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Toprak Razgatlioglu: Wechsel zu BMW oder Kawasaki?

Von Ivo Schützbach
Noch hat Toprak Razgatlioglu für 2024 nirgends unterschrieben

Noch hat Toprak Razgatlioglu für 2024 nirgends unterschrieben

Seit Toprak Razgatlioglu und Yamaha bekanntgegeben haben, dass sie sich nach der Superbike-WM-Saison 2023 trennen, fragen sich alle, zu welchem Hersteller der Türke geht. BMW arbeitet intensiv am großen Coup.

Dass Toprak Razgatlioglu Yamaha nach dieser Saison verlässt, kommt wenig überraschend, nachdem dessen Manager Kenan Sofuoglu das Angebot des japanischen Herstellers Anfang Mai abgelehnt hatte.

Nachvollziehen können diesen Schritt nur wenige: Denn die R1 ist seit einigen Jahren das neben der Ducati erfolgreichste Motorrad, mit ihr hat Razgatlioglu bislang 78 Podestplätze erobert, darunter 31 Siege. Hinzu kommen zehn Pole-Positions und 23 schnellste Rennrunden.

Toprak hat sich entschieden, dass er der Superbike-WM treu bleibt. Doch für welchen Hersteller wird er künftig fahren?

Sofuoglu sagte gegenüber SPEEDWEEK.com, dass er nicht mit Honda verhandle, ein hoher Manager aus dem Team HRC bestätigte diese Aussage.

Bei Ducati wäre Toprak nur in Frage gekommen, hätte sich Weltmeister Alvaro Bautista zum Rücktritt nach dieser Saison entschieden. Doch der Spanier fährt bis mindestens Ende 2024 und Aruba-Teameigentümer Stefano Cecconi will sich keinen zweiten Star leisten. Denn auch wenn das Team technisch die volle Unterstützung von Ducati genießt, ist es kein echtes Werksteam.

Damit bleiben nur BMW und Kawasaki übrig.

Im Kawasaki-Werksteam hat Jonathan Rea einen Vertrag bis Ende 2024, es gibt Anzeichen, dass die Zusammenarbeit mit Alex Lowes nicht fortgesetzt wird. «Wir reden mit allen verfügbaren Topfahrern, wie wir das immer tun», bestätigte Team-Miteigentümer Biel Roda.

In Barcelona hatte Sofuoglu für viel Aufsehen gesorgt, als er gegenüber SPEEDWEEK.com exklusiv sagte, er habe ein Angebot von BMW vorliegen. Das war zum damaligen Zeitpunkt nicht der Fall, BMW-Motorsport-Direktor Marc Bongers hatte mit dem fünffachen Supersport-Weltmeister lediglich einen Kaffee getrunken.

Letztlich erreichte Sofuoglu mit seiner Aussage aber was er wollte, und BMW schenkte ihm die volle Aufmerksamkeit. Der Manager platzierte einige salbungsvolle Worte und sagte, dass Toprak große Stücke auf die BMW hält.

Seit vergangenen Donnerstag intensivierten sich die Gespräche zwischen Sofuoglu und Bongers und sind während des Wochenendes sehr weit fortgeschritten.

Was bleibt, sind die von SPEEDWEEK.com detailliert geschilderten Hindernisse bezüglich eines Vertrags zwischen BMW und Razgatlioglu.

Zieht Scott Redding bis zum 15. Juli 2023 seine Option, verlängert sich der Vertrag des Engländers bis Ende 2025. Michael van der Mark ist für 2024 gesetzt, womit das Team BMW Motorrad Motorsport voll wäre. Und keiner der beiden ließe sich in das B-Team Bonovo action abschieben.

Vorstellbar ist, dass Bongers hoch pokert und sich die Chance nicht entgehen lassen will, Razgatlioglu zu verpflichten. Er könnte darauf spekulieren, dass sich der bei BMW unzufriedene Redding abseilt und bei Yamaha, Kawasaki oder Honda unterkommt. Es kam im Rennsport auch schon vor, dass ein Hersteller einen Fahrer bei voller Bezahlung freigestellt hat, was aber unwahrscheinlich erscheint, da Redding Rennen fahren möchte.

Wie sich der Interessenkonflikt zwischen BMW-Hauptsponsor ROKiT, unter dessen Dach sind neun verschiedene Getränkemarken vereint, und Topraks Sponsor Red Bull lösen ließe, ist unklar.


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