Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Honda: Set-up-Fenster klein, Fortschritte schwierig

Von Ivo Schützbach
Honda fehlt nicht viel, um in der Superbike-WM endlich den Anschluss an die Spitze zu schaffen. Die Werksfahrer Iker Lecuona und Xavi Vierge sind sich einig, dass die Fireblade nicht eine spezifische Schwäche hat.

2019 kehrte Honda nach 18-jähriger Abstinenz werksseitig in die Superbike-WM zurück, seit 2020 bringt die Honda Racing Corporation (HRC) ein eigenes Team an den Start. Die Erfolge seither sind überschaubar: Der bei Ducati überragende Weltmeister Alvaro Bautista eroberte in den Jahren 2020 und 2021 drei dritte Plätze, Iker Lecuona steuerte 2022 in Assen dank Stürzen von Rea und Razgatlioglu einen weiteren bei.

Zuletzt hat Honda die Superbike-WM 2007 mit James Toseland gewonnen, der letzte Rennsieg stammt von Nicky Hayden im Regen in Sepang 2016. Im Trockenen triumphierte zuletzt Jonathan Rea 2014 in Portimao.

Bei den Testfahrten in Misano versuchten die Werksfahrer Iker Lecuona und Xavi Vierge zwei neue Schwingen, doch für den entscheidenden Schritt zu regelmäßigen Podestplätzen oder Siegen werden auch sie nicht sorgen.

Viel fehlt Honda nicht, meint Vierge. «Unser Motorrad hat Potenzial, funktioniert aber in einem sehr kleinen Fenster», sagte der WM-Achte. «Alles hängt von der Strecke, dem Grip und dem Wetter ab. Als wir in Barcelona beim Testen waren, gab es erstaunlichen Grip und alle waren sofort schnell. Während des Rennwochenendes war der Grip viel niedriger – und wir strauchelten.»

«Ich erwarte mehr», räumte Lecuona im Gespräch mit SPEEDWEEK.com ein. «Unser Motorrad ist auf einem guten Level, um in der zweiten Gruppe zu kämpfen. Es ist aber immer noch so, dass wir dieses Bike besser verstehen müssen. Immer wieder habe ich viel Bewegung im Bike, es ist sehr instabil. Besonders auf flüssigen Strecken ist das ein Problem, so kannst du nicht weich fahren. In Videos kann man das gut sehen, das fällt auch Teammanager Leon Camier auf. Immer wieder haben wir eine gute Race-Pace, aber auf eine schnelle Runde fehlt etwas. Mit jeder Änderung verbessern wir uns ein kleines bisschen, es ist aber immer noch so, dass das Gesamtpaket besser werden muss. Der Level gegenüber dem Vorjahr ist deutlich gestiegen. Alle fahren schneller und es sind mehr Leute konkurrenzfähig.»

Kombinierte Zeiten Superbike-Test Misano (11./12. Mai):

1. Alvaro Bautista (E), Ducati, 1:33,035 min
2. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, +0,510 sec
3. Michael Rinaldi (I), Ducati, +0,673
4. Xavier Vierge (E), Honda, +1,008
5. Garrett Gerloff (USA), BMW, +1,310
6. Axel Bassani (I), Ducati, +1,350
7. Tom Sykes (GB), BMW, +1,381
8. Andrea Locatelli (I), Yamaha, +1,425
9. Iker Lecuona (E), Honda, +1,567
10. Scott Redding (GB), BMW, +1,602
11. Lorenzo Baldassarri (I), Yamaha, +1,646
12. Philipp Öttl (D), Ducati, +1,729
13. Dominique Aegerter (CH), Yamaha, +1,772
14. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +1,818
15. Loris Baz (F), BMW, +2,218
16. Lucas Mahias (F), Kawasaki, +2,391
17. Florian Marino (F), Kawasaki, +2,633
18. Tarran Mackenzie (GB), Honda, +3,066

Superbike-WM 2023: Stand nach 12 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 236
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha 167
3. Andrea Locatelli (I) Yamaha 133
4. Jonathan Rea (GB) Kawasaki 100
5. Axel Bassani (I) Ducati 91
6. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 73
7. Michael Rinaldi (I) Ducati 72
8. Xavier Vierge (E) Honda 68
9. Alex Lowes (GB) Kawasaki 62
10. Iker Lecuona (E) Honda 56
11. Danilo Petrucci (I) Ducati 55
12. Remy Gardner (AUS) Yamaha 46
13. Garrett Gerloff (USA) BMW 39
14. Philipp Öttl (D) Ducati 37
15. Scott Redding (GB) BMW 34
16. Michael vd Mark (NL) BMW 19
17. Loris Baz (F) BMW 9
18. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha 6
19. Hafizh Syahrin (MAL) Honda 6
20. Bradley Ray (GB) Yamaha 5
21. Tom Sykes (GB) Kawasaki 1
22. Ivo Lopes (PT) BMW 1

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