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Alvaro Bautista: Nur Adrenalin verhinderte die Tränen

Von Ivo Schützbach
Dreifach-Sieger Alvaro Bautista: «Sehr emotional»

Dreifach-Sieger Alvaro Bautista: «Sehr emotional»

Zum vierten Mal in seiner Superbike-Karriere gewann Ducati-Star Alvaro Bautista alle drei Rennen bei einer Veranstaltung. Dass ihm das vor heimischem Publikum in Barcelona gelang, macht den Triumph sehr speziell.

Seine erste Saison in der Superbike-WM, das war 2019 mit Ducati, begann Alvaro Bautista mit Dreifach-Siegen auf Phillip Island, in Buriram und Aragon. In den dreieinhalb Jahren seit seinem SBK-Debüt holte er 48 Podestplätze, darunter 27 Siege. Doch der Spanier musste vom 7. April 2019 bis zum 25. September 2022 warten, dass ihm wieder ein Triple gelang.

Bautista fuhr auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya in einer «eigenen Welt», wie Rekordchampion Jonathan Rea (Kawasaki) attestierte. Er gewann die drei Rennen mit 8,665 und 1,185 sowie 8,103 sec Vorsprung, in den beiden Hauptrennen ging er lange vor dem Zielstrich vom Gas und feierte ausgelassen.

Titelverteidiger Toprak Razgatlioglu (Yamaha) wurde Fünfter, Vierter und Dritter, Bautistas zweiter WM-Widersacher Rea Zweiter, Zweiter und Vierter. Ihre Rückstände in der Gesamtwertung wuchsen in Katalonien auf 59 und 67 Punkte.

Bautista zeigte während des ganzen Wochenendes nur einmal Schwäche, das war in der Superpole, in welcher er lediglich Startplatz 5 herausfuhr. Wie sich herausstellte, war die Traktionskontrolle an seiner V4R zu restriktiv eingestellt.

Mit seinem Sieg im Superpole-Race korrigierte er dies, das zweite Hauptrennen durfte er von Pole-Position in Angriff nehmen. So oder so: Bautista bog in jedem Rennen als Führender in die erste Kurve ein und führte jede (!) Rennrunde während des gesamten Wochenendes.

«Drei Siege sind unglaublich», erzählte der WM-Leader mit glasigen Augen in kleiner Journalistenrunde. «Dem Papierformat nach war diese Strecke zu unserem Vorteil – wir haben das Maximum herausgeholt.»

Bautista war der Fahrer in Montmelo, der alle überstrahlte. Doch Aruba-Teamkollege Michael Rinaldi sorgte als Zweiter für den ersten Ducati-Doppelsieg in dieser Saison. Und Axel Bassani (Motocorsa) sowie Philipp Öttl (Go Eleven) rundeten das starke Ergebnis für den Hersteller aus Borgo Panigale als Fünfter und Siebter ab.

«Michael nahm meinen direkten Konkurrenten in der Meisterschaft Punkte weg», freute sich Bautista. «Wichtiger für ihn ist aber, dass er ein starkes Ergebnis holte. Er bekommt immer mehr Vertrauen, solche Resultate sind sehr wichtig für ihn und das Team. Er leistet gute Arbeit und wird in den kommenden Rennen um Siege kämpfen können.»

Die spanischen Fahrer bekamen viel Unterstützung, vor der großen Tribüne der Paddock-Show spielten sich ergreifende Jubelszenen ab. «Ein Sieg ist immer speziell», hielt der 37-jährige Bautista fest. «Aber wenn du zuhause gewinnen kannst, vor deiner Familie und den Fans, dann ist das sehr schön. Zum ersten Mal durften zum SBK-Event in Katalonien Zuschauer kommen, die vergangenen zwei Jahre war das nicht möglich. Das macht das noch spezieller. Das Adrenalin hat dafür gesorgt, dass ich nicht weinen musste. Schon in der Startaufstellung fühlte es sich besonders an, so viel Unterstützung hatte ich. Oder wenn ich durchs Fahrerlager lief – alles war sehr emotional.»


Ergebnis Superbike-WM: Barcelona, Rennen 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Alvaro Bautista Ducati
2. Jonathan Rea Kawasaki + 8,665 sec
3. Garrett Gerloff Yamaha + 9,289
4. Michael Rinaldi Ducati + 10,783
5. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 13,568
6. Iker Lecuona Honda + 13,655
7. Alex Lowes Kawasaki + 14,013
8. Axel Bassani Ducati + 14,839
9. Andrea Locatelli Yamaha + 29,775
10. Eugene Laverty BMW + 30,094
11. Loris Baz BMW + 30,390
12. Xavi Vierge Honda + 31,755
13. Roberto Tamburini Yamaha + 33,055
14. Lucas Mahias Kawasaki + 35,962
15. Christophe Ponsson Yamaha + 37,498
16. Kohta Nozane Yamaha + 45,108
17. Oscar Gutierrez Kawasaki + 46,958
18. Leandro Mercado Honda + 55,315
19. Oliver König Kawasaki + 57,534
out Michael van der Mark BMW  
out Scott Redding BMW  
out Luca Bernardi Ducati  
out Philipp Öttl Ducati  
 
Ergebnis Superbike-WM: Barcelona, Superpole-Race
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Alvaro Bautista Ducati
2. Jonathan Rea Kawasaki + 1,185 sec
3. Alex Lowes Kawasaki + 1,377
4. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 5,088
5. Michael Rinaldi Ducati + 9,016
6. Philipp Öttl Ducati + 10,506
7. Xavi Vierge Honda + 10,637
8. Scott Redding BMW + 10,947
9. Loris Baz BMW + 14,575
10. Garrett Gerloff Yamaha + 14,601
11. Lucas Mahias Kawasaki + 17,326
12. Luca Bernardi Ducati + 17,644
13. Kohta Nozane Yamaha + 19,942
14. Eugene Laverty BMW + 20,672
15. Roberto Tamburini Yamaha + 20,723
16. Axel Bassani Ducati + 20,886
17. Christophe Ponsson Yamaha + 23,918
18. Oscar Gutierrez Kawasaki + 25,744
19. Leandro Mercado Honda + 25,759
20. Oliver König Kawasaki + 37,666
21. Andrea Locatelli Yamaha + 45,370
out Michael van der Mark BMW  
out Iker Lecuona Honda  
 
Ergebnis Superbike-WM: Barcelona, Rennen 2
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Alvaro Bautista Ducati
2. Michael Rinaldi Ducati + 8,103 sec
3. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 9,090
4. Jonathan Rea Kawasaki + 10,210
5. Axel Bassani Ducati + 15,677
6. Xavi Vierge Honda + 20,320
7. Philipp Öttl Ducati + 33,622
8. Iker Lecuona Honda + 35,008
9. Loris Baz BMW + 35,092
10. Roberto Tamburini Yamaha + 40,108
11. Luca Bernardi Ducati + 42,746
12. Lucas Mahias Kawasaki + 43,165
13. Michael van der Mark BMW + 46,197
14. Eugene Laverty BMW + 46,420
15. Kohta Nozane Yamaha + 48,365
16. Andrea Locatelli Yamaha + 50,985
17. Leandro Mercado Honda + 54,132
18. Oliver König Kawasaki > 1 min
out Oscar Gutierrez Kawasaki  
out Garrett Gerloff Yamaha  
out Christophe Ponsson Yamaha  
out Scott Redding BMW  
out Alex Lowes Kawasaki  
 
Stand Superbike-WM 2022 nach 24 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista Ducati 394
2. Toprak Razgatlioglu Yamaha 335
3. Jonathan Rea Kawasaki 327
4. Michael Rinaldi Ducati 205
5. Andrea Locatelli Yamaha 173
6. Axel Bassani Ducati 170
7. Alex Lowes Kawasaki 161
8. Iker Lecuona Honda 158
9. Scott Redding BMW 147
10. Xavi Vierge Honda 99
11. Garrett Gerloff Yamaha 92
12. Loris Baz BMW 88
13. Philipp Öttl Ducati 66
14. Lucas Mahias Kawasaki 47
15. Roberto Tamburini Yamaha 34
16. Luca Bernardi Ducati 32
17. Eugene Laverty BMW 26
18. Michael van der Mark BMW 18
19. Kohta Nozane Yamaha 14
20. Xavi Fores Ducati 12
21. Ilya Mikhalchik BMW 10
22. Christophe Ponsson Yamaha 9
23. Hafizh Syahrin Honda 4
24. Leon Haslam Kawasaki 4
25. Tarran Mackenzie Yamaha 3
26. Peter Hickman BMW 2
27. Leandro Mercado Honda 2

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