrolle griff zu stark ein.»

Rückblickend ist das Qualifying-Ergebnis nicht mehr als ein Schönheitsfehler. Aus der zweiten Startreihe kommend lag Bautista bereits in der ersten Kurve vorne und gab die Führung während der 20 Rennrunden nie mehr ab. Anfänglich konnte ihm Weltmeister Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha) folgen, doch der Türke ruinierte bei seinem Versuch am überragenden Spanier dranzubleiben seinen Hinterreifen dermaßen, dass er in den letzten fünf Runden von Platz 2 auf 5 durchgereicht wurde.

Obwohl Bautista bereits in der letzten Kurve das Gas zudrehte und schon lange vor dem Zielstrich seinen 25. Superbike-Sieg zelebrierte, wurde er mit 8,665 sec Vorsprung auf den Zweiten Jonathan Rea (Kawasaki) abgewinkt.

«In so einem Rennen kommt es auf das Handgelenk des Fahrers an, vor allem, was den Reifenverschleiß betrifft», erklärte Bautista in kleiner Journalistenrunde. «Es kommt nicht darauf an, wie schnell man fahren kann, sondern wie man die Pace als Fahrer und mit dem Motorrad hinbekommt. Ich konnte mich gut an die Bedingungen anpassen. Ich wollte nicht zu sehr pushen, um den Hinterreifen nicht zu stressen. Gleichzeitig musste ich aber die anderen hinter mir halten und machte ihnen die Türe zu – einfach war das nicht. Erst als ich nach ein paar Runden einige Zehntelsekunden Vorsprung hatte, wurde ich entspannter. Dann konnte ich meine Linie fahren und wurde immer schneller. Der Schlüssel zum Erfolg hier sind die letzten fünf Runden. Wenn du die Reifen zu Beginn zu sehr rannimmst, dann bist du am Ende komplett verloren – wie Toprak. Man muss hier langsam fahren, um schnell zu sein.»

2019, in seinem ersten Jahr als Ducati-Werksfahrer, gewann Bautista die ersten elf Rennen, teilweise mit riesigem Vorsprung. Seine Leistung am Samstag erinnert an damals. «Das kann man nicht vergleichen», meinte der 37-Jährige. «Die Strecke in Barcelona kenne ich sehr gut, ich fuhr hier schon oft. Und ich weiß ganz genau, wie ich mit den Verhältnissen klarkomme. In MotoGP bin ich viele Rennen langsam angegangen und habe später viele Fahrer überholt. Ich habe diese Erfahrung. Bei den kommenden Rennen wird das nicht so sein. Deshalb denke ich auch nicht daran, ich denke jetzt ans Warm-up am Sonntagmorgen. Ich überlege, wie wir das Motorrad verbessern können, damit ich im Superpole-Race schnell bin. An etwas anderes zu denken, wäre dumm. Ich muss fokussiert bleiben und immer das Maximum herausholen.»

Bautista konnte mit seinem Sieg den Vorsprung in der Weltmeisterschaft von 30 Punkten gegenüber Razgatlioglu auf 44 Punkte ausbauen. Der Dritte Rea liegt 52 Zähler zurück.


Ergebnis Superbike-WM: Barcelona, Rennen 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Alvaro Bautista Ducati
2. Jonathan Rea Kawasaki + 8,665 sec
3. Garrett Gerloff Yamaha + 9,289
4. Michael Rinaldi Ducati + 10,783
5. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 13,568
6. Iker Lecuona Honda + 13,655
7. Alex Lowes Kawasaki + 14,013
8. Axel Bassani Ducati + 14,839
9. Andrea Locatelli Yamaha + 29,775
10. Eugene Laverty BMW + 30,094
11. Loris Baz BMW + 30,390
12. Xavi Vierge Honda + 31,755
13. Roberto Tamburini Yamaha + 33,055
14. Lucas Mahias Kawasaki + 35,962
15. Christophe Ponsson Yamaha + 37,498
16. Kohta Nozane Yamaha + 45,108
17. Oscar Gutierrez Kawasaki + 46,958
18. Leandro Mercado Honda + 55,315
19. Oliver König Kawasaki + 57,534
out Michael van der Mark BMW  
out Scott Redding BMW  
out Luca Bernardi Ducati  
out Philipp öttl Ducati  

 

Stand Superbike-WM 2022 nach 22 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista Ducati 357
2. Toprak Razgatlioglu Yamaha 313
3. Jonathan Rea Kawasaki 305
4. Michael Rinaldi Ducati 180
5. Andrea Locatelli Yamaha 173
6. Axel Bassani Ducati 159
7. Alex Lowes Kawasaki 154
8. Iker Lecuona Honda 150
9. Scott Redding BMW 145
10. Garrett Gerloff Yamaha 92
11. Xavi Vierge Honda 86
12. Loris Baz BMW 80
13. Philipp Öttl Ducati 53
14. Lucas Mahias Kawasaki 43
15. Roberto Tamburini Yamaha 28
16. Luca Bernardi Ducati 27
17. Eugene Laverty BMW 24
18. Michael van der Mark BMW 15
19. Kohta Nozane Yamaha 13
20. Xavi Fores Ducati 12
21. Ilya Mikhalchik BMW 10
22. Christophe Ponsson Yamaha 9
23. Hafizh Syahrin Honda 4
24. Leon Haslam Kawasaki 4
25. Tarran Mackenzie Yamaha 3
26. Peter Hickman BMW 2
27. Leandro Mercado Honda 2

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «So ist Max Verstappen unschlagbar»

Dr. Helmut Marko
​Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Max Verstappen mit Saisonsieg No. 4, auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 25.04., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 26.04., 00:30, Eurosport 2
    Formel E: FIA-Weltmeisterschaft
  • Fr.. 26.04., 01:40, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 26.04., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 26.04., 04:15, Motorvision TV
    Bike World
  • Fr.. 26.04., 05:05, Motorvision TV
    Tuning - Tiefer geht's nicht!
  • Fr.. 26.04., 05:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 26.04., 09:00, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 26.04., 10:15, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 26.04., 11:45, Motorvision TV
    Bike World
» zum TV-Programm
5