Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Kove aus China: 300er-WM soll nur der Anfang sein

Von Kay Hettich
Junhao Zhan

Junhao Zhan

Der Einstieg von Kove Moto in die Supersport-WM 300 war keine Luftnummer, die Chinesen agieren seriös und bemühen sich nach Kräften. Die Pläne des erst vor sechs Jahren gegründeten Unternehmen gehen viel weiter.

Kove ist der fünfte Hersteller in der Supersport-WM 300, wobei Honda nur zwischen 2017 und 2019 dabei war. Es handelt sich um ein rein chinesisches Projekt, in dem Motorrad, Fahrer und die meisten Teammitglieder aus dem Reich der Mitte stammen.

Im Debütjahr trat Kove bisher nicht sonderlich in Erscheinung, was angesichts nur einem Motorrad und unerfahrenen Piloten nicht überraschte. Shengjunjie Zhou, der die 321RR in Assen und Barcelona pilotierte, kam über Platz 22 nicht hinaus. Für Junhao Zhan war in Misano bereits nach der Superpole Feierabend. Weil der Chinese in keiner Session die erforderliche 105-Prozent-Hürde schaffte, wurde er nicht für die Rennen zugelassen.

Gegründet wurde Kove erst 2017 vom Motorrad-Enthusiasten Zhang Xue, für den es keine Option war, einen etablierten Fahrer zu verpflichten.

«Ich fühlte mich verantwortlich, ich musste es tun. Das Team und die Struktur sind recht gut, aber was die Fahrer angeht, denke ich, dass sich die chinesischen Fahrer noch stark verbessern müssen», sagte Xue im Gespräch mit WorldSBK. «Ich hoffe, sie können mehr lernen und sich in den kommenden Trainings und Rennen schnell verbessern.»

Was die Kove in den Händen eines kundigen Piloten zu leisten imstande ist, bewies der Spanier José Perez Gonzalez mit einem Doppelsieg in Valencia in der spanischen Meisterschaft. Der 22-Jährige fährt in diesem Jahr eigentlich für das Kawasaki-Team von Jakub Smrz und ist WM-Vierter.

«Ich hoffe auf eine weitere Teilnahme mit einem ausländischen Fahrer. In der spanischen Meisterschaft haben wir bereits bewiesen, dass das Motorrad eine hervorragende Leistung hat. Der springende Punkt war, wenn wir beweisen, dass unser Motorrad in Ordnung ist, dann werden sich weitere Fahrer für unser Bike interessieren. Wenn wir das nicht tun und mit einem Fahrer verhandeln, wird er denken, dass unser Motorrad nicht gut ist und wird ablehnen.»

Xue denkt langfristig und hat bisher jede seiner Ankündigungen eingehalten. Man sollte es ernst nehmen, wenn seine Pläne weit über die Supersport-WM 300 hinausgehen.

«Das langfristige Ziel ist es, die höchste Kategorie zu gewinnen – also die Superbike-WM», sagte der Chinese.


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